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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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erweitern.«
    »Darauf dürfen Sie nicht hoffen.«
    »Vielleicht wäre es an der Zeit, Ihnen zu erklären, dass ich eine Schwäche für willfährige Frauen habe.«
    »Dann müssten Sie mich völlig reizlos finden.«
    »Genau! Mit willfährigen Frauen gehe ich sehr behutsam um. Sogar galant.«
    »Und bei Nutten wie mir ziehen Sie die Handschuhe aus.«
    »Als Nutte würde ich Sie nicht bezeichnen. Aber ich bin natürlich sehr tolerant.«
    Mit einiger Mühe widerstand sie der Versuchung, den Porridge in seinen Schoß zu schütten.
    Nun konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf die Eier, was ihr eine Gelegenheit bot, ihn gründlich zu mustern. Keine allzu unangenehme Beschäftigung. Ein hübscher Junge wie ihre ersten beiden Ehemänner war er nicht. Darren hatte fabelhaft ausgesehen und Cy für den »Mr Januar« im Stuntman-Kalender posiert. Aber Colin Byrne besaß ein gewisses Etwas.
    Ausgeprägte Wangenknochen, zu sinnliche Lippen für seine lange Nase. Unglaublich große Füße. Aber da sie schmal waren, wirkten sie nicht plump. Danach studierte sie seine Hände. Obwohl sie schlank und elegant sein müssten, erweckten sie den Anschein, sie wären dazu geschaffen, tiefe Gruben zu schaufeln. Durch Sugar Beths Körper strömte eine gefährliche heiße Welle. Mochte er auch der personifizierte Dämon sein – für ihren Seelenfrieden war er viel zu attraktiv, und sie schaute betreten
zur Seite. Offenbar hatte sie, was ungeeignete Männer betraf, ihre alten selbstmörderischen Instinkte noch nicht verloren.
    Ihr Blick kehrte zu den kraftvollen, kompetenten Fingern zurück, und sie blinzelte. »Haben Sie die Kette vor meiner Zufahrt angebracht?«
    »Das wussten Sie doch.«
    »Nein, ich meine – Sie haben es selber getan und niemanden beauftragt, den Zement zu mischen, die Pfosten aufzustellen …«
    »Keine besonders kreative Tätigkeit.«
    »Nur knapp zwei Stunden war ich weg. Und als ich Sie danach sah, trugen Sie Armani.«
    »So viel ich mich entsinne – Hugo Boss.«
    »Verstehen Sie wirklich was von körperlicher Arbeit?«
    »Was glauben Sie denn, wie ich mich nach dem Verlust meines Jobs ernährt habe?«
    »Mit Ihrem Geschreibsel.« Wenn sie es als Tatsache hinstellte, würde es vielleicht stimmen.
    »Bedauerlicherweise stagnierten meine literarischen Fähigkeiten, nachdem Sie Ihren Spaß hatten.«
    Jetzt verging ihr der Appetit.
    »Mein Vater war Maurer, ein Ire, und meine Mutter Engländerin. Eine amüsante Story – sie entstammte der Oberschicht, einer vornehmen Familie, die den letzten Rest ihres Vermögens opferte, um der Tochter eine brillante Partie zu verschaffen. Stattdessen verliebte sie sich in meinen Vater. Tränen, Drohungen, Enterbung, der Stoff, aus dem große Romanzen entstehen.«
    »Und was ist daraus geworden?«
    »Ein Jahr nach der Hochzeit hassten sie sich.«
    Wie sich solche Dinge entwickelten, wusste sie. »Die Liebe zur Literatur und zu den schönen Künsten erbte ich von meiner Mutter. In meiner Persönlichkeit geriet ich eher nach dem Vater. Ein gemeiner unversöhnlicher Bastard. Immerhin brachte er mir ein nützliches Handwerk bei.«

    »Also haben Sie nach der Rückkehr in Ihre englische Heimat als Maurer gearbeitet?«
    »Auch in diesem Land. Der Roman, den ich vor der ›Letzten Station‹ schrieb, war nicht der erhoffte Bestseller. Zum Glück weiß ich körperliche Arbeit zu schätzen, ich genieße sie sogar. Und so fiel es mir nicht schwer, meinen Lebensunterhalt zu verdienen.«
    Hatte er denn ausgerechnet Maurer werden müssen? Schweren Herzens spürte sie, wie ihre innere Kraft verebbte. »Wahrscheinlich werden Sie mir nie verzeihen, nicht wahr?«
    »Sagen wir mal, damit habe ich’s nicht eilig.« Lässig zeigte er zur Tür. »Verschwinden Sie und suchen Sie sich irgendeinen erniedrigenden Zeitvertreib.«
    Das Telefon läutete, und er wollte danach greifen. Aber Sugar Beth war schneller. »Bei Byrne.«
    »Geben Sie mir den Hörer.«
    »Da bietet Ihnen jemand ein Werbegeschenk an«, wisperte sie.
    »Kann ich mit Colin sprechen?«, fragte die Frau am anderen Ende der Leitung.
    Gebieterisch streckte er seine Hand aus. Offenbar traute er ihr das Allerschlimmste zu. Sie war versucht, seine Erwartungen zu erfüllen. Doch sie wollte sich behaupten und kehrte ihm erst mal den Rücken zu. »Mr Byrne arbeitet gerade. Soll ich ihm was ausrichten?«
    »Sagen Sie ihm, Madeline ist am Apparat«, erwiderte die Frau, ohne ihren Ärger über die Abfuhr zu verhehlen. »Sicher wird er mit mir

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