Fuck Buddies - Wilde Spiele
Armbanduhr. In zwei Stunden war seine Schicht vorüber. Der Prof kam heute nicht mehr. Auch gut. Kai drehte sich zur Wand, um den Arbeitsplan für die kommende Woche zu studieren, als hinter ihm eine Stimme ertönte.
„Guten Morgen, Kai. Wie geht es Ihnen heute?“
Kai drehte sich um. Genau vor ihm neben der Kaffeemaschine stand Medenbacher. Er wirkte irgendwie anders. Statt der Kapitänsjacke trug er heute ein schlichtes blaues Hemd und eine Anzughose. Weniger Protz, mehr Klasse. Besser.
„Guten Morgen, Herr Professor“, begrüßte Kai ihn. „Müde bin ich. Aber das ist schon in Ordnung. Das Übliche für Sie?“
„Gerne.“
„Ich bringe es Ihnen gleich rüber.“
Während Kai ihm den Espresso zubereitete, verspürte er ein plötzliches Hochgefühl. Es war wie ein Energieschub, den er sich nicht erklären konnte …
Knapp eine Stunde verging. Und nichts tat sich. Der Prof saß an seinem kleinen Tisch in der Ecke und las die Zeitung. Weder versuchte er, an das Gespräch von gestern anzuknüpfen, noch bemühte er sich, seinen Blick zu erhaschen. Wieder war es Kai, der die Initiative ergriff.
Er schnappte sich die Wasserkaraffe und ging zu ihm hinüber. „Noch Wasser für Sie?“, fragte Kai.
„Nein danke.“
„Gut, dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.“ Kai wandte sich ab, um zum Tresen zu gehen.
„Kai?“
Er drehte sich um.
„Haben Sie über meine Frage nachgedacht?“
Kai musste innerlich grinsen. „Ja, das habe ich.“
„Und?“
„Die Antwort ist Ja. Ich mag Fisch. Was auch immer das in Ihrer Welt bedeuten mag.“
„Fein. Nun noch eine weitere Frage. Wären Sie bereit, an einem Experiment teilzunehmen?“
„Ein Experiment? Welcher Art? Eine wissenschaftliche Erhebung?“
„Darüber möchte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sprechen. Es ist mehr oder weniger inoffiziell. Bei mir zu Hause. Haben Sie heute Abend Zeit?“
„Äh, ich hatte eigentlich schon was vor. Ich wollte mit meiner Kollegin ins Kino“. Warum rechtfertigst du dich vor dem Kerl? „Darf ich Ihnen in zwei Minuten Bescheid geben?“
Medenbacher hob den Kopf und schaute Kai direkt in die Augen. „Natürlich, ich bleibe noch vier Minuten hier.“
Auf dem Weg zurück zur Theke musste Kai sich dazu zwingen, nicht ungläubig den Kopf zu schütteln. Er hatte immer gedacht, dass sein gesunder Menschenverstand und seine Intuition ihm unfehlbare Dienste leisteten. Aber heute wurde er eines Besseren belehrt.
Sue lehnte am Spülbecken, nippte an ihrem Latte macchiato und grinste ihn mit ihrem unwiderstehlichen Milchbart an.
„Was?“, fragte Kai und konnte sich ein Lächeln ebenso wenig verkneifen wie sie.
„Na was wohl, du alte Zicke? Hat er dich auf ’ne Spritztour in seinem Porsche eingeladen?“
„Schön wär’s. Dann wüsste ich zumindest, was mich erwartet.“
„Wie …?“
„Ja, er hat mich zu sich nach Hause beordert.“
„Was hat er?“, rief Kais Kollegin.
Sue, du alte Transe, geht’s vielleicht auch ohne das Megaphon?
„Psssst!“, meinte Kai. „Ja, er hat mich echt zu sich eingeladen. Faselte was von ’nem Experiment. Und gestern hat er mich ja schon gefragt, ob ich Fisch mag. Keine Ahnung. Was soll ich denn jetzt tun? Ich bin mir immer noch sicher, dass der hetero ist. Der will nichts von mir. Das ist bestimmt so ’ne Art Studententreffen. Vielleicht will er uns überreden, für ihn zu jobben. Recherchieren für ein wissenschaftliches Experiment oder so. Für ’nen Euro die Stunde …“
„Quatsch, der will dich. Während du vorne Austern schlürfst, nimmt er dich von hinten …“ Sue brach in schallendes Gelächter aus, so dass alle anwesenden Gäste sich in Richtung Theke umdrehten. Nur Pädo schien von dem Ganzen nichts mitzubekommen. Er las seelenruhig Zeitung.
„Also, was soll ich tun?“
„Ganz einfach, Schatz: Findest du ihn gut?“
„Na ja, ja. Eigentlich schon. Aber er ist viel zu alt.“
„Möchtest du nicht mit ihm schlafen? Also, ich würde sofort …“
„Dann nimm ihn dir.“
„Der will nichts von ’ner Frau. Mein Hase, mach dich locker. Pädo ist für sein Alter noch ’ne richtig geile Sau. Geh zu ihm und lass dir Privatunterricht geben.“ Sue kicherte in ihr Glas.
Kai erkannte sich selbst nicht wieder, aber der Gedanke machte ihn tatsächlich an. Die Vorstellung, zu Pädos Haus zu fahren und dort von ihm verführt zu werden, reizte ihn. Dabei sollte er sich besser auf das Schlimmste gefasst machen. Denn abgesehen von den Hardcore-Emanzen und
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