Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
ein Tellerchen mit unverzierten Schokoherzen vor die Nase.
»Ich kann nicht deine Schokolade wegessen.«
»Sie schmeckt viel besser als Kreide, und ich habe reichlich davon.«
Schniefend nahm Mac ein Täfelchen. »Du machst die beste.«
»Die von Godiva sollten sich vor Angst in die Hosen machen.
Was ist passiert, Schätzchen? War es deine Mutter? Bei mir hat es klick gemacht«, fügte sie hinzu, als Mac keine Antwort gab. »Direkt nach deinem wütenden Abgang.«
»Warum kann ich das nicht einfach wegstecken, Laurel?«
»Weil sie ganz genau weiß, welche Knöpfe sie bei dir drücken muss. Und egal, wie viel du wegsteckst, sie setzt immer noch einen drauf.«
Damit traf sie, wie Mac zugeben musste, den Nagel auf den Kopf. »Sie wird sich nie ändern.«
»Damit meinst du wohl mich.« Mac biss noch einmal von der Schokolade ab. »Ich weiß es. Ich habe Nein gesagt. Ich habe Nein gesagt und Nein gemeint, und ich hätte es auch weiterhin gesagt, selbst wenn Del mir nicht den Hörer aus der Hand genommen und einfach aufgelegt hätte.«
Laurel, die sich gerade ein Glas herunterholen wollte, warf ihr über die Schulter einen Blick zu. »Del war da?«
»Ja, er kam vorbei, um mich wegen Carter zu necken - noch so ein Kapitel zum Thema, was zum Teufel ich da eigentlich mache. Und gerade da rief sie aus Florida an und wollte nochmal zweitausend, damit sie noch eine Woche bleiben und sich vollends erholen könne.«
»Ich traue Del zu, dass er einfach den Hörer auflegt, aber er hätte herkommen und es uns erzählen sollen.«
»Ich habe ihn gebeten, das nicht zu tun.«
»Na und?«, fragte Laurel energisch. »Wenn er einen Funken Verstand hätte, dann hätte er getan, was gut für dich gewesen wäre, nicht, worum du gebeten hast. Dann hättest du dich nicht die ganze Nacht herumgewälzt und wärst nicht so mit dem falschen Fuß aufgestanden.«
Sie stellte ein Glas Eiswasser neben die Schokolade. »Trink das. Wahrscheinlich bist du dehydriert. Wie oft hat sie noch angerufen, nachdem Del weg war?«
»Es ist nicht seine Schuld. Zweimal. Ich bin nicht drangegangen.« Mac seufzte tief. »Tut mir echt leid, dass ich das an euch ausgelassen habe.«
»Wozu sind Freundinnen denn da?«
»Hoffen wir, dass Parker es genauso sieht. Kann ich die hier mit hochnehmen, um das Gespräch sozusagen zu versüßen?«
Laurel suchte zwei weiße Schokoherzen aus ihrem Vorrat heraus. »Weißer Schokolade kann sie nicht widerstehen, und den Vorteil wirst du vielleicht brauchen. Mich hast du nur genervt. Das lässt sich leicht verschmerzen. Aber Parker hast du richtig verletzt.«
»O Gott.«
»Ich denke, es ist besser, du weißt das, wenn du reingehst. Genervt ist sie auch, aber du musst an ihre verletzten Gefühle heran.«
»Okay. Danke.«
Da Mac Parker kannte, und das konnte man wohl sagen, ging sie schnurstracks zum Konferenzraum. Der Streit war dort vorgefallen, also gebot es die Parker-Logik, dass auch die Fortsetzung am gleichen Ort stattfand.
Wie erwartet saß Parker am Tisch und arbeitete mit ihrem Crack …, nein: Blackberry. Das Feuer war bis auf ein behagliches Glimmen heruntergebrannt, und statt des Kaffees stand nun die Wasserflasche da, ohne die man Parker selten sah. Ihr Laptop war aufgeklappt, und daneben lag ein ordentlicher Stapel von Unterlagen und Ausdrucken.
Parker war niemals etwas anderes als vorbereitet .
Als Mac hereinkam, legte Parker den Blackberry beiseite. Ihre Miene war kühl und ausdruckslos. Ihr Ich-hab-zu-tun-Gesicht, dachte Mac.
»Sag nichts. Bitte. Ich bringe Schokolade und jede nur
denkbare Form der Entschuldigung mit. Du kannst so viel davon haben, wie du willst - von der Schokolade und den Entschuldigungen. Ich habe mich oberdämlich benommen. Alles, was ich gesagt habe, stammte aus dem Pott voll Dünnpfiff, den ich dabeihatte. Da ich nichts davon zurücknehmen kann, musst du mir verzeihen. Du hast keine andere Wahl.« Sie stellte den Teller ab. »Hier ist weiße Schokolade.«
»Das sehe ich.« Schweigend musterte Parker das Gesicht der Freundin. Selbst wenn sie Mac nicht ihr ganzes Leben lang gekannt hätte, wären ihr die Spuren eines noch nicht lange zurückliegenden Heulanfalls nicht entgangen.
»Nachdem ich die ganze Arbeit gemacht habe, kommst du einfach hier rein und sagst, es tut dir leid, damit wir die Sache ausfechten können und ich dich dazu bringe, zu Kreuze zu kriechen?«
»Ja.«
Nachdenklich nahm sich Parker ein weißes Schokoladenherz. »Ich nehme an, du hast das alles schon
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