Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
Vom Netzwerk:
sowohl den Forbes als auch den Hastings Stärke verliehen hatten.
    Und nun war von all dem dank des jüngsten und schwächsten Mitglieds der Forbes -Familie nichts weiter übriggeblieben als die Gebäude und die Ländereien, die sie umgaben. Das jüngste und schwächste Familienmitglied. Was für ein Witz.
    Jillian hatte immer wieder bewiesen, dass sie in jedem Kampf, den er gegen sie anstrebte, eine ebenbürtige Gegnerin war. Von dem Tag an, als sie vom Himmel in seine Arme gefallen war, hatte sie ihn immer wieder besiegt. Und gestern Nacht hatte sie ihren schändlichsten Sieg errungen.
    Sie hatte ihn überrascht, und ihre ungeschickten Versuche, sich zu entkleiden, hatten etwas Rührendes und gleichzeitig Erregendes gehabt. Er war auf diesen Anblick nicht vorbereitet gewesen. Es war ein Schock, so plötzlich mit der Üppigkeit ihres Körpers konfrontiert zu werden. Keiner anderen Frau war es bisher gelungen, ihn so schnell jeglicher Kontrolle zu berauben. Er hatte sich zum Glück so lange zurückhalten können, bis er sicher war, dass auch Jillian Gefallen an dem Akt finden würde.
    Und sie hatte Gefallen daran gefunden. Sie beide hatten dies getan.
    Dummerweise. Auf die eine oder andere Art war ihre Nähe über die Jahre hinweg zu einer Gewohnheit geworden, hatte in ihm das Verlangen geweckt, Momente unbeschwerter Kameradschaft, ungekünstelter Fröhlichkeit, wahrer Zuneigung und bedingungslosen Vertrauens zu teilen. Und nun war da noch mehr zwischen ihnen, das Band noch stärker. Sein Beschluß, es ein für allemal zu zerschneiden, war erheblich geschwächt worden.
    Aus der Verbindung mit Jillian seiner Frau und nun auch seiner Geliebten, konnte doch nur ein Erbe hervorgehen, der keine Freundschaft vorfinden würde, auf die er bauen konnte, aus der Loyalität und Vertrauen in dem Maße wuchsen, wie es bei seinen Vorfahren der Fall gewesen war. Die Herzöge von Bassett und Westbrook würden einander fortan an die Kehle gehen, statt sich gegenseitig den Rücken zu stärken. Eine Verbindung der beiden Familien konnte nur Unzufriedenheit statt Stärke zur Folge haben.
    Max fand keine Antworten auf seine tiefschürfenden Gedanken. Und da er entschlossen war, seine düstere Stimmung zu vertreiben, stieg er erneut in den Sattel. Doch obwohl er bis zum späten Nachmittag wegblieb, gelang es ihm nicht, inneren Frieden zu finden.
    Nur eins war ihm klar, als er sich auf den Heimweg machte. Er konnte das, was geschehen war, nicht ändern, und es gab kein Zurück mehr. Ihm blieb keine andere Wahl, als seinen gegenwärtigen Kurs möglichst frei von Unordnung und Komplikationen zu halten.
    Er lenkte Sovereign zu den Ställen hinüber. Als er an der Grenze zum Garten angekommen war, erblickte er etwas Buntes auf der anderen Seite der Hecke. Farbe konnte nur bedeuten, dass Jillian in der Nähe war. Und richtig, dieses Mal trug sie ein Kleid in lebhaftem Türkis, mit dunkleren Paspeln am Saum, und sie hatte ihr Haar mit einem Stück Schleifenband zu einem Zopf gebunden. Welchen Duft mochte sie heute tragen? fragte er sich, während er abstieg und die Zügel einem Stalljungen reichte, der auf ihn zugelaufen kam.
    Max entdeckte eine schattige Stelle unter den Blättern einer kräftigen Eiche am Rande des Gartens. Er fand ein seltsames Vergnügen darin, Jillian zu beobachten. Sie schnitt eine langstielige Rose ab und legte sie in einen Korb, der an ihrem Arm hing. Sein Vater hatte niemals erlaubt, die Blumen abzuschneiden.
    Max zwang sich, solche Gedanken beiseite zu schieben. Heute hatte er mehr über seinen Vater nachgedacht, als in den zurückliegenden Jahren zusammen, und das nur um seine Gedanken von Jillian abzulenken. Aber dennoch war sie der Anstoß zu diesen Reflexionen gewesen. Sie, die sein Heim und sein Leben auf eine Weise übernommen hatte, die sein Vater nicht gekannt hatte. Sie, die innerhalb von zwei Wochen jede Regel und jede Tradition von Bassett House auf den Kopf gestellt und so verändert hatte, dass sie ihren Wünschen entsprach.
    Wenn er nicht vorsichtig war, würde sie das Gleiche auch mit ihm tun.
     

Kapitel 28
    Jillian schnitt eine langstielige rote Rose ab und legte sie neben die gelben in den Korb. Der Strauß würde auf dem Esstisch wunderschön aussehen. Sie wußte bereits genau, welche Vase sie wählen wollte.
    Das Haar in ihrem Nacken begann plötzlich zu prickeln, und sie hatte das Gefühl, als brenne sich ein Loch in ihren Rücken.
    Sie hob den Kopf und wandte sich um. Ihr Blick traf die Quelle

Weitere Kostenlose Bücher