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Fuck Buddies - Wilde Spiele

Fuck Buddies - Wilde Spiele

Titel: Fuck Buddies - Wilde Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Klein
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getraut hatte, den Mund aufzumachen, um dem Dekan und seinem Stab Paroli zu bieten, hatte er für die Kommilitonen die Kohlen aus dem Feuer holen müssen. Er war noch immer ganz schön geschlaucht.
    Und da war er.
    Mann, wie der ihn nervte. Kam jeden Tag hier rein, bestellte sich einen doppelten Espresso macchiato, setzte sich in die hinterste Ecke rechts und las die Financial Times. Für geschlagene zweiundsechzig Minuten. Jeden Tag. Zumindest immer, wenn Kai Dienst hatte. Herr Professor. Professor Kurt Medenbacher. Dozent für Makro- und Mikroökonomie. Und der Nagel zu Kais Sarg. Um ein Haar hätte er wegen diesem Kerl einen Schein wiederholen müssen. Er hatte Kai durch eine Prüfung rasseln lassen. Und Kai hatte dann in der Sprechstunde zu Kreuze kriechen und sich in der Nachprüfung vor diesem arroganten Schnösel zum Deppen machen müssen, um gnädigerweise noch eine Vier zu bekommen. Mit dem Hinweis, die Wahl des Studiums „noch einmal zu überdenken“. Arschloch. Bei Kais Kommilitonen hatte Medenbacher den Spitznamen Pädo, weil er eines Morgens angeblich mal in seinem Porsche Cabrio am Haupteingang der Uni mit einem blonden Klappergestell an seiner Seite vorgefahren war, das keine sechzehn Jahre alt gewesen sein konnte. Pädo war einer dieser Möchtegernintellektuellen, die die Welt nicht brauchte. Einer dieser Professoren, die nebenbei in der freien Wirtschaft arbeiteten, aber nicht auf den staatlichen Bonus verzichten wollten. Wie Kai diese Menschen doch liebte! Dabei war der Typ eigentlich ziemlich attraktiv für einen reifen Mann. Medenbacher war alt. Gut, er war nicht geriatrisch. Aber er hatte zu viele Jahre auf dem Buckel, um in Kais Beuteschema zu passen. So an die fünfundvierzig mussten es sein. Damit war der Prof nur fünf Jahre jünger als sein eigener Vater. Und mit Vätern Sex zu haben war ein Unding. Obwohl er in der Kollegstufe mal einen Sportlehrer gehabt hatte, der auch so alt gewesen sein musste wie Pädo. Und der war eine Granate gewesen. Damals hatte er Kai sogar das ein oder andere Mal als Wichsvorlage gedient.
    Medenbacher hatte nach hinten gegelte graue Haare. Ein sehr markantes Gesicht. Dreitagebart. Und smaragdgrüne Augen. Wenn er fünfzehn Jahre jünger gewesen wäre, nicht ständig diese bescheuerten blauen Blazer mit den goldenen Knöpfen tragen und ihm dann auf Gayromeo über den Weg laufen würde: Kai würde ihn sofort anschreiben. Aber der Siegelring am Finger und sein angeberisches Auftreten bewiesen deutlich, dass der Kerl zur Sorte Hete in der Midlife-Crisis gehörte – und die konnte Kai auf den Tod nicht ausstehen. Wobei er bestimmt einen schönen Körper hat und ein noch schöneres Teil …
    „Schatz, träumst du? Ich brauche zwei große Caramel macchiato und einen Doppio!“
    Sue, seine Kollegin, riss Kai aus seinen Tagträumen. Sie war ein Pfundsweib. Die typische Schwulenmutti. Eine wahre fag hag. Zwei Köpfe kleiner, aber drei Armlängen breiter als er. Kurze, knallblau gefärbte Haare und vier Piercings in der Unterlippe. Eine Mischung aus Pink und Beth Ditto. Und zu ihrem großen Pech leider nicht lesbisch. Denn auf dem Frauenmarkt wäre sie bestimmt der Hit gewesen. Auf Heteromänner hatte sie jedoch eine eher abschreckende Wirkung. Und so war sie eben eine von denen, die nur mit Schwulen rumhing.
    „Sorry“, sagte Kai, „kommt sofort …“
    „Du guckst ihn wieder an, oder?“ Sie kicherte und hielt sich dabei die mit kleinen Sternen-Tattoos übersäte, speckige Hand vor den Mund.
    „Quatsch!“
    „Haha. Klar tust du das. Du findest den doch geil. Ist ja auch nicht schlecht. Der hat sicher was in der Hose.“
    „Der Medenbacher ist ein Vollpfosten, der kleine Mädchen fickt, die weniger als zehn Kilo wiegen. Also nichts für mich und erst recht nichts für dich.“
    „Doch, doch. Du findest den gut. Und er dich auch.“
    „Spinnst du?“
    „Der guckt jeden Tag immer nur vorbei, um zu checken, ob du arbeitest. Und wenn ja, dann setzt er sich in die Ecke und glotzt die ganze Zeit zu dir rüber.“
    Zugegeben: Manchmal fühlte Kai sich wirklich ein bisschen von ihm beobachtet. Aber wahrscheinlich war das nur so etwas wie ein Voodootrick, und der Alte wollte ihn mit seinen Blicken töten oder in den Wahnsinn treiben. Dass der Prof ihn auf dem Kieker hatte, beruhte jedenfalls auf Gegenseitigkeit.
    „Probier es einfach mal aus und geh zu ihm rüber“, schlug Sue vor.
    „Sue, lass es …“
    „Nein, das ist mein Ernst. Der will irgendwas von dir. Geh

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