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Fucking Munich

Fucking Munich

Titel: Fucking Munich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Hanke
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klingt nach etwas Verbotenem.» Julia grinste. «Wenn das deine Studenten wüssten.»
    Patrick zog die Augenbrauen hoch. «Schau an. Da hat sich wohl jemand schlaugemacht.»
    «Ich muss doch wissen, mit wem ich es zu tun habe.» Julias Hände waren feucht vor Aufregung. Unauffällig wischte sie sie an ihrem Kleid ab. «Erzähl mir mehr über dieses Experiment.»
    «Ich möchte dich nicht beeinflussen. Je weniger du darüber nachdenkst, desto besser.»
    «Ist das so was wie bei diesem Gefängnis-Experiment?» Erst vor kurzem war ein Film darüber im Fernsehen gelaufen. Das Stanford-Prison-Experiment war weltbekannt. Ein amerikanischer Psychologe hatte Anfang der siebziger Jahre einen Versuch durchgeführt und Studenten in Wärter und Sträflinge aufgeteilt, die in Zellen im Keller der Universität hausen mussten. Dabei war es schon nach kurzer Zeit zu Aufständen unter den «Gefangenen» gekommen, während die «Wärter» ihre sadistische Seite ausgelebt hatten.
    «So ähnlich.» Patrick lächelte ihr zu. «Aber du wirst keine Gefangene sein.»
    Das bin ich längst, dachte sie ein wenig betrübt. Eine Gefangene meiner geheimsten Sehnsüchte und Lüste.
    «Stell dir einfach vor, es ist ein Spiel. Sobald wir das Schloss betreten, bist du das Dienstmädchen Magda und ich der Schlossherr. Schaffst du das?»
    Sie nickte. «Okay, ich bin also Magda. Und du?»
    «Leopold. Aber du wirst mich ohnehin nur mit ‹Herr› ansprechen.»
    Sie grinste. «Aha.» Typisch Mann. In ihrem Magen kribbelte es. Das war aufregend. Auf diese Weise würde sie Patrick endlich näherkommen.
    Obwohl er manchmal Andeutungen machte – ein süßes Lächeln, eine kurze Berührung am Arm –, hatten sie sich noch nicht einmal geküsst. Julia traute sich nicht, auf ihn zuzugehen. Ihr letzter Freund – Robert, dieser Mistkerl! – war für ihre Komplexe verantwortlich. Früher war sie nicht schüchtern gewesen, hatte alles Neue ausprobiert. Jetzt war sie unsicher und fürchtete sich vor einem Korb. Vor allem schämte sie sich für ihre Figur oder besser gesagt: für ihren riesigen Busen. Das verstärkte ihre Hemmungen, sich vor fremden Männern offen und selbstbewusst zu geben. Und sollte sie jemals wieder Sex haben, würde sie sich ganz bestimmt nur noch im Dunkeln ausziehen.
    Super, dachte sie. Ich kriege es nicht hin, und Patrick traut sich auch nicht, den ersten Schritt zu machen. Auf diese Weise wird das ja nie etwas.
    Schüchtern kam er ihr jedenfalls nicht vor. Woran lag es dann, dass er sich so sehr zurückhielt?
    «Wird mein Name erwähnt?», wollte sie wissen.
    Patrick hob die Brauen. «Was?»
    «Na, wenn du Verhaltensforscher bist und das dein Experiment ist, wirst du darüber bestimmt berichten.»
    «Berichten, ja klar», stieß er eine Spur zu schnell hervor. «Ich werde deinen Namen natürlich nicht erwähnen. Alles bleibt anonym.»
    Hm, er verhielt sich seltsam. Julia war gespannt, was auf sie zukam.
    «Denk daran: In deiner Rolle als Dienstmädchen bist du von mir abhängig», sagte Patrick, während er in die Dantestraße einbog. Julia hatte im Vorbeifahren das Schild erkennen können, sie befanden sich tatsächlich in der Nähe der Parkanlage.
    «Du meinst vom Schlossherren?»
    Er nickte. «Ich bin dein Vorgesetzter. Du brauchst dringend diese Anstellung, denn du bist mittellos, weil du aus armen Verhältnissen stammst. Ohne mich bist du verloren.»
    Julia schaute auf das gräuliche, ausgewaschene Etwas, das sie am Leib trug. Es war kein wirkliches Kleid, mehr so eine Art aneinandergenähter Fetzen aus dünnem Stoff.
    Patrick räusperte sich. «Ich werde gewisse Dinge von dir fordern, um zu sehen, wie weit eine Frau in deiner Position geht, um ihre Anstellung zu behalten. Daher musst du dich wirklich voll und ganz in Magda hineinversetzen.»
    Gewisse Dinge? Ihr Herz schlug wild, und ein verräterisches Pochen machte sich in ihrem Schoß bemerkbar. Sie wusste genau, welche Dinge er von ihr fordern sollte. Aber in ihrer Phantasie war sie auch keine gehemmte Frau, sondern so wild und experimentierfreudig wie früher.
    Sie schluckte. «Erwarte bitte keine schauspielerischen Höchstleistungen von mir.»
    Ohne sie anzusehen, legte Patrick kurz seine Hand auf ihren Oberschenkel. «Lass es einfach auf dich zukommen. Alles wird sich aus der Situation heraus ergeben. Bleib ganz natürlich.»
    Julia hielt die Luft an und versteifte sich. Die Berührung seiner großen Hand und seine tiefe, beruhigende Stimme waren ein Schock. Ein positiver

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