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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Gang: »Ich weiß nicht, wer Sie sind und woher Sie kommen, aber wenn Sie es gewagt haben, den Hund zu befreien, werde ich ihn erschießen! Und ich will Ihnen gleich sagen, daß es mir ernst damit ist.«
    Ein ohrenbetäubender Knall zerriß die Luft, eine Kugel hatte ein Loch in die Decke geschlagen. Tim und Georg fuhren beide fast aus der Haut. Tim wäre sofort den Gang hinaufgerast, aber Georg hatte ihre Hand um seinen Hals gelegt. Sie war furchtbar erschrocken und dachte scharf nach, was sie am besten tun könnte. Das Echo des Schusses pflanzte sich immer weiter fort.
    Tim hörte auf zu knurren, und Georg verhielt sich vollkommen ruhig.
    »Nun«, ließ sic h die Stimme wieder vernehmen, »haben Sie gehört, was ich sagte? Wenn der Hund frei ist, werde ich ihn erschießen; ich lasse mir jetzt nicht alle Pläne verderben. Wer Sie auch sind, kommen Sie, bitte, den Gang herauf, damit ich Sie sehen kann. Aber ich warne Sie - wenn der Hund bei Ihnen ist, würde es für ihn das Ende bedeuten!«
    »Tim! Tim, lauf schnell weg und verstecke dich irgendwo«, flüsterte Georg plötzlich. Und dann fiel ihr noch etwas ein, was sie mit Verzweiflung erfüllte. Sie hatte ihres Vaters kostbares Buch mit den Aufzeichnungen bei sich - in ihrer Tasche!
    Angenommen, die Männer würden es bei ihr finden! Ihrem Vater würde das Herz brechen bei dem Gedanken, daß sein Geheimnis gestohlen werden sollte!
    Georg nahm schnell das dünne, flache, kleine Buc h aus ihrer Tasche. Sie streckte es Tim hin. »Stecke es zwischen die Zähne. Nimm es mit, Tim, geh und verstecke dich, bis die Luft rein ist. Schnell! Los, Tim, geh! Es wird mir nichts geschehen.«
    Zu ihrer großen Erleichterung wandte sich Tim mit dem Buch im Maul um und verschwand unten im Gang, der noch weiter ins Meer führte. Sie hoffte, daß er ein sicheres Versteck finden würde!

     
    Der Gang mußte bald aufhören - aber Tim würde sich vielleicht schon vorher in einer dunklen Ecke niedersetzen, bis sie ihn wieder rufen würde.
    »Wollen Sie den Gang endlich heraufkommen oder nicht?« rief die Stimme ärgerlich. »Es würde Sie reuen, wenn ich kommen und Sie holen muß - weil ich dann den ganzen Weg entlang schießen werde!«
    »Ich komme ja schon!« rief Georg mit schwacher Stimme und ging den Gang hinauf. Bald sah sie einen hellen Schein, und im nächsten Augenblick stand sie im Lichtstrahl einer starken Taschenlampe. Sie hörte einen erstaunten Ausruf:
    »Du lieber Himmel! Ein Junge! Was tus t du denn hier, und wie bist du hierhergekommen?«
    Der Mann hatte den Revolver erhoben; aber er ließ ihn sinken, als er Georg sah. »Ich wollte meinen Hund befreien und meinen Vater suchen«, sagte Georg freundlich.
    »Na, diesen schweren Stein konntest du wohl nicht wegschieben«, sagte der Mann; »ein Kerlchen wie du hätte nicht die Kraft dazu, und deinen Vater kannst du auch nicht befreien. Wir halten ihn gefangen, wie du wohl gesehen hast.«
    »Ja«, sagte Georg und war froh bei dem Gedanken, daß der Mann ihr nicht zutraute, den großen Stein verschoben zu haben. Sie wollte kein Wort von Tim sagen! Wenn der Mann glaubte, daß der Hund immer noch in der kleinen Höhle eingeschlossen sei, schön und gut! Dann hörte sie die Stimme ihres Vaters, der besorgt von irgendwo hinter dem Mann rief:
    »Georg! Bist du es, dir ist doch nichts geschehen?«
    »Nein, Vater!« rief Georg zurück. Sie hoffte nur, daß er nicht nach Tim fragen würde. Der Mann winkte ihr, näher zu kommen; dann zog er sie nach vorn und führte sie zu der Höhle ihres Vaters.
    »Da bringe ich Ihnen Ihren Jungen zurück«, sagte der Mann.
    »Alberner kleiner Dummkopf, glaubt, er könne diesen wilden Hund befreien. Wir haben ihn in eine Höhle eingesperrt und einen großen Felsblock davorgeschoben.«
    Vom entgegengesetzten Ende der Höhle kam noch ein Mann.
    Er war sehr erstaunt, Georg zu sehen. Der andere Mann klärte ihn auf.
    »Als ich hier herunterkam, hörte ich ein Geräusch hinter dieser Höhle. Der Hund bellte, und jemand sprach zu ihm; und dann fand ich dieses Kerlchen, das anscheinend den Hund befreien wollte. Ich hätte das Tier natürlich erschossen, wenn es wirklich frei gewesen wäre.«
    Sie erzählte den Männern, wie sie den Glasraum des Turmes nach Tim abgesucht und ihn nicht gefunden habe - das habe ihr Sorgen gemacht und ihren Verdacht erregt. Und so sei sie nachts in ihrem Boot auf die Insel herübergekommen und habe gesehen, woher die Männer kamen. Sie sei den Gang hinuntergegangen und

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