Fünf Freunde 2 - Das Buch zum Film - nach einem Drehbuch von Sebastian Wehlings... basierend auf der gleichnamigen Buchreihe
damit zu tun?«, fragte Julian.
Hardy zog die Schultern hoch und ließ sie mit dem nächsten Ausatmen ruckartig sinken. Er musste sich wohl kurz sammeln. »Es heißt, dass mein Ururururgroßvater, Archibald Kent, die Schwarze Katze gewesen sein soll, die das Grüne Auge versteckt hat.«
George boxte ihn gegen die Schulter. Das war ja ein Ding! »Wie, die Schwarze Katze war dein Vorfahr und du behältst das einfach so für dich?«
Hardy zuckte die Schultern und blickte ein wenig verlegen drein. »Na, sehe ich etwa aus wie jemand, der mit so was angeben würde?«
Jetzt mussten die anderen aber gehörig schmunzeln. Und auch Hardy rang sich ein Lächeln ab.
Jetzt wurde Dicks Stimme von drinnen wieder laut. »Hardy, was ist das für ein Lied, das da angeblich zum Grünen Auge führen soll?«
Hardy schüttelte den Kopf. »Sorry, ich weiß wirklich nicht, was die meinen.«
»Bist du sicher?« Dicks Stimme klang, als hätte er einen Wattebausch im Mund.
»Ja, ich habe echt keine Ahnung.«
Julian wurde ungeduldig. »Das klären wir später. Wir müssen jetzt den Schlüssel besorgen.«
»Ja, aber beeilt euch!«, rief Dick von drinnen. »Morgen früh soll hier ein gewisser Rookey auftauchen …«
Bei dieser Nachricht wich Hardy plötzlich sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Er starrte die anderen entsetzt an. »Rookey!« Hardys Stimme klang auf einmal, als seien seine Stimmbänder aus Schmirgelpapier.
Die Sache scheint doch ernster zu sein als angenommen, schlussfolgerte Julian bei Hardys Anblick. Er trommelte kurz an die Tür. »Wir holen dich hier raus, Dick!«
»Versprochen?« Plötzlich schwang in Dicks Stimme auch eine gehörige Portion Angst mit, das war eindeutig.
»Natürlich!« Julian bemühte sich, Dick zu beruhigen. »Ich lass doch meinen Lieblingsbruder nicht hängen!«
»Danke, Julian«, sagte Dick.
»Bis gleich«, antwortete Julian. »Halte durch!«
Anne hatte ein mulmiges Gefühl. Dick tat ihr so leid. Sie konnte sich vorstellen, dass er drauf und dran war zu resignieren. Er konnte doch nichts tun außer warten und sich in sein Schicksal fügen. Und das passierte ausgerechnet Dick!
»Wo wir den Schlüssel suchen müssen, wissen wir ja«, erklärte Julian und erinnerte sie an den komischen Vogel, der das Kunststück mit dem Schlüsselbund versucht hatte. Fil.
Anne wurde es ganz mulmig bei dem Gedanken, dass sie in das Zimmer gehen mussten, wenn sie an den Schlüssel kommen wollten. Aber was hatten sie schon für eine Wahl?
Von drinnen hörten sie leise die Stimmen der beiden Männer, als sie sich vor deren Zimmertür drängten und die Ohrmuscheln an das Türblatt drückten. Die Typen waren also noch wach. Und es war nicht zu überhören, dass der eine ziemlich genervt war, weil Fil nicht aufhören wollte zu plappern. Das war wirklich ein sonderbares Gespann!
»Klappe jetzt!« Diese Worte waren deutlich zu hören.
Aber dann war wieder Fils Stimme zu vernehmen. Er faselte etwas davon, dass ihm der Junge leidtue. Doch so genau war das nicht zu verstehen.
Die Freunde waren sich einig, dass sie hier jetzt erst einmal nichts ausrichten konnten, und zogen sich den Flur hinunter zurück. Julian drückte eine Türklinke und die anderen folgten ihm in eines der Gästezimmer. Sie mussten warten, alles andere hatte keinen Sinn.
Julian hatte es sich auf einem der ebenfalls mit weißen Laken abgedeckten Stühle bequem gemacht, zumindest so weit das ging, denn die offensichtlich gedrexelte Rückenlehne drückte sich unangenehm in seinen Rücken. Also stand er wieder auf und fragte: »So, und jetzt erzähl mal, Hardy, wer ist dieser Rookey?«
Hardy blickte auf seine Hände und knetete nervös die Finger. Er seufzte. »Ein ehemaliger Geschäftspartner meines Vaters. Er ging bei uns zu Hause ein und aus. Eines Tages habe ihn dabei erwischt, wie er bei uns etwas geklaut hat.«
Anne verstand nicht ganz, was das mit dem Grünen Auge zu tun haben sollte. »Und dann?«
»Ich habe natürlich die Polizei gerufen und Rookey wurde verhaftet.« Er machte eine kleine Pause und schien sich in Bildern der Erinnerung zu verlieren. Dabei kaute er auf der Unterlippe herum. Die anderen warteten geduldig, dass er fortfuhr.
Jetzt hob Hardy den Blick. »Es hat sich herausgestellt, dass er ein gesuchter Verbrecher ist. Und jetzt weiß ich auch, wonach er gesucht hat.«
George nickte. Sie wusste es auch. »Nach dem Grünen Auge.«
Wehmut und Enttäuschung spiegelten sich in Hardys Gesichtszügen. »Und ich hatte tatsächlich
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