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Fucking Munich

Fucking Munich

Titel: Fucking Munich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Hanke
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sich.
    Hilfesuchend wandte sich der junge Mann an ihn. «Was ist denn los? Wird es lange dauern? Ich muss in fünfzig Minuten an Bord!» Seine Stimme klang immer verzweifelter, je mehr er redete und je weiter sie sich von der Menschenmenge entfernten.
    «Wir haben bloß ein paar Fragen an Sie», beschwichtigte ihn Christian, wobei er Tim, der beständig bleicher wurde, genau musterte.
    Sie marschierten durch einen Flur, den sonst nur das Personal betreten durfte, und führten Tim in ein karg eingerichtetes, fensterloses Zimmer. Lediglich ein Tisch mit drei Stühlen stand dort. Ansonsten gab es nur noch eine Umkleidekabine, ein Waschbecken, Desinfektionsmittel, eine Packung Einweghandschuhe und einen Stapel Papiertücher.
    Sein Kollege Frederik kam sofort zur Sache. «Hände an die Wand und Beine auseinander.»
    «Was?!» Tim riss die Augen auf.
    «Los, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!» Fred war bei Leibesvisitationen nicht pingelig und drückte Tim gegen die Wand.
    Chris hingegen litt mit dem Kleinen, der aussah, als würde er vor Angst gleich zusammenbrechen.
    «Führen Sie Drogen mit sich?», fragte Fred.
    «Nein!» Tims hilfesuchender Blick traf Chris direkt ins Herz. Freds Hände an seinem Körper waren dem Jungen sichtlich unangenehm. Er zuckte bei jeder Berührung zusammen.
    Bitte lass ihn nichts finden! Christian konnte kaum hinsehen, also zog er sich Handschuhe über und nahm sich den Rucksack vor. Er öffnete ihn und kippte den Inhalt auf den Tisch. Ein iPod kam zum Vorschein, eine Packung Kaugummi, drei Slips, zwei Paar Socken, ein T-Shirt, eine Jeans und Hygieneartikel. Chris schaute in alle Fächer, aber er konnte nichts Verbotenes entdecken.
    «Ausziehen», befahl sein Kollege und deutete auf eine winzige Kabine, vor der ein Vorhang hing.
    Aus Tims Gesicht wich sämtliche Farbe, und auch Christian wurde schwindlig. Gleich würde er sehen, wovon er nächtelang geträumt hatte: Tims nackten Körper.
    Um sich abzulenken, zog er die Handschuhe aus und warf sie in den Papierkorb. Was für eine beschissene Situation! Falls Fred Drogen fand … Nein, er wollte nicht daran denken.
    Vehement schüttelte der junge Mann den Kopf, die Wangen tiefrot gefärbt. «Ich ziehe mich nicht aus!»
    Plötzlich knackte Freds Funkgerät, das an seinem Gürtel hing. «Wir brauchen dringend jemanden in Raum eins!» Fred schaute ihn fragend an.
    Christian witterte seine Chance. «Geh du nur, ich passe so lange auf ihn auf.»
    «Bin gleich da!», rief Fred in das Gerät.
    Chris brachte seinen Kollegen zur Tür und sperrte hinter ihm ab.
    «Was ist denn hier los?» Tim stieß sich von der Wand ab und drehte sich um. «Wer sagt, dass ich Drogen bei mir habe?»
    «Wir haben einen Tipp bekommen.»
    «Was?!» Tim schloss die Augen und ließ sich zu Boden sinken. «Das kann doch nicht sein. Was für ein Albtraum!»
    Wie ein Häuflein Elend saß er da, die Hände gegen die Stirn gepresst. «Ich habe noch nie im Leben irgendwelche Drogen angerührt. Ich mag ja nicht mal Alkohol!»
    «Hey, Chris», tönte Freds Stimme durch das Funkgerät, «das kann hier ’ne Weile dauern, wir haben den zweiten Verdächtigen!»
    «Alles klar», antwortete er seinem Kollegen, froh, mehr Zeit mit Tim verbringen zu können.
    Christian ging zu ihm. Vorsichtig legte er eine Hand auf Tims Schulter. Vielleicht war alles ein Irrtum. «Wenn du unschuldig bist, hast du nichts zu befürchten.»
    Verdammt, er hatte ihn geduzt, aber der Kleine schien das nicht bemerkt zu haben oder sich nicht daran zu stören.
    Tim blickte zu ihm auf. «Kannst du mich nicht durchsuchen?» In seinen Augen schwammen Tränen. «Und mich dann gehen lassen?»
    Chris hielt bei der ebenso vertraulichen Anrede die Luft an, und sein Herz schnürte sich zusammen. Was war das nur zwischen ihnen? Ihm kam es vor, als würden sie sich ewig kennen.
    «Das darf ich nicht, wenn ich mit dir allein bin.» Er hielt Tim die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.
    «Bitte», flehte der, während er sich auf die Beine ziehen ließ.
    Dicht an dicht standen sie sich gegenüber. Christian konnte Tims herbes Parfüm riechen. Es war derselbe Duft, der ihm immer in die Nase stieg, wenn der Kleine die Kontrolle passierte.
    Eine Träne kullerte über Tims Wange. Ihn so verzweifelt zu erleben war ein furchtbares Gefühl.
    «Hab keine Angst, das wird sich alles klären.» Mit dem Daumen wischte er die Feuchtigkeit von Tims Gesicht. Verdammt, der Junge wirkte so verletzlich, dass jetzt auch noch Chris’

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