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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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lauschte seinem tiefen Bariton. Seine Stimme erinnerte sie an Max.
    ... angenehme Stimme, gutaussehend, polstert sein Jackett.
    Zwischen der Ankunft der Verehrer setzte sie mit schwungvollen Zügen Maxens Namen ganz oben auf die Liste und widerstand dem Drang, ein Herz darum zu malen. Das wäre kindisch. Sie konnte es sich allerdings nicht verkneifen, >Jillie liebt Max< an den Rand zu schreiben. Nachdem sie Maxens Namen zu ihrer Zufriedenheit verziert hatte, setzte sie Nunnley ans Ende der Liste
    Arrogant, gutaussehend, polstert sein Jackett, trägt seine Hosen zu eng.
    Bei Besucher Nummer vierzehn hob sie ruckartig den Kopf und schob schnell den Stuhl zurück. Diesen Mann würde sie ganz gewiss empfangen - wenn es ihr gelänge, ihn am Butler vorbeizubekommen. Jacobs war ein Verfechter von Anstand und Würde. In ihrer Hast wischte sie mit dem Rock die Liste vom Schreibtisch. Sie fiel zu Boden. Aber Jillian achtete nicht darauf und eilte in den Flur.
    »Bruce, wie schön Sie zu sehen«, rief sie seinem Rücken zu.
    Er verharrte und blickte sie dann über die Schulter an. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
    »Schande über Sie, Jacobs«, schalt er den Butler aus. »Ich dachte, Sie hätten gesagt, Lady Jillian sei nicht daheim.«
    Der Butler räusperte sich und behielt seine aufrechte Pose mit im Rücken verschränkten Händen bei. »Das ist sie auch nicht, Mylord.«
    Bruces Augen glitzerten vor Vergnügen. »Haben Sie eine Ahnung, wann sie ungefähr wieder da sein wird?«
    Die Lippen des Butlers wurden schmal. »Nein, Mylord.«
    Jillian bemühte sich, ein ernstes Gesicht zu machen. »Es ist schon in Ordnung, Jacobs. Vicomte Channing wird erwartet«, sagte sie, legte ein wenig Autorität in ihre Stimme und tat so, als ob es völlig normal war, Bruce zu empfangen.
    Der Rücken des Butlers wurde noch ein Stückchen gerader, und er schob sein Kinn nach vorn. »Soll ich Lady Forbes wecken lassen, Mylady?« fragte er.
    »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte sie, war sich jedoch bewußt, dass sie sich etwas einfallen lassen musste. Sie kreuzte schnell die Finger hinter ihrem Rücken. »Ich erwarte Damien jeden Moment zurück.«
    Bruce drückte Jacobs seinen Hut und die Handschuhe in die Hand. »Wenn seine Hoheit eintreffen, schicken Sie ihn bitte sofort zu uns.«
    Bevor der Butler noch etwas einwenden konnte, eilte Bruce auf Jillian zu, packte sie am Arm und führte sie in den kleinen Salon. Die Tür ließ er weit geöffnet. Jillian machte sich von ihm los und schloss sie mit nachdrücklichem Knall.
    Bruce sah sich in dem leeren Zimmer um und ließ seinen Blick zu der geschlossenen Tür wandern. »Sie fordern Ihr Glück heraus, finden Sie nicht?«
    Jillian zuckte die Schultern. »Ich möchte unsere Unterhaltung von gestern abend fortsetzen.«
    Bruce legte den Kopf zur Seite. »Welche Unterhaltung meinen Sie?«
    »Die über Ihre Schwester. Ich hoffe, Sie wollten mir mitteilen, dass sie nach London kommt.«
    »Ja, das tut sie«, erwiderte Bruce und bückte sich, um ein Blatt Papier vom Boden aufzuheben. Sein Blick war schon darüber hinweg geflogen, bevor sie es ihm aus der Hand reißen konnte.
    Sie hätte ihre Gedanken nicht zu Papier bringen sollen. Sie wollte nicht, dass irgendjemand ihr Geheimnis erfuhr. Sie brachte es nicht fertig, Bruce anzusehen, während sie zum Schreibtisch hinüberging, die Feder ergriff und die verräterischen Buchstaben schwarz malte, bis das Papier unter ihren kräftigen Strichen zerriss.
    »Das wird Ihnen auch nicht helfen, Jillian«, sagte Bruce.
    Sie atmete tief ein und richtete sich auf. Es war ganz so, als habe sie jetzt, wo ihre Emotionen offen lagen, die Kontrolle preisgegeben. »Werden Sie sich in dieser Sache wie ein Gentleman benehmen?« erkundigte sie sich steif, immer noch außerstande, ihn anzublicken.
    »Jillian«, erwiderte er neckend, »Sie sollten doch inzwischen wissen, dass ich kein Gentleman bin.«
    Sie wußte, dass er sie nur aufzog, aber sie war nicht in der Stimmung dazu. Natürlich war er ein Gentleman. Mehr als alle anderen ihrer Verehrer. »Also dann wie ein Freund. Kann ich Ihnen als Freund vertrauen, dass Sie dies für sich behalten werden?«
    »Ich habe es doch bisher auch noch niemandem erzählt, oder?«
    Sie wirbelte herum. »Was meinen Sie damit? Sie können es unmöglich gewusst haben.«
    »Ich habe Augen, Jillian. Das da«, er deutete auf das Blatt, »bestätigt nur meine Vermutung.«
    Oh Gott, war es so offensichtlich gewesen? Hatte ihr Bruder

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