Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
Steine, die überall auf dem Boden lagen. Es war unmöglich, diesen Raum wieder zu beziehen.
Zumindest wäre es gefährlich gewesen, denn es sah ganz so aus, als könnten sich jeden Augenblick weitere Steine aus dem Dachgewölbe lösen.
»So ein Mist!«, sagte Julian niedergeschlagen.
»Was jetzt? Wir müssen irgendwo anders einen Lager-und Schlafplatz finden.«
Auf dem alten Wrack
Das war eine große Enttäuschung. Sie wussten, dass es keinen anderen Raum in der Ruine gab, der gut genug erhalten war, um ihnen Obdach zu bieten. Aber sie mussten einen geschützten Platz finden, denn am nächsten Tag schon konnte es regnen, oder ein Sturm konnte aufziehen. Das Wetter änderte sich in dieser Gegend manchmal von einem Tag auf den anderen.
»Die Stürme rings um die Felseninsel sind zum Fürchten«, erklärte Julian, der sich an ihre Erlebnisse vom Vorjahr erinnerte. »Denkst du noch an den Sturm, bei dem unser Wrack vom Meeresboden hochgeworfen worden ist, Georg?«
»Und ob!«, sagten Georg und Anne zusammen und Anne fügte hinzu: »Schauen wir doch nach, ob es noch auf den Felsen liegt wie letztes Jahr, als wir es durchsucht haben.«
»Nein, erst müssen wir wissen, wo wir schlafen können.«
Julian blieb fest. »Habt ihr überhaupt schon bemerkt, dass es drei Uhr nachmittags ist? Wir haben stundenlang im Sand geschlafen. Jetzt müssen wir ernstlich daran denken, einen geschützten Platz zu finden.«
»Aber wo?«, fragte Dick. »Es gibt keinen anderen Platz in der alten Burg.«
»Da ist noch das Burgverlies unten«, flüsterte Anne schaudernd. »Aber da will ich nicht hin. Es ist dort so dunkel und schaurig.«
Niemand wollte drunten in den Kerkern schlafen! Dick runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach.
»Was haltet ihr vom Wrack?«, meinte er. »Gibt es eine Möglichkeit, dort zu wohnen?«
»Wir können ja mal nachsehen«, schlug Julian vor. »Ich kann es mir nur nicht gut vorstellen, auf einem feuchten, alten, verfaulten Wrack zu leben, aber wenn es noch hoch auf den
Felsen liegt, hat es die Sonne vielleicht ausgetrocknet. Dann wäre es möglich, unsere Sachen dort unterzubringen.«
»Sehen wir nach!«, schlug auch Georg vor. Sie gingen zur alten Burgmauer, von wo aus das alte Wrack gut zu sehen war.
Der Sturm hatte es im letzten Jahr emporgetragen und auf ein paar Felsen gesetzt.
Sie standen an der Mauer und hielten Ausschau. Doch das Wrack lag nicht dort, wo sie es erwartet hatten. »Es hat sich verschoben«, sagte Julian überrascht. »Dort liegt es, auf den Felsen da drüben - viel näher an der Küste als voriges Jahr.
Armes altes Wrack! Es ist diesen Winter anscheinend ganz schön herumgeworfen worden. Jetzt sieht es viel eher aus wie ein echtes Wrack.«
»Schlafen werden wir dort wohl nicht können«, meinte Dick. »Aber vielleicht können wir wenigstens unsere Lebensmittel im Wrack lagern. Wisst ihr, ich glaube, wir könne n über die Felsen hinkommen.«
»Ja, das glaube ich auch«, pflichtete Georg ihm bei.
»Vorigen Sommer ging es ja nur mit dem Boot, aber bei Ebbe könnten wir jetzt über die Felsen dort klettern.«
»In ungefähr einer Stunde ist es so weit«, sagte Julian und wurde ganz aufgeregt. »Das Wasser wird die Felsen dann schon nicht mehr überspülen.«
»Jetzt wollen wir aber mal nach dem alten Brunnen sehen«, sagte Dick ungeduldig. Sie liefen zurück in den Burghof.
Hier hatten sie im vorigen Sommer die Öffnung des Brunnenschachtes gefunden, der tief hinab durch die Felsen lief, an den unterirdischen Kerkern vorbei bis weit unter den Meeresspiegel zum Süßwasser.
Die Kinder mussten gar nicht lange suchen. Bald hatten sie den alten Holzdeckel entdeckt, der den Eingang zu dem unterirdischen Gang verschloss. Sie zogen ihn beiseite.
»Da sind die Sprossen der alten Eisenleiter, auf der ich letztes Jahr hinuntergestiegen bin«, sagte Dick und starrte in die Tiefe.
»Jetzt wollen wir auch den anderen Zugang zum Burgverlies suchen! Die Treppen müssen hier irgendwo in der Nähe sein.«
Sie fanden den Eingang, aber zu ihrer Überraschung waren einige gewaltig große Steine darüber gewälzt worden. »Wer hat das getan?«, fragte Georg stirnrunzelnd. »Wir doch nicht!
Hier muss jemand gewesen sein!«
»Wahrscheinlich Ausflügler«, meinte Julian. »Erinnerst du dich noch an die Rauchsäule, die wir neulich gesehen haben?
Ich wette, das waren Ausflügler. Du weißt doch, die Geschichte von der Felseninsel und dem Schatz, den wir letztes Jahr gefunden haben,
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