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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ich habe zuviel Brandy hineingetan, und jetzt läßt Paul mich nicht mehr in die Küche. Ich hole euch den Sherry. Macht es euch bequem.«
    Sie verschwand in Richtung des Speisezimmers. Markby drückte hastig den Puppenarm in die Gelenkpfanne zurück. »Hier, Vicky, mach sie nicht gleich wieder kaputt, sei lieb. Geben Sie mir Ihren Mantel, Meredith. Und – äh – wollen Sie Ihre Tasche ablegen?«
    Beide hatten geheimnisvolle Plastiktüten mitgebracht, vermieden es jedoch ostentativ zu fragen, was sie enthielten.
    »Es sind meine Geschenke«, sagte Meredith. »Leider nichts Besonderes.« Die haselnußbraunen Augen sahen ihn herausfordernd an.
    »O ja, nun, ich …«
     
    »Sherry!« verkündete Laura und kam mit einem Tablett herein. »Paul kommt in einer Minute.«
    Meredith kramte in ihrer Plastiktasche und brachte eine Flasche Wein zum Vorschein und – weil sie nicht gewußt hatte, ob ihre Gastgeberin trank – eine Schachtel Pralinen.
    »Oh, wie lieb!« sagte die Gastgeberin, die ganz offensichtlich trank wie ein Fisch, und schnappte sich den Wein. »Und Pralinen, super.«
    »Und für die Kinder habe ich eine Dose Biskuits mitgebracht, ich wußte nicht, was … Alan hat mir gesagt, wie alt sie sind, aber bei Kindern bin ich leider immer unsicher.«
    »Absolut wunderbar. Sie werden begeistert sein. Ich habe ein Geschenk für Sie, muß es aber erst suchen – und deins auch, Alan. Eine Sekunde.«
    Sie verschwand wieder.
Der Boden von Merediths Plastikbeutel war noch immer ausgebeult. Sie sah Markby leicht gehetzt an und tauchte mit der Hand hinein, um etwas auszugraben, das offensichtlich sein Geschenk sein sollte. Markby nahm allen Mut zusammen und steckte die Hand in seinen Beutel. Gleichzeitig zogen sie ihre Geschenke heraus.
»Es ist ein Weihnachtskaktus«, sagte er als erster.
»Der meine auch – ich meine, mein Geschenk für Sie ist auch ein …«
»Ach ja. Nun …«
Mit feierlichen Gesichtern tauschten sie Kakteen aus.
»Ich habe mir schon immer einen gewünscht«, sagte Meredith.
»Und ich auch.«
Unsicher lächelten sie einander an, und er überlegte, ob er sie küssen durfte, nur auf die Wange, auf weihnachtliche Art, gewissermaßen. In Gegenwart der vielen Kinder würde niemand irrigerweise denken, der Kuß könnte etwas mit Romantik zu tun haben. Er holte Atem und beugte sich vor und dachte, sie wisse bestimmt, was er beabsichtige und habe nichts dagegen.
Dann zupfte Vicky an seinem Pullover. »Püppchens Kopf ist ab.«
    Danach wurde die Stimmung zusehends besser. Pauls Essen war ausgezeichnet. Matthew gingen die Zündkapseln für den Panzer aus. Emma spielte sehr hübsch Jingle Bells auf dem Xylophon, vielleicht aber besänftigte auch die Mischung von Wein und Brandysauce die Ohren. Gemeinsam saßen sie vor dem Fernseher und hörten die Rede der Königin, fühlten sich im Frieden miteinander und der Welt. Püppchens Gliedmaßen lagen auf dem Fußboden verstreut, seine Peinigerin hielt ihren Nachmittagsschlaf. Baby Emily war erschienen, kaute aber friedlich am Kopf eines blauen Gummikaninchens. Die beiden älteren Kinder spielten ein Brettspiel und stritten sich auf recht freundliche Art.
    Dann klingelte das Telefon. Laura stand vom Sofa auf und ging an den Apparat.
»Das wird für mich sein«, sagte Markby resigniert. »Ich habe Bereitschaft.«
Laura erschien in der Tür. »Es ist Tom Fearon vom Mietstall für dich, Alan. Er ist verdammt sauer.«
»Das bin ich auch, verdammt sauer. Ich hoffe, er hat einen triftigen Grund, mich am Weihnachtstag anzurufen. Entschuldigt mich bitte …«
»Pech«, sagte Meredith mitfühlend, die im Konsulardienst ähnlich mißliebige Dinge erlebt hatte.
Markby griff nach dem Telefonhörer, der in der Halle auf dem Tisch lag. »Tom? Frohe Weihnachten«, sagte er grollend.
»So froh sind wir hier gar nicht«, antwortete Tom wütend. »Irgendein Scherzkeks ist letzte Nacht hier eingebrochen. Hat alle verdammten Pferde rausgelassen – ich habe den ganzen Vormittag damit zugebracht, herumzulaufen und die Biester wieder einzufangen.«
»Wirklich Pech. Bist du sicher, daß niemand irrtümlich ein Gatter offengelassen hat?«
»Das darfst du vergessen. In dieser Jahreszeit stehen sie nachts im Stall, und der ist mit einem schweren Schloß gesichert. Besonders nach diesen Viehdiebstählen im vergangenen Jahr – erinnerst du dich? Ich sage allen Besitzern, die ihre Tiere hier einstellen, sie müssen sie vom Tierarzt kennzeichnen lassen. Die Schlachthäuser sind vorsichtig und

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