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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Stellte sich vor, wie er sie sanft aufs Bett legte, wie sie sich unter ihm bewegte. Wie er ihr ins Gesicht sah, das im Kerzenlicht schimmerte. Wie er sie berührte, sie schmeckte.
    »Junge, Junge.«
    Nachdem er tief durchgeatmet hatte, um sich zu beruhigen, starrte Carter zu dem Kater hinunter, der zu ihm heraufsah. »Sie hat Recht. Sex ist der Knaller.«
     
    Das Haus in der Chestnut Lane mit dem großen Hof und den alten Bäumen war einer der Gründe dafür gewesen, dass Carter seine Stelle in Yale aufgegeben hatte. Er hatte es vermisst: die blauen Fensterläden und weißen Schindeln, die stabile Veranda, die hohen Gauben - und die Menschen, die darin wohnten.
    Er konnte nicht behaupten, dass er nun öfter zu dem Haus kam als damals, als er noch in New Haven gelebt und gearbeitet hatte. Doch es tat gut zu wissen, dass er jederzeit dort vorbeischneien konnte, wenn ihm danach war. Er trat ein und ging in der Diele auf eine Tür zu, um einen Blick in den großen Salon zu werfen, in dem Chauncy, der Cockerspaniel der Familie, sich auf dem Sofa zusammengerollt hatte.
    Der Hund wusste genau, dass die Möbel für ihn tabu waren, so dass sein belämmerter Gesichtsausdruck und das hoffnungsvolle Schwanzwedeln eine Bitte um Stillschweigen waren.

    »Ich habe nichts gesehen«, raunte Carter und ging weiter auf das große Zimmer und den Lärm zu. Er roch den Duft des Schmorbratens nach Yankee-Art, den seine Mutter zubereitete, hörte das Lachen seiner kleinen Schwester, gefolgt von verschiedenen männlichen Ausrufen und Flüchen.
    Das Spiel, so schloss er daraus, hatte schon angefangen.
    In der Tür blieb er stehen, um das Bild zu betrachten. Seine Mutter, die knochig war und robust wie das Felsgestein von Neuengland, rührte irgendetwas auf dem Herd, während Sherry sich neben ihr an die Arbeitsplatte lehnte, ohne Punkt und Komma quasselte und dabei mit einem Glas Wein gestikulierte. Seine ältere Schwester Diane stand an der Fensterfront, die Hände in die Hüften gestemmt, und starrte hinaus. Carter konnte ihre beiden dick eingemummten Kinder sehen, die auf bunten Poporutschern den Abhang hinter dem Haus hinunterschlitterten.
    Sein Vater, sein Schwager und Nick kommentierten immer noch lautstark das Geschehen auf dem Bildschirm auf der anderen Seite der Frühstückstheke. Da er von Football entweder Kopfschmerzen bekam oder einschlief, entschied Carter sich für die Mädchenecke und schlich sich von hinten an seine Mutter heran, um sich zu ihr hinunterzubeugen und sie aufs Haar zu küssen.
    »Dachte schon, du hättest uns vergessen.« Pam Maguire hielt ihrem Sohn zum Probieren einen Löffel der Erbsensuppe hin, die auf dem Herd köchelte.
    »Ich musste noch ein paar Sachen fertig machen. Schmeckt gut«, sagte Carter, nachdem er gehorsam probiert hatte.
    »Die Kinder haben nach dir gefragt. Sie dachten, du wärst rechtzeitig hier, um mit ihnen Schlitten zu fahren.«
    In Dianes Stimme schwang ein Hauch von Kritik mit. Da
er wusste, dass sie sich erst dann richtig wohlfühlte, wenn sie an irgendetwas oder irgendjemandem herummäkeln konnte, ging er zu ihr und küsste sie auf die Wange. »Schön, dich zu sehen.«
    »Nimm dir einen Wein, Carter.« Hinter Dianes Rücken verdrehte Sherry demonstrativ die Augen. »Wir können sowieso erst essen, wenn das Spiel vorbei ist. Das dauert noch.«
    »Bei uns zu Hause verschieben wir wegen einer Sportsendung kein Familienessen«, sagte Diane.
    Was, so dachte Carter, vermutlich erklärte, wieso sein Schwager die weniger strengen Regeln der Maguires ausnutzte.
    Seine Mutter stand gerade summend über ihrer Suppe, als die Footballfans wie ein Mann aus Sessel oder Sofa aufsprangen und in Jubel ausbrachen.
    Touchdown.
    »Warum trinkst du nicht auch ein schönes Glas Wein, Di?« Pam klopfte ihren Löffel ab und regulierte die Flamme unter dem Topf. »Den Kindern geht’s prima da draußen. Wir haben schon seit über zehn Jahren keine Lawine mehr gehabt. Michael! Dein Sohn ist da.«
    Mike Maguire hob einen Finger und pumpte mit der anderen Hand, als der Spieler versuchte, einen Extrapunkt zu machen. »Und er hat ihn!« Über die Schulter warf er Carter ein Grinsen zu. Sein helles irisches Gesicht, das von dem silbergrauen Bart eingerahmt wurde, war vor Freude gerötet. »Die Giants liegen fünf Punkte vorn.«
    Sherry reichte Carter ein Glas. »Da sowohl hier als auch dort«, sie nickte zu den Tribünen hinüber, »alles im grünen Bereich ist, setz dich doch und erzähl uns von dir und Mackensie

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