Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
umfangreiche Recherchen durchgeführt hatte.
    Aber das waren nicht alle.
    »Wie viele Einheimische werden zu Ihrer Party kommen?« Die Gästeliste hatte er ihr nicht gezeigt, und sie konnte erst aufatmen, wenn sie wusste, sie würde keinen der Stadtbewohner bedienen müssen, denen sie aus dem Weg gehen wollte.
    »Das habe ich Ihnen bereits mitgeteilt. Zwei Bibliothekare, die Sie nicht kennen. Und Aaron Leary und seine Frau.«
    Aaron, der Bürgermeister, hatte zusammen mit Sugar Beth die High School besucht. Aber er war schwarz und zudem Präsident des Schachclubs gewesen, und so hatten sie sich in verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen bewegt. Ein fleißiger Schüler und netter Junge. Daran erinnerte sie sich. Also hatte sie ihm wahrscheinlich nichts angetan. Natürlich würde sie sich gedemütigt fühlen, wenn sie einen ehemaligen Klassenkameraden bedienen musste. Aber da er der Bürgermeister war, würde sie’s hinkriegen. »Wie ist seine Frau?«
    »Charise? Bildschön.«
    »Seien Sie nicht albern!«
    »Dieses Gespräch haben wir schon mal geführt.«
    Sie zupfte an einem Zipfel seiner Steppdecke. »Charise heißt sie? Nie gehört.«
    »Vermutlich, weil sie aus Jackson stammt.«
    »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Tut mir Leid. Habe ich den Eindruck erweckt, ich wollte Ihnen die Situation erleichtern?«
    »Keineswegs. Ich finde es nur seltsam, dass Sie so wenige
Freunde in Parrish haben … Nein, eigentlich nicht, wenn ich mir’s recht überlege.«
    Colin nahm seine Armbanduhr ab. »Bei der Party morgen Abend geht’s um Geschäfte.«
    »Das weiß ich – Sie möchten sich bei den Leuten bedanken, die Ihnen bei den Recherchen für ›Reflexionen‹ geholfen haben. Aber gibt’s in Parrish nicht viel mehr solche Personen als in Oxford?«
    »Ihre Tante ist tot, Sugar Beth, Hank Withers liegt im Krankenhaus. Und Mrs Shaible besucht gerade ihre Tochter in Ohio. Haben wir die Unterhaltung beendet?« Langsam knöpfte er sein Hemd auf.
    Da sie sich um seine Wäsche kümmerte, wusste sie, dass er keine Unterhemden trug und Designer-Boxershorts in Juwelenfarben bevorzugte. Viel zu viel wusste sie. »Würden Sie sich bitte erst ausziehen, wenn ich hier fertig bin?« Ihre Stimme klang bissig. Aber seine Anwesenheit ermutigte die Nutte in ihrer Seele, aus dem Koma zu erwachen, und das missfiel ihr.
    »Stört es Sie so sehr?« Die Peepshow wurde fortgesetzt. Ein Knopf nach dem anderen. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen.
    »Nur weil ich in dem Buch geblättert habe, das Sie gerade lesen.«
    Colins Hemd klaffte auseinander. »Welches?«
    »›Das erotische Leben eines viktorianischen Gentleman‹. Ha, Gentleman! Eher ein Schürzenjäger. Da handeln ganze Kapitel von den Beziehungen zwischen Gutsherren und Dienstmädchen.«
    Einen Daumen in seinen Hosenbund gesteckt, wirkte er arroganter denn je – und gefährlich. »Glauben Sie, ich könnte auf gewisse Gedanken kommen?«
    »Ihre Gedanken kenne ich, Sir. Für die benutzen Sie einen Leuchtstift.«
    Lachend verschwand er im begehbaren Schrank, den sie immer wieder bewunderte – die Extravaganz der polierten Regale aus Kirschbaumholz, die Zinngriffe, die Ordnung in den
Schubladen, den Duft der importierten Materialien, die edle Atmosphäre. »Reine Forschungsarbeit!«, rief er. »Übrigens, warum stöbern Sie in meinem Arbeitszimmer herum?«
    »Weil ich Ihren Dreck wegräume.« Und das Manuskript von »Reflexionen « suche … Aber das erwähnte sie nicht. Sie rückte einen Lampenschirm zurecht. »Dieses Kapitel über die Jungfrauenauktionen finde ich widerlich.«
    »Oh – also haben Sie tatsächlich rumgeschnüffelt?«
    »Manchmal brauche ich intellektuelle Anregungen. Dieser Job langweilt mich.« Da er die Tür des begehbaren Schranks nicht geschlossen hatte, schlenderte sie hinüber und spähte hinein. »Wissen Sie, was ich glaube? Sie stellen gar keine Nachforschungen an und sind einfach nur pervers.«
    »Was für ein hartes Wort … Wo sind meine Gym-Shorts?«
    Seine Hose trug er zwar noch, aber das Hemd war verschwunden. Wieso hatte die schmale Brust des jungen High-School-Lehrers diese imposanten Ausmaße angenommen? Die Hände in die Hüften gestemmt, schaute er Sugar Beth an, und sie merkte, dass er auf eine Antwort wartete.
    Sie strich über ihre eigenen Hüften. »Keine Ahnung.« Die Gym-Shorts lagen im gewohnten Fach. Aber sie würde ihm das Leben nicht leichter machen als unbedingt nötig. Den Hosengürtel hatte er über die Teakbank

Weitere Kostenlose Bücher