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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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zwitscherte: »Willkommen, willkommen!«
    »Ich glaube, er genießt es«, flüsterte Markby.
    Er lehnte sich in der Kirchenbank zurück und sah sich in der Kirche um, die von den unermüdlichen Damen des Fraueninstituts mit Blumen und Stechpalmenzweigen geschmückt worden war. Neben dem Altar stand sogar ein Weihnachtsbaum.
    »Hübsche Mischung von christlich und heidnisch«, stellte er beiläufig fest. »Ich war seit Jahren nicht mehr in dieser Kirche.«
    Meredith kam plötzlich der Gedanke, daß er, ein Einheimischer, vielleicht sogar in dieser Kirche Rachel geheiratet hatte. Der Gedanke erschreckte sie. Angenommen, ihr argloser Vorschlag, sie heute herzubegleiten, wäre ein schwerer Fauxpas gewesen? Sie betrachtete ihn verstohlen.
    Er studierte die mit Buntstiften gemalten Bilder der Geburt Christi, von Kindern gezeichnet und an die Säulen geheftet. Aus dem, das ihnen am nächsten war, blickten Maria und Josef mit großen runden Augen in die Welt. Der Ochse war proportional zu den Gestalten der Erwachsenen zu klein geraten, ähnelte eher einem großen Hund mit Stummelhörnern. Er lächelte. Der Esel war so groß wie der Ochse und seine Ohren so klein wie die eines Ponys. Seine Hufe waren kohlschwarz ausgemalt, und er sah merkwürdig durchtrieben und ein bißchen boshaft aus. Koboldartig. Alles was man von dem Säugling sehen konnte, waren zwei steife Arme, die aus einer gut mit leuchtend gelbem Stroh gepolsterten Krippe ragten.
    »Woran denken Sie?« fragte Meredith heiser. »Um die Wahrheit zu sagen, ich bete darum, daß Lauras Kinder sich Ihretwegen heute von der besten Seite zeigen. Hoffen wir, daß Matthew keines dieser batteriebetriebenen Spielzeuge geschenkt bekommt, die scheußliche Geräusche von sich geben, und Vicky nicht alles zermalmt.«
»Oh, ist das alles?« fragte Meredith erleichtert.
»Wieso? Was haben denn Sie geglaubt, woran ich denke?«
»Nichts. Nun ja, ich habe gedacht – habe gedacht, mit dieser Kirche könnten ganz persönliche Erinnerungen für Sie verbunden sein.«
»Ja, da gibt es einige. Aber es sind lauter Kindheitserinnerungen. Die Messe habe ich hier seit Jahren nicht mehr besucht.«
Meredith fühlte eine geradezu lächerliche Erleichterung. Dann hatte er nicht hier geheiratet. Sie war froh, als jemand, nach einem falschen Anfang, die Orgel zu spielen begann. Der Chor des Fraueninstituts fiel schrill ein. Markby schlug hastig sein Liederbuch auf und begann mit Stentorstimme zu singen: »Hark the Herald Angel Sing« , was die alte Dame vor ihm sichtlich irritierte.
Neben ihm machte Meredith einen schwachen Versuch, mitzuhalten. Sie hatte ihn gewarnt, sie könne nicht singen, erinnerte er sich. Sie hat recht, dachte er. Sie wanderte durch das ganze Notensystem und produzierte einen seltsamen Kontrapunkt zur tatsächlichen Melodie. Sie sang weder zu hoch noch zu tief, sie sang einfach die falschen Noten. Das war ein weiteres Band zwischen ihnen. Er liebte manche Musik, war im allgemeinen jedoch nicht musikalisch und fühlte sich in Gesellschaft ausgesprochener Musikliebhaber nicht besonders wohl. Als die Soprane des Chors jubelnd himmelwärts flogen, begann er zum erstenmal zu spüren, daß dieses Weihnachtsfest eine Bedeutung hatte. Und es war natürlich sehr schön, mit ihr hierzusein.
    Als sie eintrafen, hatten die Festlichkeiten in Lauras Haus längst begonnen. Auf dem Wohnzimmerfußboden häufte sich leuchtend buntes Weihnachtspapier. Matthew hatte einen Panzer bekommen, der über den Teppich ratterte und kleine, aber scharfe Explosionen von sich gab, die in einem Funkenregen endeten. Emma übte atonale Motive auf einem Xylophon, und Vicky hatte eine Puppe geschenkt bekommen, ihr aber schon einen Arm ausgerissen. Vertrauensvoll präsentierte sie sie ihrem Onkel Alan, als er das Zimmer betrat, damit er sie repariere. Die zerbrochene Puppe in der Hand, versuchte er, Meredith vorzustellen, und mußte dazu das Xylophon und das unbarmherzige Plopp-Plopp-Plopp des Spielzeugpanzers überschreien.
»Frohe Weihnachten!« rief Laura fröhlich. »Wollt
    ihr ein Glas Sherry?« Sie trug einen Hausanzug aus jadegrünem Velours und hatte das blonde Haar auf dem Scheitel zu einem Knoten geschlungen. Einzelne Strähnen hatten sich gelöst und umrahmten reizvoll ihr Gesicht. »Paul ist in der Küche. Er ist bei Tagesanbruch aufgestanden und hat etwas Unaussprechliches mit dem Truthahn angestellt, aber die Kinder waren auch schon wach. Ich habe die Brandysauce für den Pudding gemacht, denke aber,

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