Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
Ein Mann darf doch wohl noch neugierig und ein bisschen misstrauisch sein, wenn es um andere Typen und seine kleine Schwester ehrenhalber geht.«
Mac holte sich gleichfalls eine Cola aus der Küche. »Wir sind essen gegangen. Meines Wissens tun die Menschen das schon seit einigen Jahren.«
»Date Nummer zwei, laut meiner sicheren Quelle. Die Präsentation nicht mitgerechnet.« Del wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, als Mac zurückkam.
»Das war keine Präsentation, ich hatte nur gerade keine Bluse an. Perversling.«
»Ich trage viele Namen. Und da du so ausweichst, frage ich mich, ob das etwas Ernstes ist.«
»Ich weiche nicht aus, und was für ein Problem hast du mit Carter?«
»Überhaupt keins, außer dass du du bist, und er ist ein Mann. Ich mag ihn.« Achselzuckend setzte Del sich auf die Armlehne ihres Sofas. »Mochte ihn schon immer. Seit er wieder hier lebt, habe ich ihn noch nicht gesehen, bis gestern Abend. Ich hatte gehört, er wäre mit Corrine Melton zusammen - sie hat für einen Kunden von Jack gearbeitet, und er, also Jack, fand sie wahnsinnig nervig.«
»Was weißt du von ihr?«
»Aha, es ist also doch etwas Ernstes.«
»Halt die Klappe. Nun sag schon.«
»Beides gleichzeitig geht nicht.«
»Komm schon, Del.«
»Ich weiß gar nichts, außer dass sie Jack auf den Keks gegangen ist und ihn offenbar angebaggert hat. Während sie noch mit Carter zusammen war. Was sie jetzt nicht mehr ist, nehme ich an.«
»Wie sieht sie aus? Ist sie hübsch?«
»Mein Gott, Mac, jetzt zickst du rum. Ich habe keine Ahnung. Frag Jack.«
Mit finsterer Miene zeigte Mac auf die Tür. »Wenn du nichts zu sagen hast, nimmt deine Cola und geh. Ich arbeite.«
Del grinste sie an, mit dem entwaffnenden Brown-Grinsen. »Aber ich amüsiere mich gerade so gut.«
»Wenn ich nichts von dir erfahre, erfährst du auch nichts von mir.«
Das Telefon klingelte. Mac schaute auf das Display, erkannte jedoch weder Namen noch Nummer. »Hochzeitsagentur Vows , Macs Fotostudio.«
»Mackensie! Hallo aus dem schönen, sonnigen Florida.«
»Mama.« Impulsiv hielt sich Mac den Zeigefinger an die Schläfe und knickte den Daumen wie einen Abzugshahn.
Del warf seine Jacke zurück auf die Couch. Freunde ließen einander nicht allein, wenn einer nicht gut drauf war. Und wenn Linda am Telefon war, würde Mac danach mies drauf sein.
»Es geht mir so gut hier. Ich fühle mich wie eine ganz neue Frau!«
»Von wessen Telefon rufst du an?«
»Oh, von Aris. Ich habe meins im Hotelzimmer vergessen, und wir sitzen gerade draußen am Pool. Oder vielmehr, ich sitze dort. Ari ist nur nachsehen gegangen, wo unsere Drinks so lange bleiben. Der Süße. Oh, es ist fantastisch hier! Gleich habe ich eine Behandlung, aber ich musste vorher einfach mit dir sprechen, deshalb hat Ari mir sein Telefon geliehen. Er ist so ein Gentleman.«
Himmel, dachte Mac, genau das hatte sie vorhergesehen. »Ich freue mich, dass es dir gutgeht.«
»Es hat mir unglaublich viel gebracht. Meiner Gesundheit, meinem Wohlbefinden, mental, emotional und spirituell. Ich brauche noch eine Woche.«
Mac schloss die Augen. »Ich kann dir nicht helfen.«
»Natürlich kannst du! Liebes, ich muss das hier zu Ende führen. Wenn nicht, komme ich zurück und sacke gleich wieder in ein Loch. Dann wäre alles umsonst gewesen, als ob du dein Geld zum Fenster hinausgeworfen hättest. Ich brauche nur noch einmal tausend von dir. Na ja, zwei, um ganz sicherzugehen. Damit ich am Ende ganz wiederhergestellt bin.«
»Ich habe kein Geld mehr übrig.« Mac dachte an die Arbeit, die sie getan hatte - über vier Stunden Arbeit an einem Sonntag.
»Du kannst es überweisen.« Lindas Stimme klang allmählich schriller. »Mein Gott, es ist ja nicht so, dass du herkommen und es mir in bar geben müsstest. Ruf einfach hier im Büro an und gib deine Kreditkartendaten an, dann erledigen sie den Rest. So einfach ist das. Ich habe ihnen schon gesagt, dass du anrufst, also …«
»Du kannst das nicht immer wieder mit mir machen.« Mac versagte fast die Stimme. »Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich zahle und zahle und zahle. Ich …«
Mac fuhr zusammen, als Del ihr den Hörer aus der Hand riss. »Nicht«, begann sie, doch mit einem Blick brachte er sie zum Schweigen.
»Linda? Hallo, hier spricht Delaney Brown. Es tut mir leid, Mac wurde weggerufen.«
»Wir waren noch nicht fertig …«
»O doch, Linda. Sie waren fertig. Was immer Sie auch diesmal von ihr verlangen, sie hat Nein gesagt.
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