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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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Reaktion schien ihn nicht sonderlich zu beunruhigen. Im Gegenteil: Er lächelte selbstzufrieden und sah dann auf seine Uhr. »Ich habe noch ein altes Jagdgewehr für die Bürgerwehr gefunden und versprochen, es Harry Smith vorbeizubringen. Ich komme später mit Oliver wieder. Ich hoffe, dann sagst du mir, dass du mich zu einem glücklichen Mann machst, damit alle auf unsere Verlobung anstoßen können. Vater sagt, ich soll dich ganz herzlich von ihm grüßen und fragen, ob du an deinem nächsten freien Sonntag zum Mittagessen kommen kannst.«
    »Sehr gern«, murmelte Frances. Ihre Verlobung!
    Die Haustür schlug zu. Hugo heiraten? Genauso wie Tante Muriel es sich gewünscht hatte? Ihr Vater wäre begeistert.
    Frances trug die Vase mit den Rosen ins Esszimmer und stellte sie auf den Tisch. Als Tischdekoration waren sie spektakulär. Ein neuer Gedanke drang in ihr verwirrtes Gehirn. Was war, wenn Hugo beschloss, sich Oliver anzuvertrauen? »Wünsch mir Glück, alter Junge. Hab Frances endlich die alles entscheidende Frage gestellt, warte noch auf ihre Antwort, du weißt ja, wie Frauen sind, aber ich bin recht zuversichtlich. Ich hoffe, du wirst uns trauen, wenn es so weit ist – wird schon bald sein, denke ich. Und ich gehe mal davon aus, dass wir dich in nicht allzu ferner Zukunft bitten, unseren Erben zu taufen.«
    »Oliver! Was wird er denken! Oh, verdammt!«, flüsterte Frances. Schlagartig war sie wieder nüchtern.
    Wieder klopfte es an der Haustür. Diesmal standen Evangeline mit dem Essen und Tanni mit Johnny davor, weil sie den Jungen nicht mit den anderen Kindern in der Obhut von Margaret Rose lassen wollte. Tanni sieht schrecklich aus, dachte Frances erschrocken. Sie war leichenblass und wirkte abgehärmt, trotz des dicken Bauchs. Tanni reichte Frances einen dünnen runden Apfelkuchen, der nach Zimt roch. Sie bewunderte ihr Kleid, dann legte sie auf dem Sofa die Füße hoch, während Evangeline einen schläfrigen Johnny neben sie bettete und ihn mit seiner ABC-Decke zudeckte.
    Wie üblich kam Frances fast um vor Hunger. Sie folgte Evangeline in die Küche und sah ihr zu, wie sie alles auspackte und zum Warmhalten auf den Küchenofen stellte. »Zu Ehren deines Geburtstags habe ich eines der Federviecher geopfert«, sagte Evangeline in ihrer gedehnten Sprechweise. Sie zog ein sauberes Geschirrtuch weg und zum Vorschein kam eine herrlich aussehende Pastete. Sie duftete nach Hühnchenfleisch, Kräutern und Wiesenchampignons.
    »Mmmmm!« Frances schnupperte anerkennend. Neben der Pastete stand der Käsepudding, auf der Oberseite war er goldbraun. Tanni hatte ihre Spezialität mitgebracht, Rotkohl mit Zwiebeln und Äpfeln, gewürzt mit Essig und Nelken und Knoblauchund gesüßt mit ein bisschen Honig. Kein Vergleich mit der schrecklichen gekochten Variante, die es heutzutage überall gab. Zum Nachtisch hatten sie Tannis Apfelkuchen und außerdem einen ganz besonderen Leckerbissen: zwei Dosen Himbeeren aus den Tiefen von Penelopes Vorratsschrank. Frances schüttete den Inhalt in eine Glasschüssel – eine Premiere: So weit war sie bei der Zubereitung von Speisen bisher noch nie gekommen. »Und was ist das?«, fragte Frances und hob vorsichtig den Deckel von dem letzten dampfenden Gericht.
    Evangeline grinste. »Das ist Dirty Rice, schmutziger Reis.«
    »Oh, Schätzchen, wie … aufregend und wie geschickt und … ja, also … wie exotisch!« Frances entdeckte Zwiebeln und Stangensellerie, aber auch etwas, das sie nicht identifizieren konnte. »Was sind denn diese kleinen schwarzen Dinger?«
    »Hühnerklein. Es ist ein Gericht aus New Orleans«, erwiderte Evangeline.
    »Hühnerklein?«, wiederholte Frances schwach und fragte sich, um welche unaussprechlichen Körperteile eines Huhns es sich dabei handeln mochte.
    »Das haben wir in New Orleans immer samstags abends gegessen. Inez, die Köchin meiner Großmutter, hat mir beigebracht, wie man es zubereitet. Mein Cousin Laurent und ich hingen immer in der Küche herum und durften Inez helfen.« Plötzlich stockte ihre Stimme.
    »Evangeline, bestimmt vermisst du deine Heimat. Du sitzt hier in England, mitten in einem Krieg, und wer weiß was passiert, wenn die Deutschen einmarschieren. Dabei könntest du sicher zu Hause in Amerika sein, mit einem netten amerikanischen Mann und Autos und Schokolade und ohne Krieg oder Rationierungen oder Evakuierte, die nachts ins Bett machen …«
    »Aber dann wäre ich nicht mit Richard verheiratet, oder? Und, nein, ich

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