Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
zusammen war, hatte eher konservative Ansichten.
Bis an die Zähne mit ihrer Ausrüstung bewaffnet kam sie im Haupthaus an.
»Alarmstufe Rot!«
Mit offenem Mund starrte Mac Emma an, die gerade die Treppe heruntereilte. »Jetzt schon?«
»Du bist weder ans Telefon noch ans Handy gegangen.«
»Ich habe gerade erst das Studio verlassen. Das Handy habe ich noch nicht eingeschaltet. Was ist los?«
»Die EBJ hat Wind davon bekommen, dass der UMTZ vorhat, die SGP zum Empfang mitzubringen. Seine Vorstellung von einem Kompromiss, den er aber weder mit der Braut noch mit dem Bräutigam abgesprochen hat. Als das Brautpaar davon gehört hat, haben beide wohl gedroht, dem Kerl etwas anzutun, was er auch mehr als verdient hätte, wenn an dem Gerücht was dran ist. Parker versucht gerade, den Brand zu löschen.«
»Scheiße. So eine Scheiße.« Mac verstand die Abkürzungen sofort. Untreuer Mistkerl von Trauzeuge, Schlampe von Geschäftspartnerin. Wenn sich der Brand löschen ließ, würde Parker das auch gelingen.
Doch das Ganze verhieß nichts Gutes.
»Wie sollen wir vorgehen?«
»Alle Helfer müssen gewarnt werden. Parker hat ein Bild von der SGP, aus einem Zeitungsartikel. Sie macht Kopien. Jeder Helfer braucht eine. Wenn jemand die SGP erspäht, muss sie aufgehalten, am Weitergehen gehindert, in den Schwitzkasten genommen werden.« Wie zum Beweis, dass sie es ernst meinte, schlug sich Emma mit der Faust in die Hand. »Egal was, bis Parker sich mit ihr befassen kann.«
»Ich hoffe, es wird der Schwitzkasten. Das gäbe einen schönen Schnappschuss für das Album mit unseren unveröffentlichten Fotos.«
»Laurel versucht, Jack zu erreichen, damit er zeitig herkommt und der EBJ jegliche Vergeltungspläne ausredet, die sie eventuell ausgeheckt hat. Ich muss meine Leute zusammentrommeln, sie informieren und dann anfangen, die
Blumen herüberzuschleppen. Laurel muss noch was an der Torte machen. Es ist ihre ›Seide und Spitzen‹-Torte.«
»Ich weiß. Hab ich mir notiert.«
»Die wiegt eine Tonne, und die Perlen und die Krone für obendrauf werden erst beim Empfang aufgesetzt. Laurel wird ein paar Leute brauchen, die ihr helfen, das Ding reinzutragen. Das bedeutet weniger Späher, die nach der SGP Ausschau halten.« Emma holte tief Luft. »Die Besprechung vor Beginn der Veranstaltung ist gecancelt«, fuhr sie fort. »Wir arbeiten uns also von einer Minute zur anderen vor. Du musst beim Aufbau im Großen Saal helfen. Irgendjemand piepst dich an, wenn wir die Braut gesichtet haben.«
»Okay, bin schon unterwegs. Aber lass mich zuerst in der Suite der Braut aufbauen, so viel ich kann. Bleib stark.«
»Ich werd’s schon allen zeigen.«
Oben in der Suite der Braut baute Mac ihre Ausrüstung auf und hängte sich dann ihre Kameratasche mit einer Kamera und verschiedenen Objektiven um. Die zweite Kamera würde sie dazunehmen, sobald die Braut angekommen war. Bevor sie nach unten ging, begab sie sich eine Etage höher, um zu sehen, welche Fortschritte Parker machte.
Sie traf ihre Freundin dabei an, wie sie gerade eine neue Rolle Kautabletten gegen Magenbeschwerden aufmachte.
»Ist es schlimm?«
»Nein, nein, im Moment ist alles unter Kontrolle. Aber ich bin genervt. Ich habe gerade auf Wunsch der Braut mit dem UMTZ telefoniert. Der mir erst mal erklärt hat, dass niemand, auch nicht sein Bruder, ihm vorschreiben könne, mit wem er was haben dürfe. Scheißegoistischer Kindskopf.«
»Du hast ›scheiß‹ gesagt. Du bist echt genervt.«
»Und dann steigt er mir aufs Dach, weil ich mich in seine
Privatangelegenheiten eingemischt hätte. Das muss ich schlucken - besser, es trifft mich als Braut oder Bräutigam, aber ich will, dass er leidet. Es ist mir gelungen, ihn zu beruhigen und an das winzige bisschen Vernunft und Anstand in ihm zu appellieren. Er tut jetzt seine Pflicht und hat vor, sofort nach seinem - zweifellos von Herzen kommenden - Toast auf das Brautpaar zu verschwinden.«
»Glaubst du ihm?«
Parker kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Keine Sekunde. Er ist der Typ, der gern eine Szene macht. Wir müssen ihn mit Argusaugen überwachen, denn er bringt es fertig, diese Frau auf dem Empfang zu präsentieren, wenn wir ihn nicht daran hindern. Was wir natürlich niemandem von den Hochzeitsgästen sagen.«
Parker schnaufte tief durch und reichte Mac einen Stapel Ausdrucke mit dem Foto einer attraktiven Blondine. Unter dem Bild stand:
Roxanne Poulsen
Kein Einlass
»Verteil die an unsere
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