Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
Vom Netzwerk:
zurückzustreichen und wurde sich erst jetzt bewußt, wie mitgenommen sie aussehen musste. Sie fühlte sich auch mitgenommen.
    Mit einem wütenden Knurren trat Damien auf Max zu, packte ihn an seiner Weste und drehte seine Hände darin zu Fäusten. Bevor Jillian richtig verstand, was vor sich ging, zog Damien Max zu sich heran, bis sie sich Brust an Brust gegenüberstanden.
    Max sagte nichts, ließ seine Hände an den Seiten herabhängen und blickte Damien gerade in die Augen, während dieser ihn mit Anschuldigungen überhäufte.
    »Du Bastard«, sagte er mit tiefer, drohender Stimme. »Du hast dich also nicht damit zufrieden gegeben, dass dir jede willige Frau der Gesellschaft zu Füßen liegt. Du musstest auch noch meine Schwester ruinieren.«Er schob Max von sich ließ von ihm ab und drehte sich weg. »Verdammt, und ich Narr habe dir vertraut.«
    Warum sagt Max denn nichts? fragte sich Jillian verzweifelt. Warum stand er nur mit ausdruckslosem Gesicht da, als sei er nicht wirklich anwesend?
    »Nein, Damien. Max würde mich nie verführen«, sagte sie.
    Damien wandte sich zu ihr um und richtete seinen Finger auf sie. »Du hast ja keine Ahnung. Er sammelt Herzen wie andere Männer Pferde, und das völlig gewissenlos. Er hat keinerlei Achtung vor einer Frau -«
    Sie schob seinen Finger fort. »Genau wie du, Damien. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du schon jemals eine Frau geküsst hast.«
    Er packte sie am Arm und zog sie zum Spiegel neben der Tür hinüber. »Sieh dich an«, stieß er hervor, »und sag mir dann, dass wir bloß über einen Kuss reden.«
    Sie starrte auf ihre Spiegelbild. Das Haar hing zerzaust um ihren Kopf. Ihre Augen waren weit aufgerissen ... das Gesicht blass ... Sie hob die Hand, um ihren Mund zu berühren. Er war rot und geschwollen, die Haut um ihre Lippen und am Hals war wund vom Kratzen seiner Barthaare. Dort, wo sich Maxens Jackett teilte, war ihr Hemd zu sehen, und durch den strahlend weißen Batist schimmerte ihre Haut. Sie versuchte mit einem Kopfschütteln zurückzuweichen, aber Damien stand hinter ihr und hielt sie fest.
    Sie senkte ihren Kopf, mied den Spiegel und verspürte zum ersten Mal Scham. Sie schämte sich, weil sie beinahe nackt war und ihr Bruder sie so gesehen hatte. Sie schämte sich, weil die Gefühle, die sie für Max hatte, diese wilden Empfindungen und das rücksichtslose Verlangen, in ihrer Erscheinung zum Ausdruck kamen. Das, was sich bisher in ihrem Kopf und ihrem Herzen abgespielt hatte, war ans Licht gezerrt worden.
    Sie hob ihr Kinn, begegnete Damiens kaltem Blick im Spiegel und erblickte dann Max, der ein Stück entfernt von ihnen mitten-im Raum, stand. Das würde sie nicht zulassen. Max gehörte zu ihr.
    »Es war ein Kuss, Damien«, sagte sie mit fester Stimme. »Und er geschah auf meinen Wunsch.«
    »Du verteidigst also seine Handlung, Jillie?«
    »Nein. Ich rechtfertige sie. Er hat mich nicht verführt. Ich wollte es so.«
    »Halt den Mund, Jillian«, stieß Max durch zusammengepresste Lippen hervor. »Dieser Vorfall ist durch nichts zu rechtfertigen.«
    Er richtete seinen Blick auf Damien. »Es bleibt nur ein Ausweg.«
    Jillian wand sich aus Damiens Griff und starrte Max an.
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich einer Verbindung zwischen dir und Jillian niemals zustimmen werde«, zischte Damien.
    »Ihr habt dies schon einmal besprochen?« entfuhr es Jillian, die von dieser Enthüllung schockiert war.
    »Gewiss, und ich denke ebenso wie du«, erwiderte Max mit grausam sanfter Stimme. »Aber haben wir eine Wahl, Damien?«
    »Es gibt immer eine Wahl«, entgegnete Damien. »Ein Duell im Morgengrauen beispielsweise.«
    Ein Duell? Das konnte doch nicht wahr sein! Das durfte nicht geschehen - nicht zwischen Damien und Max. Nicht wegen ihr. »Nein«, sagte sie, und es klang ebenso zittrig und ängstlich, wie es in ihrem Inneren aussah. Sie atmete tief ein und zwang sich, ruhig zu bleiben. Einer von ihnen musste schließlich die Übersicht behalten. »Das kann nicht Euer Ernst sein. Es war nur ein Kuss.«
    »Nein, das ist nicht sein Ernst«, sagte Max, die Stimme ebenso ausdruckslos wie sein Gesicht. »Er muss erst mit Sicherheit wissen, dass niemand außer Bruce die Torheiten dieser Nacht beobachtet hat. Denn ansonsten benötigt er mich, um deine Reputation zu retten.« Sein Mund
    Mund verzog sich zu einem grausamen Lächeln. »Ist es nicht so, Damien?«
    »Zum Teufel mit dir«, erwiderte Damien bitter. »Wenn heute Nacht eine Katastrophe verhindert

Weitere Kostenlose Bücher