Fuchsjagd
auffordernd.
Fox schüttelte den Kopf und hielt den Blick misstrauisch auf die Buchstütze gerichtet. »Damit schlagen Sie mich bestimmt nicht, Mr. Ankerton«, erklärte er selbstsicher, während er sich zur Tür schob. »Sie würden mir den Schädel zertrümmern.«
Er hörte sich sogar wie Leo an. »Notwehr«, entgegnete Mark, ihm in den Weg tretend.
»Ich bin unbewaffnet.«
»Ich weiß.« Mark täuschte einen Schlag mit der Linken vor, während er mit der Rechten ausholte und einen Haken auf Fox' Kinnspitze landete. Grinsend wie ein Irrer tänzelte er davon, während Fox torkelnd zurückblieb. »Danken Sie meinem Vater dafür«, rief er und platzierte mit einem neuerlichen Angriff einen Faustschlag im Nacken seines Gegners, der schon zu Boden ging. »Er ist der Meinung, jeder Gentleman müsse mit der Kunst des Boxens vertraut sein.«
»Gute Arbeit, Kumpel«, sagte Bella atemlos von der Tür her. »Soll ich mich auf ihn draufsetzen? Ich hätte nichts gegen eine kleine Verschnaufpause.«
29
Eine Stunde später wurde Fox in Handschellen nach unten gebracht. Er verlachte jede Vermutung, er könnte eine Gehirnerschütterung davongetragen haben, aber Monroe, dem seine Blässe und die Schwellungen rund um die Schnittwunden an seinen Armen nicht gefielen, ließ ihn ins Krankenhaus schaffen. Sie lebten in einer Schadenersatzgesellschaft, teilte er Mark säuerlich mit, und er habe nicht vor, Fox auch nur den geringsten Anlass zu geben, die Polizei von Dorset zu verklagen. Aus demselben Grund bot er Nancy an, sie auch gleich mitzunehmen, aber die lehnte wieder ab. Sie wisse, wie es an Feiertagen in der Notaufnahme zugehe, wenn die Betrunkenen gebracht wurden, sagte sie, und es würde ihr nicht einfallen, Fox das Vergnügen zu machen, sie brav im Warteraum sitzen zu sehen, während er Vorrang genoss.
Eine erste Durchsuchung hatte mehrere recht interessante Dinge in den großen Taschen von Fox' Mantel zum Vorschein gebracht, nämlich einen Bund Schlüssel, die mit denen an Veras Bund identisch waren, ein Bündel Zwanzig-Pfund-Scheine, ein Handy mit einem elektronischen Zusatzgerät zur Stimmenverzerrung und, erschreckend für Mark und Nancy, ein Gewehr mit abgesägtem Lauf in einem Leinenfutteral in seiner linken Achselhöhle. Bella machte ein sehr nachdenkliches Gesicht, als Barker ihr davon berichtete. »Ich dachte, er windet sich nur ein bisschen«, sagte sie. »Das nächste Mal setz ich mich auf seinen Kopf und sorge dafür, dass er nicht wieder zu Bewusstsein kommt.«
Die Schlüssel, die man bei Fox fand, seine Anwesenheit im Haus und Nancys Bericht, dass Vera behauptete hatte, er wäre ihr Sohn, legten die Schlussfolgerung nahe, dass Fox schon seit geraumer Zeit die Möglichkeit gehabt hatte, sich in Shenstead Manor frei zu bewegen. Da er es jedoch ablehnte, eine Aussage zu machen, musste die Frage, was er dort getrieben hatte, vorläufig vertagt werden. James wurde gebeten, Haus und Garten vor der für den folgenden Morgen angesetzten polizeilichen Durchsuchung gründlich zu überprüfen, um festzustellen, ob etwas fehlte, und ein kleines Team wurde zum Manor Lodge hinuntergeschickt, um sich dort umzusehen.
Mark nahm Monroe beiseite, um ihn zu fragen, was in Fox' Bus gefunden worden war. Ihn interessierte vor allem die Akte über Nancy, die Fox am Nachmittag aus dem Schreibtisch des Colonel entwendet hatte. Sie enthalte vertrauliche Informationen, erklärte er, die weder der Colonel noch Captain Smith publik zu machen wünschten.
Monroe schüttelte den Kopf, eine solche Akte habe man nicht gefunden, sagte er und fragte seinerseits Mark nach den Anrufen aus, nachdem er ihm kurz von seinen Gesprächen mit Prue Weldon und Eleanor Bartlett berichtet hatte.
»Sie behaupten beide, sie hätten ihre Informationen von der Tochter des Colonel erhalten, Mr. Ankerton. Wäre es möglich, dass zwischen ihr und diesem Mann eine Verbindung besteht?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Mark wahrheitsgemäß.
Monroe betrachtete ihn gedankenvoll. »Dieser elektronische Stimmenverzerrer lässt jedenfalls darauf schließen. Mrs. Bartlett behauptet, sie hätte irgendwann im Oktober von dem Inzest erfahren, als Leo sie mit Elizabeth bekannt machte, aber sie bestreitet, irgendetwas von den Darth-Vader-Anrufen zu wissen. Und ich glaube ihr. Aber wie ist nun Fox in die Sache verwickelt?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Mark wieder. »Mir ist das alles beinahe genauso neu wie Ihnen, Sergeant. Der Colonel hat mir erst spät am
Weitere Kostenlose Bücher