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Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Titel: Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruscher
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Hebamme«, flüstert sie Papa begeistert zu, »das sind Globuli gegen Stress, alles homöopathisch, da kann man nichts mit falsch machen, gut was?!«
    Sogar sehr gut, denke ich, nachdem ich vorsichtig probiert habe, mein erster Zucker, da kann man gar nicht früh genugmit anfangen, so lecker ist das. Ich beruhige mich augenblicklich und muss mir unbedingt merken, dass Süßes sehr gut für mich ist und dass ich es kriege, wenn ich schreie.
    Die Welt ist wunderbar.
    Auch Mama ist von der Wirkung der Globuli begeistert, schnappt sich Teddy und legt ihn zu mir in den Sitz; ich lasse sie gewähren und sabbere aus Rache für seinen Sado-Maso-Witz auf seinen Hinterkopf.
    An dem Maxi-Cosi ist ein Griff, und Papa trägt Teddy und mich nun voller Stolz aus dem Zimmer hinaus.
    Wir verabschieden uns von Bettina, Marlon und Sören-Wotan, woraufhin Marlon meine Babyschale begutachtet und entsetzt ausruft, das sei ja nur ein Maxi-Cosi-City-Superspeed, also SIE hätten ja für ihren Sören-Wotan den Maxi-Cosi-Cabrio-SMS, der hätte bei Stiftung Warentest mit sehr gut abgeschnitten, und Geld spiele bei ihnen einfach keine Rolle, Hauptsache es ginge ihrem Söri gut. Sofort bekomme ich Angst, dass bei meinem gleich der Griff abreißt, und gucke Papa flehend an.
    Das Isofix-Prinzip habe unser Maxi-Cosi aber auch, kontert Papa sichtlich frustriert über Marlons Angeberei und fragt, ob sie denn auch die Erbse mitgeliefert bekommen hätten, die sei ja heute auch für Prinzen gut als Schlafunterlage, das sei ja mittlerweile alles unisex.
    Isofix-Prinzip, das hört sich beruhigend an, aber das mit der Erbse klingt noch interessanter. Möchte auch einen und will gerade Sören-Wotan fragen, ob er sie mir mal leiht, doch er kann diesem technischen Hin und Her offensichtlich nichts abgewinnen und ist eingeschlafen.
    Haha, sehr lustig, dröhnt Marlon indes überlegen, aber der Maxi-Cosi-Cabrio-SMS sei immerhin als Einziger bis dreizehn Kilo zugelassen, woraufhin Papa mit betont fester Stimme sagt, da könne ihr Söri dann ja immerhin noch zweiMonate drin sitzen, bevor sie sich den nächstgrößeren kaufen müssten. Marlon stockt der Atem, und Mama stößt Papa plötzlich ihren Ellenbogen in die Rippen, woraufhin er murmelt, dass das natürlich ein Scherz gewesen sei und Mama und Bettina doch jetzt noch eben Telefonnummern tauschen sollten, bevor sie den Heimweg antreten wollten, um Mia ihr neues, wunderschönes Kinderzimmer zu zeigen, er könne es kaum erwarten.
    Wie bitte, denke ich ängstlich und werde unruhig, ein ganzes Zimmer voller Kinder, ich weiß nicht, ob ich dem gewachsen bin.
    Ja, sie würden morgen auch entlassen, antwortet Bettina erleichtert, und dann könne ihr Söri auch endlich in sein Zimmer, das sei eigentlich ein bisschen zu groß für ein Kinderzimmer, aber wunderschön mit Bob dem Baumeister tapeziert, der ›Können wir das schaffen? Jau, wir schaffen das!‹ in sieben verschiedenen Sprachen sage.
    Mama ist fassungslos, doch Bettina ist nicht mehr zu halten und fährt fort, dass der Spieleteppich mit der original Boeing-Dreamliner sonst nirgendwo Platz gehabt hätte, da hätten sie das Wohnzimmer und das Kinderzimmer einfach getauscht, sie seien ja eh nicht allzu viel zu Hause, sondern sehr viel auf Kulturreisen, da wäre ein großes Wohnzimmer ja die reine Platzverschwendung, und für Sören-Wotan sei ihnen doch nichts zu teuer.
    Ja, das sei ja wirklich toll, übernimmt Papa das Ruder, ihr Söri könne dann sicher anhand des Teppichs interaktiv die Probleme dieses Flugzeugs lösen, wenn er wolle, gute Ingenieure seien ja heute auch immer jünger und guter Nachwuchs rar, da unterbricht ihn Mama und sagt eindringlich, dass wir jetzt mal los müssten, Mia wolle sicher gleich wieder Milch haben, und das würde sie doch lieber zu Hause und nicht noch auf der Fahrt erledigen, und Bettinas Nummerhätte sie ja jetzt, sie wünsche alles Gute und würde sich dann bald melden.
    Ich verdrehe die Augen und bin froh, dass ich diesem Konkurrenzkampf nun nicht mehr beiwohnen muss, und auch Teddy entfährt ein tiefer Seufzer.
    ~
    Etwas wehmütig verlasse ich die Stätte meiner Geburt und staune über den Lärm auf den Straßen und die vielen Menschen, die es alle sehr, sehr eilig zu haben scheinen – vermutlich droht der Weltuntergang, und alle versuchen noch schnell, etwas zu erledigen.
    Da weit und breit kein Maya zu sehen ist, der mir das mit dem Weltuntergang bestätigen kann, will ich gerade Teddy fragen, ob er diesbezüglich

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