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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Sie?«
    »Nicht hier – ich habe mir im Hotel The Crossed Keys in Bamford ein Zimmer genommen.« Fran verstaute Merediths Telefonnummer in ihrer Umhängetasche.
    »Ich rufe Sie an, bevor ich wieder herkomme.«
    »Also, was denken Sie?« fragte Meredith ungeduldig.
    »Ich denke, daß wir Schwierigkeiten bekommen, wenn Theo Simpson erfährt, daß Sie dieses Papier aus Harriets Schreibtisch mitgehen ließen. Aber lassen wir das einfach auf uns zukommen. Für wen war das wohl bestimmt, was glauben Sie? Sie sind eine Frau. Wem würden Sie so etwas schreiben?«
    »Weiß ich nicht. Ich glaube nicht, daß ich jemals so etwas geschrieben habe. Ich kann es mir nicht vorstellen – es sei denn, jemand hätte mich enttäuscht, im Stich gelassen?«
    »Ein Mann? Der sie hintergangen – ihr etwas versprochen hat – die Ehe? Und sich dann gedrückt hat?«
    »Versprechen Männer den Mädchen heute noch die Ehe? Ich meine, so wie früher einmal?«
    »Nun, seit ein gebrochenes Eheversprechen kein Gesetzesverstoß mehr ist, haben wir es nicht mehr annähernd so oft mit schluchzenden jungen Mädchen zu tun, die der Meinung sind, sie seien verraten worden und ihre Zukunftsaussichten gleich Null. Wo wohnt Miss Needham-Burrell?«
    »Im Hotel The Crossed Keys in Bamford.«
    »Ich werde sie aufsuchen, sobald ich zurück bin.«
    »Sie meinen, Sir«, sagte Pearce,
    »daß Miss Needham keine Drohbriefe bekommen, sondern welche geschrieben hat?«
    »Sie hat wenigstens einen geschrieben, und sehen
    Sie sich doch noch einmal den Brief an, den Fearon bekommen hat. Er ist ziemlich scharf. Aber er bleibt auch sehr vage im Hinblick auf das, was Fearon angeblich getan hat. Er ist ein Schwein, ein dekadenter Parasit, er wird eines Tages seine wohlverdiente Strafe bekommen … Unzählige unflätige Wörter … Aber was hat er getan? Die Jagd wird mit keinem Wort erwähnt. Fearon hat angenommen, daß es um die Jagd ging. Wir haben das für bare Münze genommen.« Markby nahm Fearons Brief zur Hand.
    »Mir ist natürlich klar, daß die Wörter aus einer Zeitung herausgeschnitten wurden und daß das Stück, das Miss Mitchell gefunden hat, mit der Hand geschrieben wurde – aber der Grund, warum Harriet diesen handschriftlichen Text verworfen hat, mag der sein, daß sie sich plötzlich entschlossen hatte, anonym zu schreiben und Zeitungsschnipsel zu verwenden. Fearon hat einen Ruf als Frauenheld. Wir wissen, Harriet hatte am Abend des Weihnachtstages einen leidenschaftlichen Gast. Fearon hat mir erzählt, er komme zu einem Rendezvous mit einer Freundin zu spät, weil er den ganzen Vormittag hinter den ausgebrochenen Pferden hergewesen war. Vielleicht hat Tom sie betrogen, und sie hat es erfahren.«
    »Wenn sie erfahren hätte, daß er sie betrog«, sagte Pearce bedächtig,
    »wäre sie meiner Meinung nach zu den Stallungen gegangen und hätte ihn in den Pferdetrog gestoßen. Nach allem, was ich gehört habe, hätte das mehr ihrem Stil entsprochen. Sie hat bestimmt keine anonymen Briefe geschrieben, würde ich sagen.«
    »Und ich ebenso. Aber man kann nie wissen. Doch wir vergessen den Brief, den der Master bekommen hat. Ich wünschte, er hätte ihn aufgehoben. Harriet hätte ihm nie so geschrieben. Streichen wir die Theorie, daß sie die Briefe geschrieben hat. Sie war es nicht. Der von Tom stammt wahrscheinlich von einem Jagdgegner, und der hier ist eine einmalige Sache, und es geht darin um etwas anderes.« Finster betrachtete Markby den Zettel, den Meredith ihm gegeben hatte.
    »Übrigens, haben Sie etwas von den anderen Jagdmitgliedern erfahren? Hat irgendeiner Drohbriefe bekommen?«
    »Zugegeben hat es keiner, Sir. Ein oder zwei haben ein bißchen herumgedruckst. Waren nicht ehrlich. Aber alle anderen haben Stein und Bein geschworen, sie hätten keinen derartigen Brief bekommen.«
    »Verdammt! Doch eins nach dem anderen. Ich würde sehr gern erfahren, wer Harriets Dinnergast war – und ob er am nächsten Morgen noch da war. Vielleicht führt er uns zu den Tranquilizern, deren Vorhandensein jeder abstreitet, der Harriet gut gekannt hat. Miss Mitchell hörte einen Wagen davonfahren. Doch was, wenn der Fahrer später zurückgekommen oder zum Frühstück wieder erschienen wäre?«
    Markby legte beide Briefe in den Ordner auf seinem Schreibtisch.
    »Ich springe inzwischen ins Hotel hinüber, um zu sehen, ob Miss Needhams Cousine da ist.« Von der Polizeistation zum Hotel The Crossed Keys ging man höchstens fünf Minuten. Am Empfang fragte er nach Miss

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