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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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Hause begleitet habe und ihm alles erklären werde, wenn er zurückkommt. Und Bruce, kein Wort zu irgendjemandem über diese Sache«, fügte er hinzu, obwohl er wußte, dass seine Warnung unnötig war.
    »Diskretion ist doch meine Stärke, wie du weißt«, erwiderte Bruce vergnügt, drehte sich um und stolzierte davon.
    »Max?« fragte Jillian aus den Schatten im Inneren der Kutsche.
    »Sei still«, warnte sie Max und wappnete sich für das, was noch kommen würde. Er lehnte sich in den Sitz zurück und rieb sich über den Nasenflügel. Damiens Warnungen hatten nicht ausgereicht, um eine Katastrophe zu verhindern.
    Und jetzt war es zu spät. Er saß neben Jillian in der Kutsche, ohne sie zu berühren, spürte aber ihren Blick, empfand ihre Nähe. Seine Männlichkeit war geschwollen, und sein Fleisch brannte vor Verlangen. Er konnte die Wahrheit nicht länger verheimlichen.
    Er wollte sie, wie er noch niemals zuvor etwas in seinem Leben gewollt hatte.
    Und doch wußte er, dass ihr Ruin auch den seinen bedeuten würde.
     

Kapitel 17
    Jillian trottete hinter Max in den Salon Er hatte kein Wort mehr mit ihr gesprochen, seit sie vor ungefähr einer Stunde den Ball der Leightons verlassen hatten. Ihre Blicke folgten ihm, als er zur Anrichte hinüberging und sich einen großen Schuss Cognac in ein Glas füllte, es in einem Zug hinunterstürzte und sich ein weiteres eingoss. Sie hatte ihn noch nie so aufgelöst erlebt, und es fiel ihr auf, dass es schon Jahre her sein musste, seit sie ihn das letzte Mal in Hemdsärmeln und mit zerzaustem Haar gesehen hatte. Eine Locke hing ihm in die Stirn, weil er sich ständig mit der Hand durchs Haar fuhr.
    Er gefiel ihr so. Sein Hals ragte wie eine kräftige Säule aus seinem Hemdkragen hervor, und seine breiten Schultern zeichneten sich unter dem dünnen Stoff seines Hemdes ab. Das war der Max, den sie von ihren längst vergangenen Picknickausflügen her kannte. Aber in der letzten Zeit bekam sie nur noch den Herzog von Bassett zu Gesicht. Sie hatte ihn noch nie so still und doch so zornig erlebt, ganz so, als habe er Angst, dass seine Stimme seine ganze Wut freisetzen könnte.
    Er hatte guten Grund, aufgebracht zu sein, aber dieser Zorn erschien ihr angesichts der Umstände unangemessen. Sie konnte, einfach nicht glauben, dass ihre Situation derart schrecklich war, wie seine Stimmung andeutete. Theoretisch war sie wohl kompromittiert worden, aber es hatte sie ja niemand außer Bruce entdeckt. Sie waren in Sicherheit.
    Es kam ihr in den Sinn, dass sie Max darauf hinweisen sollte. »Bruce wird uns nicht verraten«, sagte sie.
    »Bruce ist wirklich meine letzte Sorge«, erwiderte er gereizt. »Dein Bruder wird meinen Kopf verlangen.«
    »Ich werde es Damien erklären.« Im selben Moment, in dem sie dies gesagt hatte, stieg Panik in ihr auf. Wie sollte sie ihr zerrissenes Kleid rechtfertigen - von ihrem Herumtollen im Garten der Leightons mit Max einmal ganz zu schweigen?
    »Was gibt es da zu erklären, Jillian?« kläffte er. Die Sehnen an seinem Hals traten hervor, und die Ader an seiner Stirn pulsierte heftig. »Du bist kompromittiert, und ich bin daran schuld. Das ist doch wohl eindeutig.«
    Jillian zuckte zusammen und atmete zitternd ein. Max hatte recht. Und doch hatte sie Vertrauen in die Fähigkeit ihres Bruders, die Wahrheit von Mutmaßungen zu trennen. Hatte er nicht noch am Nachmittag betont, dass man einem Vorfall nicht mehr Bedeutung beimessen sollte, als er verdiente?
    Welch eine Ironie, dass dieser Vorfall ihrer Ansicht nach sehr bedeutungsvoll war. Sie wollte Max, und dies war die beste Gelegenheit, ihn zu bekommen ... wenn sie sich nur überwand, die Situation auszunutzen. Und das war der Hasenfuß. Er sollte sich nicht für sie entscheiden, dazu gezwungen war, sondern aus freien Stücken - aus Liebe zu ihr.
    »Es war ein Unfall«, sagte sie leise. »Damien wird es verstehen.«
    »Damien wird nichts anderes verstehen, als dass deine Reputation in Gefahr ist. Er wird alles tun, um dich zu schützen.«
    Alles. Sie wußte, was er damit meinte, obwohl er es nicht offen aussprach. Erneut stieg Panik in ihr auf. Nun hatte sie die Gelegenheit zu erfahren, was Max wirklich für sie empfand. Und doch hatte sie Angst davor. Bisher hatte sie ihre eigenen Gefühle für ihn für sich behalten. Jeder sehnsüchtige Gedanke an ihn war ein Traum gewesen, dem sie nachhängen konnte. Sich Gewissheit zu verschaffen, würde bedeuten, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen oder ihn

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