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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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glauben, dass ich eine Eroberung gemacht habe. Im Club werden sie wochenlang raten, um wen es sich wohl handeln mag.«
    Eine böse Vorahnung überkam Bruce. Er war sich nicht sicher, ob Nunnley in der Lage sein würde, den Mund zu halten. Dieser Narr konnte durchaus unbeabsichtigt etwas offenbaren, um seine Beliebtheit bei den jungen Kerlen zu erhöhen. Wahrscheinlich sollte er, Bruce, wirklich dafür sorgen, dass er zu Hause abgesetzt wurde. Auf der Fahrt dorthin hätte er noch einmal Gelegenheit, ihm einzutrichtern, wie wichtig es war, dass er absolutes Stillschweigen bewahrte.
    »Wie schön für Sie«, sagte Bruce und schlug ihm auf die Schulter. »Machen Sie, dass Sie in die Kutsche kommen. Ich werde bald zu Ihnen kommen.«
    Als Nunnley sich auf den Weg machte, stieß Bruce einen tiefen Seufzer aus. Mit ein wenig Glück war eine Katastrophe verhindert worden - zumindest an diesem Ende des Balkons. Aber möglicherweise benötigten Max und Jillian noch Hilfe.
    Wer hatte eigentlich behauptet, dass es keine Ritterlichkeit mehr gebe?
     

Kapitel 16
    Jillian tapste vorsichtig auf dem schmalen Geländer des Balkons hin und her. Sie hätte den Ballsaal niemals verlassen sollen.
    Obwohl Max, seitdem sie über die Bank gestolpert war, weder seine Stimme erhoben, noch seinen wütenden, herzöglichen Blick auf sie gerichtet hatte, wußte sie, dass er sehr zornig auf sie war. Sie machte ihm keinen Vorwurf daraus, denn sie war sich über den Ernst ihrer Lage vollkommen im klaren. Sie mussten entkommen, bevor man sie entdeckte.
    Sie stützte eine Hand auf das Geländer und hielt mit der anderen Maxens Jackett vor ihrem Hals zusammen. Plötzlich rutschte sie aus und konnte sich gerade noch mit der einen Hand festhalten.
    Max griff nach ihr und zog sie zurück auf die Balustrade. » Laß das verdammte Jackett los und benutze beide Hände, um dich festzuhalten. Und versuche ja. nicht, danach zu greifen, wenn du springst. Ich möchte deine Ellbogen nicht in meiner Kehle spüren.«
    »Du verstehst nicht«, erwiderte sie und umklammerte das Geländer fester mit dem einen Arm. »Das Rückenteil meines Kleides hat das Vorderteil gehalten.«
    Er verdrehte die Augen und stieß einen langen Seufzer aus. Ach verspreche, dass ich nicht hinschauen werde«, sagte er, sprang auf den Boden und landete geschmeidig auf beiden Füßen. Er grinste zu ihr hinauf.
    »Fertig?«
    Sie hob ihr Kinn und legte beide Hände auf das Geländer. Sie wagte nicht, an sich hinabzublicken. Nur mit ihrem dünnen Hemd bedeckt fühlte sie sich nackt. Sie atmete tief ein und spürte, wie sich das Hemd spannte. Blut schoss ihr ins Gesicht, und sie sah zu Max nach unten.
    Er stand mit gespreizten Beinen da, die Arme ausgestreckt und lächelte ihr zu. Er bemerkt es nicht, dachte sie, Gott sei Dank bemerkt er es nicht.
    »Spring«, befahl er mit einem beruhigenden Lächeln.
    Die Entfernung bis zu seinen Armen kam ihr nicht sehr weit vor, und diese Arme waren gewiss sicherer als ihre gefährliche Kletterei auf der Balustrade. Ohne zu zögern blickte sie ihm tief in die Augen und sprang. Das Jackett blähte sich auf und dämpfte ihren Fall. Die kühle Nachtluft drang durch den dünnen Stoff ihres Hemdes. Sie lachte laut auf. Wer hätte gedacht, dass sie auf einem so langweiligen Ball ein solches Abenteuer erleben würde?
    Ihr Körper prallte gegen seinen, und als er unter ihrem Gewicht wie eine Sandburg zusammenbrach, hielt sie vor Schreck die Luft an. Sie fielen beide auf den Boden. Jillian stieß einen erleichterten Seufzer aus und begann gleichzeitig, vor Freude zu zittern. Dann stützte sie ihre Hände links und rechts von seinem Kopf auf und grinste auf ihn hinab. Offenbar hatte er nicht bedacht, dass sie seit ihrem Fall von der Schaukel ein wenig gewachsen war.
    Das Lächeln war von Maxens Gesicht verschwunden und durch einen Ausdruck maßlosen Erstaunens ersetzt worden. Er schaute auf ihre Brust, und der Blick, mit dem er sie anstarrte, war unbeschreiblich.

    Max lag flach auf dem Rücken und starrte zu Jillian hinauf, während er nach Luft schnappte. Das Bild der beiden prächtigen Brüste, die durch die Luft auf ihn zugeflogen kamen, hatte ihn mehr verblüfft als der Aufprall ihres Körpers.
    Sie hatte den Körper einer Frau.
    Kein Wunder, dass er so verdammt durcheinander gewesen war. Sein eigener Körper hatte wohl schon längst wahrgenommen, wogegen sich sein Verstand immer noch sträubte. Sie war tatsächlich erwachsen geworden, und er musste den Beweis erst

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