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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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Linien abgeworfen wurden, aus dem eisigen See holen, der früher die Burg mit Fischen versorgt hatte.
    Die Feldstecher der beiden waren auf dieselbe Rekrutin gerichtet. »Ah, Miss Falconleigh!«, rief einer von ihnen aus. »Tudor wird selbstverständlich schäumen vor Wut, wenn er das erfährt. Was glaubt er, wo sie ist? Und wie entwickelt sich ihre Ausbildung?«
    »Er glaubt, sie sei in Reading bei einem Komitee zum Wohle der landwirtschaftlichen Helferinnen. Die Berichte über sie sind hervorragend und die Ausbildung absolviert sie sehr vielversprechend«, lautete die Antwort. Der Mann beobachtete eine schlanke Gestalt, die unter einer Hecke durch den Schlamm robbte. Er klang erfreut. »Sie hat wirklich ein überraschendes Talent dafür, würde man nicht für möglich halten, wenn man sie so sieht, so ein hübsches kleines Ding. Wenn sie sie hinter die feindlichen Linien schicken, sorgen sie dafür, dass sie unscheinbarer und hausbackeneraussieht, mit schäbigen Kleidern und praktischen Schuhen, wie ein Mädchen vom Land sie trägt. Sie hat uns klargemacht, wie nützlich das sein könnte.«
    »Es sind die unwahrscheinlichsten Leute, die ein Talent für diese Art von Arbeit zeigen. Wenn man ihr auf der Straße begegnen würde, käme man überhaupt nicht auf den Gedanken, aber sie hat keine Angst davor, mit Waffen zu hantieren und sie kann gut laufen. Ist auch ein helles Köpfchen. Kann gut beobachten und ist ganz wild darauf, aktiv zu werden.«
    »Zum Glück ist sie ein bisschen reifer geworden, seit wir sie das erste Mal zum Bewerbungsgespräch da hatten. Wir haben immer noch Sorge, dass sie zu jung ist. Und wir hatten den Eindruck, dass sie ein bisschen … ein bisschen …«
    Der andere Mann lächelte. Sein Gesprächspartner war der »kleine Mann«, mit dem Frances bei ihrem ersten Gespräch zusammengetroffen war. Dass er sich wegen eines Fasanenpaars von einem hübschen Mädchen zu Versprechungen hatte hinreißen lassen, hatte sich in der Organisation herumgesprochen und sorgte immer wieder für Heiterkeit.
    »Tudor hatte es nicht leicht mit ihr. Schreckliche Schulzeugnisse! Rädelsführerin, Unruhestifterin, ist überall rausgeflogen. Als Debütantin skandalöse Fotos in den Klatschblättern. Hat sich in zweifelhaften Kreisen bewegt, wurde für verrückte Streiche sogar festgenommen …«
    Der erste Mann nickte selbstgefällig. »Diese Sorte Mädchen ist auf Abenteuer aus. Aber sie ist intelligent, entschlossen und spricht perfekt Französisch. Muss nur ein bisschen Selbstdisziplin lernen, muss sich etwas sagen lassen, Befehle ausführen, solche Sachen. Sie will unbedingt nach Frankreich geschickt werden, aber wir haben beschlossen, sie noch nicht dort einzusetzen. Sie ist unsere jüngste Rekrutin, sie hat was von einer Feuerwerksrakete, könnte ein bisschen zu enthusiastisch ans Werk gehen und andere Agenten gefährden. Der Alte hat entschieden, dass sie eine längere Probezeit braucht, also weisen wir sie nach ihrer Probeübung der
Auxi
-Gruppe im Süden zu. Mal sehen, wie sie sich dort macht.Sie war in Wiltshire und hat da ihr
Auxiliary-Unit
-Training absolviert. Sprengfallen, Sabotage, andere Sprengstoffe. Sie hat einen kühlen Kopf bewahrt, hat nicht die Nerven verloren. War die Ruhe selbst.«
    »Ich hoffe jedenfalls, dass ihre Hände auch ruhig sind. Die
Auxi
-Gruppen, Gott helfe ihnen, benutzen diese klebrigen Dinger, diese Handgranaten mit Vogelleim und Nitroglyzerin. Sind nicht so einfach zu handhaben. Da ist genug Nitroglyzerin drin, um einen Panzer außer Gefecht zu setzen, aber durch ihre Metallhülle ist es schwierig, sie zu detonieren. Die Armee lässt wohlweislich die Finger davon.« Er überlegte einen Moment und fügte dann hinzu: »Die Dinger dürften aber genau das Richtige für Miss Falconleigh sein.«
    »Den letzten Teil ihrer Funkerausbildung wird sie in Beaulieu absolvieren und dann geht’s nach Hause zur Probeübung. Die lassen wir alle Rekruten als Abschlusstest machen. Die Deutschen bekommen auf dieser Seite des Kanals eine Menge Unterstützung und der Alte will unbedingt wissen, wer den deutschen Piloten beim Navigieren hilft. Dass ihnen jemand hilft, steht außer Frage, wir wissen nur nicht, wie. Vielleicht mit Lichtern bei der Verdunkelung. Und irgendein anderer Scheißkerl versorgt die Luftwaffe an der französischen Küste mit Wetterberichten, gibt ihnen das Zeichen für einen Luftangriff. Haben ihn – oder sie – auch noch nicht gefunden, aber wenn ich mir überlege,

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