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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Katzenjammer verschlafen.
    Als das Telefon erneut klingelte, rollte sie sich schutz - suchend zu einer Kugel zusammen. »O Gott, o Gott, lass mich in Ruhe, bitte, hör auf damit. Lass mich in Frieden.«
    »Äh, hallo. Hier ist Carter. Du bist wohl an der Arbeit, oder du musstest mal weg. Oder, ha, du bist einfach nicht in der Stimmung, um dich zu unterhalten.«
    »Ich kann nicht reden«, murmelte sie von der Couch. »Ich kann nicht. Rede du. Sprich mit mir.«
    Sie schloss die Augen und ließ sich von seiner Stimme ein lullen.
     
    In seinem Stadthaus legte Carter den Telefonhörer auf. Der dreibeinige rote Kater, den er Triad nannte, sprang ihm auf den Schoß. Geistesabwesend kraulte er ihn zwischen den Ohren und wünschte, er hätte mit Mac reden können. Wenigstens ganz kurz. Dann würde er nämlich jetzt nicht hier sitzen und an sie denken, anstatt seinen sonntäglichen Pflichten nachzukommen.
    Er musste Wäsche waschen und den morgigen Unterricht
fertig vorbereiten. Weitere schriftliche Arbeiten korrigieren und die Entwürfe seines Kurses in kreativem Schreiben lesen und beurteilen. Auch sein Aufsatz mit dem Titel »Der Dualismus bei Shakespeares Frauenfiguren« war noch nicht fertig, und der Kurzgeschichte, die er in Arbeit hatte, musste er sich ebenfalls noch einmal widmen.
    Außerdem erwarteten ihn seine Eltern am Abend zum Sonntagsessen.
    Er sehnte sich nach Mac. Dass ihm das bewusstwurde, änderte nichts daran.
    »Zuerst die Wäsche«, erklärte er dem Kater und ließ ihn auf den Stuhl gleiten, den er nun räumte. In der fürchterlich beengten Wäschekammer neben seiner Küche stopfte er die erste Ladung in die Waschmaschine. Gerade wollte er sich eine Tasse Tee kochen, als er plötzlich die Stirn runzelte.
    »Ich kann auch einen Kaffee trinken, wenn ich will. Es gibt kein Gesetz, das mir verbietet, nachmittags einen gottverdammten Kaffee zu trinken.«
    Er brühte sich einen auf, mit einem gewissen Trotz, durch den er sich etwas albern vorkam, auch wenn ihn niemand sehen konnte. Während seine Kleider in der Maschine waren, nahm er den Kaffee mit nach oben in das kleinere der beiden Zimmer, das er sich als Arbeitszimmer eingerichtet hatte.
    Er begann, die Arbeiten zu korrigieren, und seufzte, weil er einem seiner intelligentesten - und faulsten - Schüler eine Drei minus geben musste. Er ahnte, dass deshalb ein Gespräch auf ihn zukommen würde. Zwecklos, es aufzuschieben, entschied er und schrieb ein Komm nach der Stunde zu mir unter die Note.
    Als die Zeitschaltuhr, die er gestellt hatte, piepte, ging er wieder nach unten, um die feuchte Wäsche in den Trockner
umzufüllen und eine zweite Ladung in die Waschmaschine zu stecken.
    Zurück an seinem Schreibtisch, beurteilte er die Textentwürfe. Er kommentierte, machte Vorschläge, brachte Korrekturen an. Mit seinem Rotstift fügte er Lob und Ratschläge hinzu. Diese Arbeit liebte er - zu sehen, wie seine Schüler ihren Grips anstrengten, ihre Gedanken gliederten und ihre eigenen Welten erschufen.
    Als er sowohl mit der Arbeit für die Schule als auch mit der Wäsche fertig war, blieb ihm immer noch über eine Stunde Zeit, die es totzuschlagen galt, bevor er sich zum Abendessen auf den Weg machen musste.
    Ganz beiläufig begann er, im Internet nach Rezepten zu suchen.
    Das bedeutete nicht, dass er Mac zum Abendessen zu sich einladen würde. Er tat es mehr in weiser Voraussicht. Falls er den Verstand verlor und Bobs Ratschlägen folgte, war es gut, einen Plan zu haben.
    Sozusagen einen Entwurf.
    Nichts zu Ausgefallenes oder Kompliziertes, dachte er, denn das konnte nur in einer Katastrophe enden. Aber auch nichts zu Einfaches oder Banales. Wenn man für eine Frau kochen wollte, sollte man dann nicht ein bisschen mehr tun, als nur etwas in die Mikrowelle zu stellen?
    Er druckte verschiedene Möglichkeiten aus und machte sich Notizen zu potenziellen Menüfolgen und passenden Weinen. Mac trank gern Wein. Er hatte keine Ahnung von Wein, aber er konnte ja lernen. Schließlich heftete er alles in einen Ordner.
    Vermutlich würde er sie ohnehin ins Kino einladen. Das übliche Date im Kino, gefolgt von Pizza. Ganz zwanglos, ohne Druck oder Erwartungen. So würde es höchstwahrscheinlich
laufen, dachte er, während er aus dem Arbeitszimmer in sein Schlafzimmer ging, um ein frisches Hemd anzuziehen.
    Trotzdem konnte es nicht schaden, ein paar Kerzen aufzustellen, vielleicht auch Blumen. Er sah sich im Zimmer um und versuchte, sich Mac hier vorzustellen. Im Kerzenschein.

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