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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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»Ich bin unpässlich.«
    »Kopfschmerzen?« fragte er mit beißender Stimme. »Nun komm schon, es wird dir bestimmt noch etwas Besseres einfallen.«
    »Das ist es nicht.« Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und errötete bis unter die Haarwurzeln. »Ich habe meine Regel.«
    Verwirrt blickte er auf ihren gebeugten Kopf hinab. »Welche Regel?« fragte er.
    Ihr Stuhl fiel krachend nach hinten, als sie aufsprang. »LadyLou hat gesagt, dass du es verstehen würdest«, rief sie anschuldigend, eilte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Max starrte ihr nach. -Solch ein Verhalten war er von Jillian nicht gewöhnt. Es sah ihr gar nicht ähnlich, solche Wutanfälle zu haben, und sie hatte immer geradeheraus gesagt, was ihr auf dem Herzen lag. Von welcher Regel sprach sie, zum Teufel nochmal?
    Dann plötzlich schwante ihm etwas, und er fühlte, wie sein Gesicht heiß wurde. Er war noch mit keiner Frau derart vertraut gewesen, dass er mit dieser rätselhaften Körperfunktion konfrontiert worden wäre. Er hatte nur hin und wieder eine diskrete kleine Nachricht erhalten, in der ihm die jeweilige Dame mitteilte, dass sie >vorübergehend unpässlich< sei. Er hatte sich jedoch nie viele Gedanken darüber gemacht und auch keine Mühe darauf verwandt, mehr darüber herauszufinden.
    Vielleicht war diese >Unpässlichkeit< jetzt sogar ein Segen. Jillian und er benötigten Zeit, um sich daran zu gewöhnen, in diesem Hause zusammenzuleben. Ihm mochte die Situation zwar nicht behagen, aber sie war nun einmal seine Frau, und es brachte nichts, sich zu streiten. Der Zeitpunkt war gekommen, dass sie irgendeine Art von Übereinkommen trafen, wie sie eine zivilisierte Ehe führen konnten.
    Er erhob sich vom Tisch und ging auf die Verbindungstür zu, um zu klopfen. Er ließ jedoch die Hand schnell wieder sinken, als er die unmissverständlichen Geräusche von der anderen Seite vernahm. Jillian weinte.
    »Ich will wieder nach Hause«, schluchzte sie. »Ich will wieder nach Hause.«
    Seit dem Tod ihres Vaters hatte er sie nicht mehr weinen hören.
    Er gab alle Gedanken daran, sie zu trösten oder ein Übereinkommen zu erzielen, auf. Nach einem halben Tag in seinem Haus wollte sie bereits wieder nach Hause. Seine Braut war bereits ernüchtert. Und hatte er das nicht die ganze Zeit gewollt?
     

Kapitel 25
    Als Jillian die Augen öffnete, strömte helles Sonnenlicht durch die geöffneten Vorhänge. Ihr erster Gedanke war, dass Burleigh doch angeordnet hatte, die Vorhänge geschlossen zu halten. Ihr zweiter, dass der hagere Butler wahrscheinlich im Sonnenlicht schmelzen würde.
    Ihr dritter Gedanke schließlich galt ihren Zähnen, die vor Kälte aufeinanderschlugen. Wenn Clancy die Vorhänge aufgezogen hatte, warum hatte sie dann kein Feuer gemacht? Aber dann erinnerte sie sich daran, dass es in diesem Zimmer keinen Kamin gab.
    Als sie sich aufsetzte und in dem kleinen Raum umblickte, wurde ihr klar, warum. Ihr Schlafzimmer war gar kein Schlafzimmer, sondern in Wahrheit ein Ankleidezimmer. Dies waren nicht die Räumlichkeiten einer herrschaftlichen Suite. Das war unmöglich. In Westbrook bestand sie aus zwei Salons und zwei Schlafzimmern mit angrenzenden Ankleidezimmern. Außerdem wußte sie, dass es für Eheleute normal war, in nebeneinander liegenden Zimmern zu schlafen.
    Das wäre ihr bestimmt eher aufgefallen, wenn sie Burleigh gestattet hätte, ihr den Westflügel zu zeigen. Die herrschaftliche Suite musste sich dort befinden.
    Offenbar lebte Max noch in den Räumen, die er während seiner Junggesellenzeit bewohnt hatte, und lediglich sein Ankleidezimmer war in aller Eile für sie hergerichtet worden. Scheinbar kam es ihm gar nicht in den Sinn, dass sie einen Kamin benötigen könnte. Ihr Blick wanderte zur Verbindungstür hinüber. Am liebsten wäre sie sofort in sein Zimmer gestürmt.
    Aber dann erinnerte sie sich an die Vorfälle des gestrigen Abends. Sie hatte sich wie ein Kind benommen.
    Doch sie war in Panik ausgebrochen, als er nicht verstand, warum sie unpässlich war, und sie hatte nicht damit gerechnet, Max erklären zu müssen, was genau mit ihr vorging. Im Gegenteil, sie hatte doch gehofft, dass er ihr einige Dinge erklären würde.
    Jillian hatte das Bedürfnis, zu ihm zu gehen und zu erklären, warum sie am Abend zuvor kläglich versagt hatte.
    Ihr Blick fiel auf die Uhr, die auf der Kommode stand. Es war erst sieben. Er schlief sicherlich noch. Aber andererseits war dies vielleicht die ideale Zeit, um mit ihm zu

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