Fünf Freunde Als Retter in der Not
könnten wir auch noch ein Handtuch neben die Quelle legen, denn sicher werden wir jedes Mal platschnass, wenn wir unser Essen holen.«
»Sag deinem Tim, er soll sich ja nicht unterstehen, seine Nase in meine Speisekammer zu stecken«, meinte Anne und schubste Tim zur Seite. »Schau, jetzt ist er ganz nass. Verschwinde und schüttle dich anderswo, Tim, du spritzt mich nass!«
Toby musste die Kinder nun verlassen. Abendbrotzeit war schon vorbei. »Wiedersehen, bis morgen«, sagte er. »Am liebsten würde ich dableiben, na ja, macht nichts.«
Dann rannte er mit Binky den Berg hinunter. Die fünf sahen einander an. »Er ist ein feiner Kerl, aber es ist doch am schönsten, wenn wir allein sind, nur wir fünf«, meinte Georg. »So, und nun wollen wir uns hier einrichten. Das ist das schönste Lager, das wir jemals hatten!«
Die erste Nacht - und ein Besuch am Morgen
»Wie spät ist es?«, fragte Julian und schaute auf seine Uhr. »Mein Gott, schon acht! Seid ihr denn nicht müde?«
»Doch«, sagten Dick, Anne und Georg gleichzeitig und sogar Tim hob nur schläfrig ein Augenlid und klappte es gleich wieder zu.
»Kunststück, nach der langen Radtour und der Schufterei den Berg rauf! Ich kann mich kaum rühren«, beklagte sich Dick. »Ich bin dafür, dass wir uns mit dem Abendessen keine Mühe machen. Wir plündern Annes Speisekammer, dann hauen wir uns aufs Ohr.«
»Einverstanden«, stimmte Julian ihm zu. »Anne, was gibt’s zum Abendessen?«
»Brot, Butter und etwas von Frau Thomas’ Käse«, schlug Anne vor. »Mit ein paar Tomaten, wenn ihr wollt, und zum Schluss Bennys Erdbeeren mit Milch, vorausgesetzt, dass sie in dem kleinen Loch unter der Quelle inzwischen kalt geworden ist.«
»Das hört sich gut an«, meinte Julian. »Dick und ich richten inzwischen unser Heidelager her. Dann können wir uns gleich schlafen legen. Ich krieg bestimmt meinen Hintern nicht mehr hoch, wenn ich mal sitze oder liege.«
»Mir geht es genauso«, sagte Dick und suchte nun mit Julian einen schönen Platz zum Schlafen. Sie stießen auf einen riesigen Ginsterstrauch. Er war buschig, stachelig und übersät mit goldgelben Blüten. Gleich daneben breitete sich eine dicht bewachsene Stelle mit Heidekraut aus, so federnd weich wie die beste Matratze. Dick setzte sich.
»Wie für uns geschaffen«, meinte er. »Hier schlafen wir wie Murmeltiere. Die Stauden sind so dicht, dass wir kaum noch Decken brauchen. Hilf mir hoch, Julian, sonst bleib ich glatt hier liegen und schlaf auf der Stelle ein.«
Julian zog ihn hoch und rief den Mädchen zu: »Anne, Georg! Wir haben einen schönen Platz gefunden, gleich neben dem hohen Ginsterbusch!«
Die Jungen holten ein paar Decken und breiteten sie über das Heidekraut.
»Hier ist es wirklich hübsch«, lobte Georg. Sie brachte einen Laib Brot, Butter und Tomaten. Anne trug die Milch und den Käse, Tim aber hielt das kleine Päckchen mit seinen Hundekuchen im Maul.
»Der Ginsterbusch schützt uns vor Wind«, sagte Dick und nahm Anne die Milch ab. »Wo sind die Becher oder sollen wir alle aus der Flasche trinken?«
Da dieser Vorschlag keine große Zustimmung fand, machte er sich maulend auf die Suche.
Endlich saßen sie alle zufrieden im Heidekraut und ließen sich das Abendessen gut schmecken. Langsam verschwand im Westen die Sonne. Der Abend war sehr hell, man brauchte gewiss keine Kerzen. Sie räumten noch schnell die Reste des Abendessens zusammen, dann legten sie sich da, wo sie saßen, auf ihre Decken. Waschen fiel an diesem Abend wegen Müdigkeit aus.
»Gute Nacht«, sagte Dick und schlief sofort ein. »Gute Nacht«, murmelte Julian. Er warf noch einen Blick auf die Umgebung, die jetzt langsam dunkel wurde.
Tim hielt die beiden Mädchen noch ein Weilchen wach, denn er versuchte sich zwischen die beiden zu quetschen. »Lieg doch ruhig«, ermahnte Georg ihn, »und denk dran, du bist ein Wachhund. Allerdings glaube ich nicht, dass jemand in der Nähe ist. Mach dich nicht so breit, sonst verschwindest du von der Decke! Gute Nacht, Anne!«
Georg war bald eingeschlafen, aber auch Tim, der von dem langen Herumlaufen hundemüde war. Anne lag noch ein paar Minuten wach und schaute auf den Abendstern, der glitzernd am Himmel stand. Sie war sehr glücklich. Ich möchte nicht erwachsen sein, dachte sie. Was gibt es Schöneres auf der Welt, als mit anderen Kindern eine Ferienwanderung zu machen? Nein, ich möchte nicht erwachsen sein! Dann schlief auch sie ein. Kein Laut war zu hören, nur die
Weitere Kostenlose Bücher