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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Verleumderin und haben seinen guten Namen und das Andenken seiner Frau in den Schmutz gezogen… Sie haben mit böswilligen Anrufen seine Gesundheit geschädigt… sich der Beihilfe zur Tötung seiner Tiere und zum Einbruch in seinem Haus schuldig gemacht… sein Leben und das seiner Enkelin gefährdet.« Er holte aufgebracht Luft. »Wer hat Sie dazu angestiftet, Mrs. Weldon?«
    Verzweifelt kroch sie unter dem Hagel seiner Worte immer tiefer in sich hinein. Verleumdung…Böswilligkeit… Beihilfe… Tötung… Einbruch…»Ich weiß nichts von einem Einbruch«, wimmerte sie.
    »Aber Sie wussten, dass Henry, der Hund, getötet worden war?«
    »Nicht, dass er getötet worden war«, protestierte sie. »Nur dass er tot war. Eleanor hat es mir gesagt.«
    »Und was sagte sie, wie er gestorben ist?«
    Sie sah verängstigt aus. »Ich weiß es nicht mehr. Nein – ehrlich –, ich erinnere mich nicht mehr genau daran. Ich weiß, dass sie sich darüber gefreut hat. Sie sagte, das kommt davon.« Sie drückte beide Hände auf den Mund. »Oh, das klingt so herzlos. Es tut mir Leid. Er war so ein gutmütiges Tier. Ist er wirklich getötet worden?«
    »Erst hat man ihm ein Bein und die Schnauze zertrümmert, und dann hat man ihn zum Sterben beim Colonel auf die Terrasse geworfen. Wir vermuten, dass derselbe Mann an dem Abend, an dem Mrs. Lockyer-Fox starb, vor ihren Augen einen Fuchs auf die gleiche Weise gefoltert hat. Wir glauben, dass Sie es gehört haben. Der Schlag, von dem Sie sprachen, war der Schlag auf den Kopf eines Fuchses, und deshalb hat Mrs. Lockyer-Fox den Mann als Wahnsinnigen bezeichnet. Das ist der Mensch, dem Sie geholfen haben, Mrs. Weldon. Also, wer ist es?«
    Sie riss die Augen auf. »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie, während sie sich noch einmal das Geräusch des »Schlags« ins Gedächtnis rief und mit plötzlicher Klarheit die Folge der Ereignisse erinnerte. »O Gott, ich habe mich geirrt. Er sagte
hinterher
›Miststück‹.«
    Mark warf James einen fragenden Blick zu, und über das Gesicht des alten Mannes flog ein seltenes Lächeln. »Sie hatte Gummistiefel an«, sagte er. »Ich vermute, sie hat ihn getreten. Sie konnte Grausamkeit nicht ertragen.«
    Auch Mark lächelte kurz, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Prue Weldon richtete. »Ich brauche einen Namen, Mrs. Weldon. Wer hat Sie zu diesen Anrufen angestiftet?«
    »Niemand – nur Eleanor.«
    »Ihre Freundin hatte einen Text. Von sich aus hätte sie niemals so viele Einzelheiten über die Familie wissen können. Von wem hatte sie sie?«
    In Verzweiflung schlug Prue sich mit beiden Händen auf den Mund. »Von Elizabeth«, antwortete sie weinerlich. »Sie war in London und hat sich mit ihr getroffen.«

    Mark bog links ab und schlug die Richtung zur Landstraße zwischen Dorchester und Wareham ein.
    »Wohin fahren Sie?«, fragte James.
    »Nach Bovington. Sie müssen Nancy die Wahrheit sagen, James.« Er rieb sich mit einer Hand den verspannten Nacken, von dem wieder Kopfschmerzen heraufzogen. »Meinen Sie nicht auch?«
    »Doch, wahrscheinlich«, erwiderte der Colonel mit einem Seufzen, »aber sie ist nicht in unmittelbarer Gefahr, Mark. Die einzigen Adressen in der Akte sind die ihrer Eltern in Hereford und ihres Regimentshauptquartiers. Bovington wird nirgends erwähnt.«
    »Mist!« Mark trat hart auf die Bremse, zog das Lenkrad scharf nach links und hielt den Wagen im Gras am Straßenrand an. Er zog sein Handy heraus und tippte die Nummer der Auskunft ein. »Smith, J. – Lower Croft, Coomb Farm, Herefordshire.« Er knipste die Innenbeleuchtung an. »Gott gebe, dass sie den ganzen Tag irgendwo draußen waren«, sagte er, während er wählte. »Spreche ich mit Mrs. Smith? Hallo, hier ist Mark Ankerton. Sie erinnern sich? Der Anwalt von Colonel Lockyer-Fox… Ja, richtig… ich habe sie getroffen – ich verbringe die Weihnachtstage bei ihm. Ganz wunderbar. Das schönste Geschenk, das man ihm hätte machen können… nein, nein, ich habe ihre Handynummer. Ich rufe in ihrem Auftrag an. Es gibt da wohl einen Mann, der sie belästigt – ja, richtig, einer ihrer Sergeants –, also, wenn er anrufen sollte, wäre es ihr lieber, Sie würden ihm nicht sagen, dass sie in Bovington ist… Ah ja, ich verstehe… eine Frau?… nein, das ist ganz in Ordnung…
    Das wünsche ich Ihnen auch, Mrs. Smith.«

20
    Bella fragte sich, wie lange der Junge schon neben ihr stand. Es war eiskalt, und warm eingepackt in Schal und Mantel hörte sie sich aus ihrem

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