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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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hinstellte. Ich krabbelte aus dem Busch und schlich mich zu dem Katzenfutter, wobei ich sorgfältig auf etwaige Tiere oder Bewegungen achtete. Es schmeckte schlechter als alles, was ich je gegessen hatte, aber es blieb mir keine Wahl. Ich aß von dem Katzenfutter so viel ich konnte - der Tod schmeckte noch schlechter. Dann ging ich zu dem Busch zurück und kletterte wieder in ihn hinein. Da war ich also, 15 Zentimeter groß, die Antwort auf die Bevölkerungsexplosion, und hing mit einem Bauch voll Katzenfutter in einem Busch. Es gibt noch ein paar Einzelheiten, mit denen ich euch aber nicht langweilen will. Knappe Fluchten vor Katzen, Hunden und Ratten. Das Gefühl, größer zu werden. Wie ich den Abtransport von Sarahs Leiche beobachtete; und wie ich dann da hineingegangen bin und feststellen mußte daß ich immer noch zu klein war, um die Kühlschranktür aufzukriegen.
Der Tag, an dem die Katze mich fast geschnappt hätte, als ich aus ihrem Napf aß. Ich mußte mich losreißen. Ich war da schon 2o bis 25 Zentimeter groß. Ich wuchs. Ich konnte sogar schon Tauben erschrecken. Wenn man Tauben erschrecken kann, weiß man, daß man vorwärtskommt. Eines Tages lief ich einfach die Straße entlang, immer in Häuserschatten, unter Hecken und dergleichen geduckt. So gelangte ich vor einen Supermarkt und versteckte mich dort unter einem Zeitungsstand direkt vor dem Eingang. Dann, als eine große Frau herankam und die elektrische Tür aufging, bin ich hinter ihr mit hineingehuscht. Einer der Angestellten an einem Packtisch blickte auf, als ich hinter der Frau hereinmarschiert kam.
»Hey, was’n das da?«
»Was?« fragte ihn ein Kunde.
»Ich dachte, ich hätte was gesehn«, sagte der Angestellte, »na ja, vielleicht auch nicht; hoffen wir’s.«
Irgendwie konnte ich mich nach hinten in den Lagerraum schleichen ohne entdeckt zu werden. Ich versteckte mich hinter ein paar Kartons Fertigbohnen. Nach Feierabend bin ich dann herausgekommen und habe anständig gefuttert. Kartoffelsalat, saure Gurken, Schinken mit Vollkornbrot, Kartoffelchips und Bier, viel Bier. So ähnlich ging’s jeden Tag. Tagsüber hielt ich mich im Lagerraum versteckt und nachts kam ich dann heraus und lebte aus dem vollen. Aber ich wurde größer, und es war nicht mehr so einfach, sich zu verstecken. Ich begann den Geschäftsführer dabei zu beobachten, wie er jeden Abend das Geld in den Safe tat. Er ging als letzter. Ich zählte die Pausen, wenn er allabendlich den Safe öffnete.
Anscheinend eine 7 rechts, 6 links, 4 rechts, 6 links, 3 rechts: auf. Jeden Abend ging ich zu dem Safe und probierte die Zahlen. Ich musste mir aus leeren Kartons eine Art Treppe bauen, um an den Zahlenkranz heranzukommen. Es wollte und wollte nicht klappen, aber ich versuchte es immer wieder; jede Nacht, meine ich. Inzwischen wurde ich schnell größer. Ich war vielleicht so 90 Zentimeter groß. Der Supermarkt hatte eine kleine Konfektionsabteilung, und immer wieder musste ich zur nächst größeren Nummer greifen. Das Bevölkerungsproblem tauchte wieder auf. Dann ging eines Nachts der Safe auf. Ich hatte 23 Tausend Dollar in bar. Wahrscheinlich hatte ich genau den richtigen Zeitpunkt getroffen. Einen Tag später, und sie hätten das Geld auf die Bank gebracht. Ich nahm den Schlüssel, den der Geschäftsführer benutzte, um hinauszukommen, ohne daß die Alarmanlage losklingelte. Dann ging ich die Straße hinunter und mietete mich erst mal für eine Woche im Sunset Motel ein. Der Empfangsdame sagte ich, ich würde als Zwerg arbeiten, beim Film.
Es schien sie nur zu langweilen.
»Kein Fernsehn oder Krach nach 22 Uhr. Das ist hier Hausordnung.«
Sie nahm mein Geld, gab mir eine Quittung und schloß die Tür hinter sich.
Laut Schlüssel hatte ich Zimmer 103. Ich hatte mir das Zimmer nicht einmal angesehen. Auf den Türen stand 98, 99, 1oo, 1o1, und ich ging nach Norden in Richtung der Hollywood Hills und der Berge dahinter, das goldene Licht des Herrn leuchtend und groß auf mir, der ich wuchs…
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Die Fickmaschine
    Es war ein heißer Abend im Tony’s. Ans Ficken dachte man nicht mal, nur an kühles Bier. Tony ließ zwei runterschliddern für Indianer-Mike und mich, und Mike hatte das Geld schon in der Hand. Ich ließ ihn die erste Runde zahlen. Tony ließ die Kasse klingeln, gelangweilt, sah sich um - noch 5 oder sechs andere, die in ihr Bier starrten. Schwachköpfe. Also kam Tony zu uns runter.
»Was gibt’s Neues, Tony?« fragte ich.
»Ach, Scheiße«, sagte Tony.
»Das

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