FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
nun von der Couch auf. „Ein Junkie?“
Max wusste, er war zu weit gegangen, doch er war so aufgewühlt, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. „Ja, was weiß denn ich?“, schoss er zurück. „Vielleicht bist du einer! Vielleicht spritzt du und bist jetzt gerade auf ’nem ziemlich beschissenen Trip. Oder auf Entzug.“ Max ging noch ein Stück auf ihn zu und bemühte sich, leiser und langsamer zu sprechen. „Das wäre alles okay. Damit kann ich leben. Denn ich mag dich. Verdammt noch mal, sehr sogar. Aber ich kann dir nur helfen, wenn du mit mir sprichst!“
„Hör auf, ich bitte dich, hör auf …“
Dazu war Max nicht mehr imstande. Er kam sich so ausgeschlossen vor aus Steves Welt. Und weil er ihn eben so berührte, tat es besonders weh.
„Ich habe gerade so eine Beziehung hinter mir“, erzählte Max. „Erst sagt ihr immer, es sei nichts. Und dann kommt das böse Erwachen, und ich bin wieder allein.“
Max wusste, er redete sich um Kopf und Kragen und war mehr als ungerecht zu Steve. Der hatte mit seiner eigenen Vergangenheit schließlich gar nichts zu tun. Doch er konnte nicht anders und fuhr fort: „Zwei Tage habe ich nichts von dir gehört. Ich hatte mir so gewünscht, dass du dich meldest! Und überhaupt …“ Er musste die Tränen hinunterschlucken, bevor er weitersprechen konnte. „Diese wunderschönen, gefühlvollen Augen, die mich faszinieren, seit ich sie das erste Mal gesehen habe …“ Er stellte sich genau vor Steve und deutete auf dessen Gesicht. „… warum sind die so oft so verdammt traurig? Warum, Steve? Warum?“
Offenbar hatte Steve alle Mühe, die Fassung zu bewahren. Sein Mund zitterte. „Maxy, bitte. Mach das hier nicht kaputt. Hör auf.“
Max fixierte ihn und flüsterte: „Bitte, Steve. Antworte mir. Warum? Was ist los mit dir?“
Steve schloss die Augen. „Diese Frage kann ich dir nicht beantworten.“
Erschöpft ließ Max sich auf die Couch fallen. „Dann … dann tut es mir leid, Steve. Aber ausgeschlossen zu sein, das tut zu weh …“
Steve baute sich vor ihm auf und versuchte, trotz seiner miserablen Verfassung respekteinflößend zu wirken. „Mir tut es auch leid, Max. Aber … aber ich kann das nicht. Mir fehlt momentan einfach die Energie, mich mit dir auseinanderzusetzen. Wenn die Zeiten anders wären …“ Er schluckte schwer. „… würde ich alles tun, alles, um dich zu halten. Du bist grandios. Du bist wundervoll. Du bist so anders als die anderen. Ich möchte dir gerne vertrauen. Mich fallenlassen …“ Seine Gesichtszüge entglitten ihm. „Aber ich habe momentan weder die Zeit noch die Kraft. Ich kann nicht …“ Er drehte sich zur Wand und fing an zu weinen.
Max stand auf, stellte sich hinter ihn und streichelte ihm über den Hinterkopf. „Wenn du mir nicht sagst, was uns beiden im Weg steht, bleibt mir nichts anderes übrig, als jetzt zu gehen …“
Steve rang um Fassung. Ohne sich zu Max umzudrehen, flüsterte er: „Ich … ich kann nicht. Leb wohl, Maxy. Goodbye . “
Wortlos verließ Max das lindgrüne Haus in der Cottage Street.
Es regnete den gesamten Donnerstag. Ein Hurrikan, der die Karibik heimgesucht hatte, schickte seine Ausläufer bis an das nordöstliche Ende der Vereinigten Staaten, um Angst und Schrecken in Form von Regen und Sturm zu verbreiten. Max bekam davon zunächst nichts mit. Bis zum Nachmittag lag er in seinem Bett. Paralysiert von dem, was in den frühen Morgenstunden passiert war. Das Einzige, was er bemerkte, waren die Regentropfen, die gegen sein Fenster trommelten. Max lag auf dem Rücken und sah mal wieder gedankenverloren an die Decke. Er hatte alles vermasselt. Durch seinen hysterischen Ausbruch hatte er Steve ein für alle Mal in die Flucht geschlagen. Er schämte sich. Plötzlich hatte er in Steves Wohnzimmer Tim vor sich stehen sehen. Und da waren die Dämme gebrochen. Die Enttäuschung der letzten Monate, alles war an die Oberfläche gekommen und hatte Steve wie eine brechende Welle überrollt. Das war so was von unfair ihm gegenüber gewesen.
Mit ein paar Dingen hatte Max allerdings auch recht gehabt. Steve hatte bis dato so gut wie nichts von sich preisgegeben. Max wusste nur, dass er Architekt war und seine Eltern, die anscheinend viel zu früh verstorben waren, ihm das kleine grüne Haus in der Cottage Street vermacht hatten. Aber das war es dann auch. Sogar die Telefonnummer hatte Max ihm praktisch aus der Nase ziehen müssen. Vielleicht gab es da doch jemanden in Boston, der auf
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