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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zu zahlreichen anderen Leuten ließ er sich nicht von Diddie einschüchtern. »Doch. Das ganze Jahr hat sie Winnie Davis systematisch schikaniert.«
    Mit dieser unverblümten Bemerkung brachte er sie in helle Wut, ganz zu schweigen von seinen langen Haaren, die sie von Anfang an missbilligt hatte. »Sie sind Pädagoge. Deshalb erwarte ich von Ihnen ein gewisses Verständnis für die Ursache dieser schwierigen Situation, an der Sugar Beth keine Schuld trägt. Vielmehr ist der beklagenswerte Bohemien-Lebensstil meines Ehemanns die Wurzel des Übels und meine Tochter ebenso ein Opfer wie – dieses Mädchen.«
    »Was sie Winnie heute zugemutet hat, war grausam.«
    »Grausam?« An den Magnolienblüten schienen Eiszapfen zu hängen. »Die späte Stunde muss Sie ermüdet haben, Mr Byrne. Anders kann ich mir nicht erklären, warum Sie ein so unbedachtes Urteil über eine der vornehmsten jungen Damen abgeben, die jemals auf die Parrish High School gegangen sind.«
    »Möglicherweise liegt es an einem kulturellen Problem. In England würden vornehme junge Damen niemals so tief sinken und ihre Mitschülerinnen demütigen.«
    »Ich werde Sie hinausbegleiten, Mr Byrne.«
    Letzten Endes erhielt Sugar Beth nur einen milden Tadel vom Schuldirektor, der seine Position dem Einfluss ihrer Mutter verdankte. Winnie wiederum hatte ihr Haar wachsen lassen, um sich dahinter zu verstecken.
    Am Fußende des Betts hob Gordon den Kopf. Sugar Beth stand auf, ging ins Bad und trank ein Glas Wasser.
    Seit damals hatte sich Winnie gemausert. Sugar Beths menschenfreundliche
Seite – die jeden bewunderte, der sein Schicksal bekämpfte und den Sieg errang – versuchte, sich mit ihr zu freuen. Doch das schaffte sie nicht. Zu machtvoll ragten die Gespenster der Vergangenheit empor. Noch ein Punkt auf der langen Liste aller Dinge, für die sie Buße tun musste …
    Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück und hoffte, Schlaf zu finden. Am nächsten Morgen drohte ihr einer der schrecklichsten Tage ihres Lebens, und sie wollte Kräfte sammeln.

»Zweifellos dachtest du,
ich hätte keine Manieren.
Du darfst dich setzen. Zu meinen Füßen.«
    Der Page und die Herzogin, von Georgette Heyer
6
    W ährend Sugar Beth über den feuchten Rasen nach Frenchman’s Bride hinüberging, hasste sie die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Unglücklicherweise war sie um eine Stunde zu spät dran. Nach den unangenehmen Erinnerungen in der letzten Nacht hatte sie furchtbar schlecht geschlafen und schließlich den Wecker abgestellt, ohne lange zu überlegen. Das würde Byrne freuen, im Gegensatz zu ihr selbst.
    Gordon schnüffelte an einem Grasbüschel. Irgendwo zwitscherte eine Spottdrossel. Was er ihr auch befohlen hatte, sie würde das Haus nicht durch die Hintertür betreten, und so lief sie die vorderen Eingangsstufen hinauf. Unter dem Klopfer steckte ein Zettel. Tür versperrt. Gehen Sie hinten rein.
    Bastard. Das Schloss gab nicht nach, und Sugar Beth richtete ihren Zorn gegen die nächstbeste Zielscheibe. »Nun, was hältst du jetzt vom Kriterium, nach dem du deine Freunde auswählst, eh? Hoffentlich bist du stolz auf dich.«
    Gordon warf ihr einen rotzfrechen Blick zu. Aber er rannte hinterher, als sie die Treppe hinabstieg – nicht aus Loyalität, sondern weil sie ihn nicht gefüttert hatte. Sie folgte dem Fliesenweg, der ums Haus herumführte. Nach ein paar Schritten blieb sie abrupt stehen.
    An der Stelle des einstigen unbenutzten Patios erhoben sich eine verglaste Veranda und ein Sonnenzimmer, weder vom Kutschenhaus noch von der Straße aus zu sehen.

    Eine zusätzliche Entweihung.
    Über die Veranda gelangte sie in die ehemalige gemütliche Küche, wo Ellie Myers, Diddies Köchin und Haushälterin, unangefochten regiert hatte. Wände waren entfernt, die Decke höher hinauf verlagert und Oberlichter eingebaut worden. Dadurch entstand der Gesamteindruck eines monströsen »Küchenkunstwerks«. Sugar Beth musterte die Vogelaugen-Ahornschränke, die Einrichtungsgegenstände aus Edelstahl. Über einer Schiefertheke hing eine dicke Glasplatte, an einem Ende abgerundet. Diese schimmernde Halbinsel trennte den Raum vom Sonnenzimmer, das im asiatischen Stil ausgestattet war – mit hellen Wänden und ochsenblutroten Lackmöbeln. Dazwischen standen europäische Stücke – ein Adams-Sofa mit dunkelgelber Polsterung und Nagelköpfen aus Messing, ein dekorativer, hölzerner viktorianischer Vogelkäfig. In lackierten Bambuskörben und Keramikgefäßen prangten üppige

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