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Fucking Munich

Fucking Munich

Titel: Fucking Munich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Hanke
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erreichten, kannte sie sich wieder aus. In diesem Anbau hatten früher die Besucher gewartet, bevor der Kurfürst sie zu einer Audienz empfing. Der Boden war mit hellem Parkett ausgelegt, die Wände weiß getüncht, wie in den meisten Räumen. Große, goldumrahmte Bilder zeigten die verschiedenen Bauprojekte Max Emanuels.
    Als Patrick plötzlich stehen blieb, wäre sie beinahe in ihn hineingelaufen. In der Galerie war es fast ganz dunkel, Julia erkannte lediglich Patricks große Silhouette. Im Düsteren sah er tatsächlich aus wie der Schlossherr. Wie ein König.
    «Pass auf, wo du hinläufst, Mädchen», sagte er in strengem Ton, wobei er sie an den Schultern festhielt.
    «Tut mir leid», erwiderte sie atemlos.
    «Es tut mir leid,
Herr
», korrigierte Patrick. Diesmal schmunzelte oder zwinkerte er nicht. Vermutete sie. Dazu klang seine Stimme zu ernst.
    «Wenn du dich nicht zu benehmen weißt, schicke ich dich sofort nach Hause.»
    Natürlich, sie musste ihn seinem Stand gemäß ansprechen. «Es tut mir leid, mein Herr», wisperte sie.
    «Braves Mädchen.»
    Er ließ sie los, und sie folgte ihm durch die nächste Tür. Sie betraten den großen Festsaal, auch «Steinerner Saal» genannt, eine der Hauptattraktionen des Schlosses. Dunkelbraune und weiße Fliesen zierten wie ein Schachbrettmuster den Boden. Riesige Fenster ließen das Licht der Straßenlaternen und Strahler herein, sodass Julia die Rokokostuckaturen erkannte. Sie legte den Kopf in den Nacken, um das riesige Deckengemälde zu betrachten, das den olympischen Götterhimmel darstellte. Nymphen sprangen um die zur Göttin gewordene Flora, die der Sommerresidenz ihren Namen geliehen hatte. Auch hier war alles in Weiß und Gold gehalten. Üppig, prunkvoll, von unschätzbarem Wert.
    Patrick führte sie zu einem Schlafzimmer im Südflügel des Mittelbaus. Die Türen standen offen, Wandpaneele, Spiegel und Landschaftsbilder empfingen sie. Die dunkelgrüne Seidentapete mit dem Blumenmuster und die Holzmöbel ließen den Raum düster erscheinen. Lediglich die langen weißen Vorhänge lockerten die Atmosphäre auf, und ein Lämpchen über dem Ausgang spendete genügend Licht, um ausreichend zu sehen.
    Vor dem opulenten Bett, das einen grünen Baldachin besaß, blieb Pat… Nein, blieb
ihr Herr
stehen und drehte sich zu ihr um.
    «Zeig mir deinen Slip», sagte er mit fester Stimme.
    «Was?»
    Seine Augen wirkten beinahe schwarz. «Du hast bestimmt einen an.»
    «Klar … äh … natürlich, mein Herr.»
    «Welche Farbe hat er?»
    Julia überlegte. Sie hatte sich für ihren schmalen Lieblingsslip entschieden, weil ihr Po darin am besten zur Geltung kam. Was lächerlich war. Außer ihr bekam ihn ja sowieso niemand zu Gesicht.
    «Pink», antwortete sie, woraufhin ihr Gesicht garantiert dieselbe Farbe annahm.
    «Ausziehen. Pink geht gar nicht», erwiderte er streng. Dennoch bildete sie sich ein, ein Zucken in seinen Mundwinkeln zu erkennen.
    Zaghaft hob sie ihr Kleid, aber nur so weit, bis sie an ihr Höschen kam.
    Anstatt sich umzudrehen, wie es sich gehörte, verschränkte ihr «Herr» die Arme und schaute ihr unverhohlen zu.
    Sie wollte sich von ihm abwenden, doch er schüttelte den Kopf. «Nichts da, du bleibst so stehen. Und jetzt weg mit dem Slip, anständige Frauen trugen früher keine Unterwäsche.»
    Sie wollte auch gar nicht anständig sein.
    Ein angenehmer Schauder lief über ihren Rücken. Es sah bestimmt unbeholfen aus, wie sie versuchte, ihre Unterwäsche herunterzuziehen, ohne dass Patrick zu viel von ihr zu Gesicht bekam.
    Ohne den Blick von ihr zu nehmen, streckte er ihr eine Hand entgegen. «Den nehme ich.»
    Julia stieg langsam aus dem Slip. Sie zögerte, ihn herzugeben. Was wollte er damit?
    Vor Scham glühten ihre Wangen, als sie die Feuchtigkeit auf dem Stoff spürte. Himmel, daran war nur Patrick schuld. Sie reagierte auf ihn und seine dominante Art, als wäre sie eine läufige Hündin.
    «Nun? Was ist?» Er machte eine auffordernde Bewegung mit dem Finger. Lockend, wie der Hexer aus dem Märchenpark, vor dem sie sich als Kind gefürchtet hatte.
    Vor Patrick fürchtete sie sich nicht. Im Gegenteil. Seine Art machte sie an.
    Zitternd überreichte sie ihm das bisschen Stoff. Zu ihrem Schreck hielt er es an die Nase und atmete hörbar ein. Julia wünschte sich, der Boden würde sich unter ihr auftun.
    «Du riechst gut», sagte er rau und machte einen Schritt auf sie zu. «Ob du auch gut schmeckst?»
    Ihr blieb die Luft weg. Jetzt war endgültig

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