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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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aus Lust, aber kein Mensch findet, wir sollten eine Meute Hunde auf die Mieze von nebenan hetzen. Was ergibt es für einen Sinn, den Fuchs zum Sündenbock zu machen, wenn die Debatte sich um verantwortliche Tierhaltung drehen sollte?«
    Des Weiteren führen die Befürworter der Fuchsjagd ins Feld: »Jagdhunde töten sauber und schnell. Schlingen, Fallen und Schusswaffen sind unzuverlässige Mittel der Bekämpfung, die häufig schwere Verletzungen hervorrufen, und dabei ist nicht einmal garantiert, dass man den Fuchs erwischt und nicht irgendein anderes Tier. Verletzte Tiere verenden unter großen Qualen, und die öffentliche Stimmung wird umschlagen, wenn das bekannt wird.«
    Darauf entgegnet die andere Seite: »Wenn der Fuchs wirklich so gefährlich ist, wie die Jäger behaupten, warum setzen sie dann künstliche Bauten ein, damit er sich schneller vermehrt? Erst vor kurzem hat ein Wildhüter zugegeben, dass er seit 30 Jahren Füchse und Fasane für die Jagd züchtet. Als Wildhüter muss man übrigens generell ein Tier als Jagdbeute stellen, sonst ist man seinen Job los.«
    Massenhaft werden von beiden Kontrahenten Beschuldigungen vorgebracht. Die Behauptung der Countryside Alliance, dass es hier ganz einfach um den alten Stadt-Land-Konflikt gehe, ist ebenso absurd wie die Position der League Against Cruel Sports. Sie vertritt die Auffassung, dass bei einem Umstieg auf die Schleppjagd keine Arbeitsplätze verloren gingen. Die Menschen auf dem Lande empfinden jedoch gleich viel Abscheu davor, ein Tier aus reinem Vergnügen zu töten, wie die Menschen in der Stadt, und es gibt wie im Falle des Woodland Trusts bereits Landbesitzer, die das Jagen auf ihrem Grund und Boden untersagen. Andererseits werden durch die Schleppjagd nur dann Arbeitsplätze gesichert werden, wenn man die Jäger, von denen viele Bauern sind, davon überzeugen kann, dass es sich lohnt, an einer kostspieligen Veranstaltung teilzunehmen, die keinerlei besonderen Nutzen hat.
    Jede Seite möchte die andere gern als Zerstörer hinstellen – eines Lebensstils oder eines wehrlosen Tieres –, aber die Entscheidung darüber, ob die Jagd verboten wird oder nicht, wird vom Bild des Fuchses in der Öffentlichkeit abhängen. Für die Befürworter der Jagd ist das keine gute Nachricht. Bei einer anderen, erst kürzlich durchgeführten Umfrage wurde folgende Aufgabe gestellt: Ordnen Sie die folgenden Personen/Tiere nach der Schwere der Schäden, die sie in der Natur anrichten: 1. Füchse; 2. Touristen; 3. Umherziehende New Ager. 98 Prozent der Befragten nannten die New-Age-Leute an erster Stelle. 2 Prozent (vermutlich Jäger, die eine Falle argwöhnten) nahmen die Füchse; grundsätzlich waren sich alle darüber einig, dass Touristen den geringsten Schaden anrichteten, da sie Geld in die ländlichen Gemeinden bringen.
    Gevatter Fuchs mit seinem roten Rock und seinen weißen Galoschen gefällt uns. Ein Sozialhilfeempfänger in einem nicht zugelassenen Fahrzeug nicht. Die Regierung sollte das zur Kenntnis nehmen.
Vulpes vulgaris
ist keine gefährdete Spezies, doch dank den zahlreichen Kampagnen für seine Erhaltung ist er auf dem besten Weg, zum geschützten Tier aufzusteigen. Derjenige, der Schaden anrichtet, ist jetzt der New-Age-Freak, der kreuz und quer durch die Lande zieht. Das ist die Macht der öffentlichen Meinung.
    Aber seit wann ist Macht auch im Recht?
    Anne Cattrell

4
Shenstead – 21. Dezember 2001
    Auf seinen Spaten gestützt, beobachtete Bob Dawson seine Frau, wie sie durch den mit Raureif überzogenen Gemüsegarten zur Hintertür von Shenstead Manor schlurfte, die Mundwinkel herabgezogen in bitterem Groll über ein Leben, das all ihre Hoffnungen zunichte gemacht hatte. Sie war klein und gebeugt mit einem Gesicht voller Falten, und sie schimpfte unablässig vor sich hin. Bob hätte jedes ihrer Worte vorhersagen können, denn es war immer dieselbe Leier, tagein, tagaus, ein endloses Genöle, für das er sie am liebsten umgebracht hätte.
    Es sei eine Schande, dass eine Frau in ihrem Alter noch arbeiten müsse… Ihr Leben lang sei sie nur Dienstmagd und Sklavin gewesen… Einer Siebzigjährigen könne man doch weiß Gott ihren Ruhestand gönnen… Was habe Bob denn schon groß getan, außer im Sommer auf dem Rasenmäher rumzukutschieren…? Was ihm einfalle, sie immer wieder ins Herrenhaus raufzuschicken? Wo doch jeder wisse, dass man mit dem Colonel im Haus nicht sicher war… Aber interessiere das Bob vielleicht? Keine Spur…»Halt gefälligst

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