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Frühstück mit Kängurus

Titel: Frühstück mit Kängurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill - Bryson
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Western Australia Cabernet Sauvig- non vorarbeiteten, h ü pfte wie auf ein Stichwort hin ein Wallaby an den Zaun des Swimming-Pools, betrachtete uns einen Moment lang mehr oder weniger gleichg ü ltig und begann an den dort angepflanzten Str ä uchern zu knabbern. Zum ersten Mal, seit ich vor vielen Wochen das Land mit der Indian Pacific durchquert hatte, sah ich ein f ü r Australien typisches Tier in der Wildnis. Allan auch; er war total aus dem H ä uschen.
    Ob deshalb oder aus einem anderen Grunde, wei ß ich nicht, doch er verk ü ndete, er finde Australien ein sehr sch ö nes Land.
    » Echt? « , sagte ich, erfreut, aber ein wenig ü berrascht, weil er ja kaum was anderes gesehen hatte als W ü ste.
    Er beugte sich ein wenig zu mir vor und sagte dann, als vertraue er mir ein gro ß es Geheimnis an: » Es ist sehr ger ä umig. «
    Ich schaute ihn an. » Ja, stimmt. «
    » Es ist ein sehr ger ä umiges Land. «
    Recht bedacht, war es, glaube ich, unsere dritte Flasche Cabernet Sauvignon.
    Am n ä chsten Morgen fuhr ich ihn zu Alice' kleinem, aber h ü bschen Flughafen. Dort tranken wir still einen Kaffee (denn wir hatten beide einen leichten Kater) und dann brachte ich ihn zu seinem Flugzeug, wo wir die ü blichen hastigen, unsinnigen Dankess ä tze und guten W ü nsche austauschten, bevor er durch den Gang verschwand. Ich musste noch einen Tag totschlagen, bis ich nach Western Australia weiterfliegen konnte. Als ich deshalb auf dem Weg zum Gesch ä ftszentrum, wo ich einen Geldautomaten suchen und eine Zeitung kaufen wollte, an einem Hinweisschild f ü r die School of the Air, die Schule des Ä thers, vorbeikam, beschloss ich spontan, sie mir anzuschauen.
    Es war grandios. Wie viele sch ö ne Ü berraschungen Alice Springs doch bot! Die School of the Air befand sich in einem unscheinbaren Geb ä ude in einer Wohnstra ß e. Sie hatte einen Eingangsbereich, in dem die Arbeiten der Sch ü ler auf Tischen und W ä nden ausgestellt wurden, zwei kleine Studios, einen gro ß en Versammlungsraum, und das war's. Obwohl es jetzt siebzehn Sprechfunkschulen in Australien gibt, ist Alice Springs die Gro ß mutter von allen und bedient immer noch das gr öß te Gebiet. Ich war an einem Samstag da, deshalb war kein Unterricht, doch ein sehr netter Mann wollte mir gern alles zeigen und erkl ä ren, wie es funktionierte.
    Die Idee ist einfach: Die Sprechfunkschule soll Kindern, die auf Rinderfarmen oder an anderen einsamen Orten aufwachsen, normalen Unterricht erteilen und ein wenig Klassenzimmeratmosph ä re vermitteln. Und das tut sie auch brav seit 1951. » Einsam « ist das Schl ü sselwort. In einem Einzugsgebiet von vierhundertachtundsechzigtausend Quadratmeilen, etwa der doppelten Gr öß e Frankreichs, hat die Schule von Alice Springs knapp einhundertundvierzig Sch ü ler vom Kindergartenalter bis zu den fr ü hen Teenagerjahren. Ich selbst habe immer noch lebhafte und pr ä gende Erinnerungen daran, wie ich mit acht, neun Jahren in der Schule einen Film ü ber diese Art Unterricht gesehen habe und extrem angetan war von der Idee, Herr ü ber ein eigenes Mikrofon und Kurzwellenradio, hunderte von Meilen von dem Lehrer entfernt zu sitzen, und wenn ich wollte, mit einem Teller voll Keksen splitterfasernackt zu lernen. Es schien um L ä ngen besser zu sein als das, was an der Greenwood Elementary in Des Moines geboten wurde. Meine Vorstellungen vom Lernen ü ber Funk waren also immer sehr romantisch. Deshalb war ich nun entt ä uscht, als ich entdeckte, dass das Funken nur ein kleiner, untergeordneter Teil des Programms war. In der School of the Air spielte und spielt sich der Unterricht haupts ä chlich schriftlich ab, was nicht halb so reizvoll klingt.
    Trotzdem besa ß das Geb ä ude einen wunderbaren Charme und eine angenehme Atmosph ä re. Die Anschlagbretter waren voll mit bebilderten Aufs ä tzen von etwa elfj ä hrigen Kindern, die das Leben auf ihrer Farm beschrieben und wie ein typischer Tag f ü r sie ablief. Ich las sie alle mit gro ß er Spannung.
    » M ö chten Sie mal bei einer Unterrichtsstunde zuh ö ren? « , fragte mich der Mann.
    » O ja, gern « , erwiderte ich.
    Er nahm mich mit in ein Nebenzimmer und legte eine Kassette mit der Aufnahme einer Tageslektion f ü r F ü nfj ä hrige ein. Die bestand in der Hauptsache aus einer energischen Lehrerin, die erst einmal die Anwesenheit ihrer Sch ü tzlinge ü berpr ü fte. » Guten Morgen, Kylie « , rief sie. » H ö rst du mich? Over. «
    Nach einem Moment

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