Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
aufhören.« Laurel schüttelte den Kopf. »Mac, Schätzchen? Du bist in ihn verliebt.«
»Aber das kommt nicht infrage. Was glaubst du, warum ich so überstürzt gegangen bin? Es ist, als würde man in Treibsand hineingesogen. Nur in ganz weichen, warmen, schönen Treibsand. Dafür bin ich nicht gemacht. Ich glaube nicht an so was. Es ist nicht von Dauer. Es ist ein flüchtiger Moment, oder meinetwegen ein paar Momente, und dann geht alles den Bach runter, oder es zerbröselt und löst sich auf. Mein Gott, wie viele Hochzeiten haben wir schon gemacht, bei denen es der zweite Anlauf war? Mann, wir haben sogar schon welche gemacht, die zumindest für eine der beiden Parteien der dritte Versuch waren. Wer braucht denn so was? Ich weiß, wie es ist, wenn alles auseinanderbricht. Das kann es nicht wert sein.«
»Lass uns die Sache mal auf den Punkt bringen«, schlug Laurel vor. »Du hast Angst davor, dich in einen Mann zu verlieben, den du gerade als die Mary Poppins der Männer
beschrieben hast. Quasi perfekt in jeder Hinsicht«, erklärte sie, als alle sie verständnislos ansahen. »Du hast Panik gekriegt und bist davongelaufen, nachdem du Sex hattest, der offenbar eine geradezu religiöse Erfahrung war, und das mit diesem Typen, den du respektierst und bewunderst, auf den du scharf bist. Und das alles, weil deine Mutter so eine Schlampe ist.«
»Laurel!«
»Nein.« Mac schaute Emma an und schüttelte den Kopf. »Es stimmt schon. Meine Mutter ist eine Schlampe. Aber sie sieht sich selbst nicht so, und das ist der Punkt. In ihren Augen ist sie ewig auf der Suche nach Liebe. Dabei geht es mehr um Geld, Status und Sicherheit, aber sie würde schwören, dass es nur um die Liebe geht. Mein Vater hat sie verlassen, woraus ich ihm keinen Vorwurf machen kann, und auch mich - woraus ich ihm sehr wohl einen Vorwurf machen kann. Und das nur, weil es einfach nicht der Mühe wert war.«
»Aber sie sind nicht du, Mac«, sagte Parker ruhig.
»Ich weiß. Und vielleicht ist es zynisch zu glauben, dass sie keine große Ausnahme sind, sondern eher die Regel. Aber so kommt es mir vor. Und mir gefällt mein Leben, wie es gerade ist; ich fühle mich sehr wohl dabei, wie es läuft.«
Ein bisschen ruhiger geworden, setzte sie sich wieder hin. »Carter ist ein ernsthafter Mann. Unter der Oberfläche ist er sehr ernsthaft und konventionell. Er ist total in mich verknallt, das muss man einfach so sagen. Und das schlummert seit Jahren in ihm. Wenn ich das ausarten lasse, fängt er noch an, darüber nachzudenken, uns für die Feier zu engagieren. Am Ende fragt er Parker, wo er den Ring kaufen soll. Das kann ich ihm nicht antun. Es war richtig, dass ich gegangen bin. Es ist besser, das Ganze jetzt abzubrechen als …«
»… zu riskieren, mit jemandem glücklich zu werden, der verrückt nach dir ist?«, schlug Emma vor.
»Okay, wenn du es so ausdrückst … ja. Von meiner Warte aus stimmt das ungefähr.«
»Kann ich ihn haben?«
Mac warf Laurel einen wütenden Blick zu. »Das ist nicht witzig.«
»Nein, ist es auch nicht.«
»Weißt du, warum es von deiner Warte aus ungefähr stimmt?« Emma musterte Mac mit ihren großen, dunklen Augen. »Weil noch nie jemand verrückt nach dir gewesen ist, jedenfalls nicht ernst und wahrhaftig und so, dass es von Bedeutung gewesen wäre. Und du hast auch noch nie so für jemanden empfunden. Das weiß ich, weil es mir genauso geht - und ich würde sagen, uns allen. Mit einem Unterschied: Ich hoffe immer, dass es noch passiert.«
»Deshalb hast du auch ein Date nach dem anderen.«
»Hör doch auf, Laurel«, tadelte Parker.
»Du hast Recht. Tut mir leid. Ich bin so sarkastisch, weil ich eifersüchtig bin. Bis ins Mark. Es hat noch nie jemand nur mich allein gesehen.«
»Aber er sieht mich durch die Brille einer Schülerschwärmerei.«
»Ich kenne ihn nicht so gut wie du, weder im biblischen Sinne noch sonst, aber so dumm kommt er mir nicht vor.«
»Liebe und Klugheit gehen nicht Hand in Hand.«
»Nein, das stimmt.« Laurel streckte Mac die Arme entgegen. »Hier steht der lebende Beweis. Du bist bis über beide Ohren verliebt in den Kerl.«
»Sehr hilfreich. Parker?«
»Du hast Angst, ihm wehzutun. Ihn, weil er im Grunde
ein netter Kerl ist, einfach zu überrennen, ihm das Herz zu brechen und ihn völlig fertigzumachen.«
»Das ist ein bisschen pathetisch, aber ja. Im Wesentlichen schon.«
»Und du bist fest entschlossen zu glauben, dass du zu keiner reifen, ernsthaften Beziehung in der Lage
Weitere Kostenlose Bücher