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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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lügt doch wie gedruckt.«
    »Ja, aber was hat sie davon? Sie und Ihre Schwester sind die Einzigen, die ein Motiv haben, Ihren Vater und das Kind Ihrer Schwester zu vernichten.«
    »Herrgott noch mal!«, rief Leo angewidert. »Sie sind genauso schlimm wie mein Vater. Ist der Ruf einmal hin, kann jeder Idiot auf diesem Planeten ungestraft über einen herziehen. Becky gehört auch zu diesen Idioten, falls es Sie interessiert – ich habe wirklich die Nase voll davon.«
    Mark ging auf die wütenden Beschwerden nicht ein. »Was ist mit Elizabeth? Ist es möglich, dass man sie ohne Ihr Wissen überredet hat, sich an so einer Geschichte zu beteiligen?«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
    »Was ist daran so lächerlich? Wenn Elizabeth so am Ende ist, wie Becky behauptet, ist es durchaus denkbar, dass es ein Betrüger geschafft hat, sie zum Mitmachen zu überreden – wobei ich allerdings nicht verstehe, wozu, es sei denn, er kommt an das Geld heran, wenn sie erbt.« Er wartete gespannt. »Sie sagten, sie sei nie über ihre erste Liebe hinweggekommen. Vielleicht ist der Bursche wieder aufgekreuzt?«
    »Nie im Leben. Das war ein feiges Schwein. Hat das Geld genommen und sich aus dem Staub gemacht. Das war ja das Schlimme. Wenn er zurückgekommen wäre, hätte sie seinen wahren Charakter erkannt, anstatt ihn im verklärten Licht der Erinnerung zu sehen.«
    »Wie hat der Typ ausgesehen?«
    »Keine Ahnung. Ich habe ihn nie zu Gesicht bekommen. Als ich aus Frankreich zurückkam, war er schon weg.«
    »Wie gut hat Ihre Mutter ihn gekannt? Hätte sie ihn wiedererkannt?«
    »Das weiß ich wirklich nicht.«
    »Aber Sie sagten doch, Ihre Mutter hätte sich um diese Leute gekümmert.«
    »Er war keines von den Kindern, Sie Trottel. Er hatte die meisten von ihnen gezeugt. Deswegen ist meine Mutter ja so ausgerastet. Der Kerl war ein größerer Weiberheld als Don Juan, deswegen hat's Lizzie ja so schwer erwischt.«
    »Sind Sie da ganz sicher?«
    »So hat's Lizzie mir erzählt.«
    »Dann besteht nur eine Fifty-fifty-Chance, dass es die Wahrheit war«, bemerkte Mark sarkastisch.
    Vielleicht war Leo auch dieser Meinung, denn ausnahmsweise sagte er nichts dazu. »Hören Sie, Mark, wenn das was hilft, ich kann beweisen, dass Mrs. Bartlett nie mit Lizzie gesprochen hat – jedenfalls nicht im Oktober. Wenn doch, hätte sie sich auf der Intensivstation vom St. Thomas's Hospital mit ihr unterhalten müssen. Hat diese Person der Polizei von Infusionen und Monitoren erzählt? Hat sie erzählt, dass es Lizzie so schlecht geht, dass sie nicht einmal mehr aufstehen kann?«
    Mark war erschrocken. »Was fehlt ihr denn?«
    »Ende September hat plötzlich ihre Leber nicht mehr mitgemacht. Seitdem muss sie immer wieder ins Krankenhaus. Sonst lebt sie bei mir. Im Augenblick ist sie für zwei Wochen zur Erholung im Krankenhaus, aber die Prognose ist ziemlich düster.«
    Mark war erschüttert. »Das tut mir Leid.«
    »Ja.«
    »Sie hätten es Ihrem Vater sagen sollen.«
    »Warum?«
    »Na, hören Sie mal, Leo. Dass wird ihn furchtbar treffen.«
    Leos Stimme nahm wieder den amüsierten Ton an, als wäre Ironie ein Mittel gegen den Schmerz. »Das ist genau das, was Lizzie fürchtet. Es geht ihr mies genug, ohne dass unser Vater sie voll jammert.«
    »Was ist der wahre Grund?«
    »Ich habe ihr versprochen, keinem Menschen etwas zu sagen. Ich hätte auch Ihnen nichts gesagt, aber ich lasse nicht zu, dass irgendeine fette Kuh Lügen über sie verbreitet.«
    »Mrs. Weldon ist die Dicke«, sagte Mark. »Warum möchte Elizabeth nicht, dass es jemand erfährt?«
    Es blieb lange still, und als Leo sprach, war seine Stimme nicht ganz fest. »Sie möchte lieber in aller Stille sterben, als festzustellen, dass es niemanden kümmert.«

    Als Fox schließlich heruntergebracht wurde, bat man James, im Vestibül zu warten, um zu sehen, ob er ihn erkannte. Er hätte im Schatten bleiben können, doch er entschied sich dafür, dem Mann offen gegenüberzutreten, mit Sergeant Monroe und Mark an seiner Seite. Mark wollte Nancy überreden, sich zu ihnen zu gesellen, aber sie lehnte ab. Sie stellte sich lieber, wie Bella vorgeschlagen hatte, in den Küchenflur, um zu verhindern, dass Wolfie durch irgendeinen unglücklichen Zufall davon Zeuge wurde, wie Fox in Handschellen abgeführt wurde.
    »Lassen Sie sich Zeit, Sir«, sagte Monroe zu James, als Fox von zwei Polizisten flankiert oben auf der Treppe erschien. »Es hat keine Eile.«
    Aber James erkannte ihn sofort. »Liam

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