Fünf Freunde 2 - Das Buch zum Film - nach einem Drehbuch von Sebastian Wehlings... basierend auf der gleichnamigen Buchreihe
keine Geister.«
Hardy löste seinen Blick von dem kleinen Display und sah in die Runde. »Na ja, also die Wissenschaft ist sich da nicht einig. Wusstet ihr eigentlich, dass viele paranormale Aktivitäten bis heute ungeklärt sind und …«
George, Julian und Anne blieben abrupt stehen. Der klang ja wie Dick, wenn er zu Höchstform auflief!
Hardy reagierte zu spät und krachte in Julian hinein. »Hey, was ist denn los?«
»Was würd ich darum geben, wenn er jetzt bei uns wäre«, seufzte Anne und sah hinüber zu Julian und George. »Ich würde mir seinen Quatsch den ganzen Tag anhören.«
»Wochenlang«, bestätigte George.
»Na, nun übertreibt mal nicht«, sagte Julian.
»Aber …«, begann Hardy und zeigte mit dem Daumen auf seine Brust.
Julian tippte ihm an die Stirn. »Wir reden von Dick, du Schlaumeier.«
Dann folgten sie George durch den Torbogen, in dessen Nische tief im Schatten eine Tür aus dunkel glänzendem Holz verborgen lag.
Mit einem Blick hatten sie erfasst, dass die Tür mit einem soliden Vorhängeschloss versperrt war, doch George zögerte nicht lange, griff kurzerhand nach einem Stein, der aus der Mauer gebrochen war, und schlug damit auf das Schloss ein. Unter den bewundernden Blicken der anderen brauchte sie nur drei, vier kräftige Schläge und das Schloss fiel klimpernd zu Boden. Das wäre geschafft.
»Los, rein hier!«, kommandierte sie und schob die Tür auf, die schaurig in den Angeln quietschte, als könnte sie sich nur unter großen Schmerzen bewegen. Feuchte, modrige Kellerluft schlug ihnen entgegen.
Anne stockte kurz der Atem, dann schlüpfte auch sie durch die Tür, den anderen hinterher. Was würde sie in diesen alten Gemäuern erwarten?
Dieser Max ging Dick wirklich gehörig auf die Nerven mit seinem blöden Lied.
Inzwischen war die Sonne untergegangen, und Dick hockte noch immer in dieser Abstellkammer und hatte das Strichemachen längst aufgegeben. Und noch immer warfen die Petroleumlampen flackernde Schatten auf die Wände und war von den Freunden nichts zu hören und zu sehen.
Die Pizza hatte ganz gut geschmeckt – der Belag stimmte –, wenn sie auch schon fast kalt gewesen war, als Fil sie ihm endlich gebracht hatte. Aber jetzt war Dick einfach nur satt und ließ das letzte Stück wieder auf den durchweichten Pizzakarton fallen. Er schnaufte hörbar aus. Max war die ganze Zeit über vor ihm hin- und hergerannt wie ein aufgescheuchtes Huhn und hatte von diesem Lied gefaselt.
»Was ist jetzt? Singst du jetzt?«, fragte er erneut, als er sah, dass Dick den letzten Bissen geschluckt hatte.
Dick legte den Karton neben sich auf die Pritsche und streckte sich erst einmal gemächlich. Eigentlich machte es auch großen Spaß, diesen Max an der Nase herumzuführen, er war doch selbst schuld, wenn er ihm nicht glaubte!
»Ich würde ja gern«, sagte Dick und gähnte herzhaft. »Aber ich komm einfach nicht drauf. Ich brauch einen Nachtisch. Was Süßes. Vielleicht würde ein Spaghetti-Eis helfen, meine Hirnareale zu aktivieren und die Synapsen zu verknüpfen.«
Daraufhin stellte Fil sich breitbeinig vor ihn hin, verschränkte die Arme und fragte: »Was denn jetzt? Spaghetti oder Eis?«
Jetzt platzte Max der Kragen, wobei Dick nicht ganz einzuschätzen vermochte, ob er sich so über seinen einfältigen Bruder aufregte oder über Dicks Sturheit. Er packte einen der Holzstühle und schmetterte ihn mit voller Wucht gegen die Wand, sodass der Stuhl in tausend Stücke zerbrach. Dick ging vorsichtshalber in Deckung.
»Wenn du glaubst, hier auf Zeit spielen zu können, hast du dich geschnitten!«, brüllte Max wie ein wild gewordener Stier. »Wenn alles glattgeht, wird Rookey morgen früh hier sein. Und dann wirst du singen wie ein kleines Vögelchen. Das garantier ich dir.«
»Der ist nämlich nicht so nett wie wir«, sagte Fil und nickte nachdrücklich.
Rookey, wer ist denn jetzt schon wieder Rookey?, fragte sich Dick verwirrt.
Wieder beugte sich Max so nah zu Dick herab, dass ihm dessen unangenehmer Atem ins Gesicht schlug und Dick versuchte, sich abzuwenden. Doch Max kniff ihm in die Backe. Dick hielt still.
»Rookey freut sich schon auf dich. Er hat ja noch eine Rechnung mit dir offen«, fauchte er.
Eine offene Rechnung? Mit einem Mal spürte Dick, wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Das klang aber nicht gut! Nein, ganz und gar nicht!
Max fixierte ihn durchdringend, als plötzlich von irgendwoher eine Art Poltern und Scheppern zu hören war.
»Was war das?«,
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