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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bist. Du hältst dich nicht nur für nicht liebenswert, sondern du bezweifelst auch, dass du das nötige Rückgrat und den Mumm hast, an der Liebe zu arbeiten.«
    »Das ist ein bisschen heftig, aber …«
    »Ich glaube, du unterschätzt ihn und dich selbst.« Parker stand auf und ging zu einer Fotografie, die in einem silbernen Rahmen auf dem Kaminsims stand. »Erinnerst du dich noch an das hier?«
    Mac nahm das Foto, auf dem Parkers Eltern sich lachend umarmten. Ihre Blicke strahlten vor Freude, sprühten vor Lebenslust und vor Zuneigung zueinander. »Natürlich.«
    »Die Aufnahme hast du wenige Monate vor ihrem Tod gemacht. Von allen Fotos, die ich von ihnen habe, ist mir dieses das liebste. Weißt du, warum?«
    Beim Anblick des Bildes kamen Mac die Tränen. Wie immer.
    »Man sieht darauf, wie sehr sie sich geliebt haben«, fuhr Parker fort. »Wie glücklich sie einander gemacht haben. Sie haben sich gestritten, gezofft, und ich denke mir, es hat auch Zeiten gegeben, in denen sie die Nase voll voneinander hatten. Aber sie haben sich dennoch geliebt. Ihr halbes Leben lang haben sie diese Liebe erhalten. Und das hast du in diesem Bild eingefangen. Weil du es gesehen hast. Du hast es erkannt.«
    »Sie waren etwas Besonderes.«
    »Das bist du auch. Ich verschwende meine Zeit nicht an
Freundinnen, die nichts Besonderes sind.« Parker nahm das Foto und stellte es zurück auf den Kaminsims. »Atme mal tief durch, Mac. Die Liebe macht einem Angst, und manchmal ist sie auch vergänglich. Aber es lohnt sich, für sie etwas zu riskieren, es lohnen sich die Nerven, die sie kostet. Es lohnt sich sogar der Schmerz.«
     
    Sie war sich nicht sicher. Wie konnte irgendjemand sicher sein? Doch Mac wusste, das Einzige, was sie tun konnte, tun musste , war, alles beiseitezuschieben, um zu arbeiten. Ihre Geschäftspartnerinnen, ihr Betrieb, ihre Kunden hingen davon ab, dass sie ihren Beitrag leistete. Also musste sie zur Ruhe kommen und Prioritäten setzen.
    Eine ordentliche Mütze voll Schlaf, beschloss sie, und am Morgen früh raus. Und sich vollkommen und professionell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden konzentrieren.
    Sie verbrachte eine unruhige Nacht, in der sie hin- und herüberlegte und schließlich - verbittert - dachte, dass sie zum letzten Mal wegen eines Mannes eine Nacht nicht geschlafen hatte, als sie sechzehn gewesen war.
    Sie brühte sich einen Kaffee auf, der so stark war, dass fast der Löffel darin stand, und der ihre Erschöpfung mit Koffein zudröhnte. Da die Schachtel mit den Pop-Tarts zu sagen schien, dass sie die Vorlieben und die emotionale Festigkeit einer Sechsjährigen hatte, bereitete sie sich ein Frühstück zu, das ihr richtig erwachsen vorkam: Joghurt, frisches Obst und ein Muffin, den sie aus Laurels Vorrat stibitzt hatte.
    Nachdem sie brav das Geschirr gespült hatte, las sie sich nochmals ihre Notizen für die heutige Veranstaltung durch und überprüfte ihre Ausrüstung. Eine vergleichsweise kleine Feier, sinnierte sie, während sie auswählte, was sie brauchte. Eine einzige Begleiterin der Braut, die damit auch die
erste Brautjungfer war. Die Kunden wünschten es sich schlicht und intim.
    Sie wusste, dass die Braut sich für ein wadenlanges Kleid in Blau entschieden hatte, zu dem sie statt Schleier und Kopfschmuck einen sehr pfiffigen Hut tragen wollte. Ihre Blumen würden drei weiße Gardenien sein, deren Stängel mit Satinband umwickelt waren.
    Alles gute Entscheidungen, fand Mac, denn für beide war es bereits die zweite Eheschließung.
    Wieder so ein Beispiel dafür.
    »Jetzt fang nicht damit an«, murmelte sie.
    Der Brautvater würde die Braut zum Altar führen, doch die Übergabe an den Bräutigam würden sie auslassen. Denn, hallo, das hatten sie ja schon hinter sich.
    Als ihre Ausrüstung, der Zeitplan für die Veranstaltung und ihre Notizen bereitlagen, sah Mac auf die Uhr. Es war noch Zeit genug, rasch in ihre E-Mails zu schauen.
    Sie rief die Seite auf und blieb beim Überfliegen der Liste sofort an einer ungeöffneten Mail von MaguireC101 hängen. Sie schob sich von ihrem Arbeitsplatz weg und tigerte im Studio herum.
    Dann stapfte sie zurück in die Küche, um sich noch eine Tasse von dem mörderischen Kaffee zu genehmigen.
    Sie brauchte die E-Mail ja nicht sofort zu öffnen. Ja, sie sollte es nicht tun. Schließlich musste sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren, nicht wahr? So war es vernünftig. Es war erwachsen, so wie Joghurt und frisches Obst.
    Die Mail konnte nicht dringend sein.

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