Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
nickte.
»Und wie! Ich finde Grete abscheulich! Was für eine gemeine Stimme sie hat! Und erst ihr böses Gesicht, pfui!«
»Ich glaube, Dick das Ekel ist noch schlimmer«, rief Anne.
»Wie ein Gorilla sieht er aus! Warum läßt er sich bloß nicht sein Haar schneiden?«
»Ein solcher Haarschnitt gehört vermutlich zu dieser Sorte von Burschen«, sagte Georg und schnitt sich ein Stück Brot ab.
»Er könnte fast Tarzan heißen. War ich froh, daß wir Tim bei uns hatten!«
»Ich auch«, gestand Anne.
»Unser guter Tim! Ihm gefallen die beiden ebensowenig.
Wetten, daß sie nicht in unsere Nähe kommen, solange Tim draußen wacht!«
»Wo sie nur sein mögen?« fragte Dick und bereitete sich ein großes Stück Brot mit Butter und Wurst vor.
»Ich gehe einmal nachgucken!« Nach einer halben Minute war er wieder zurück.
»Sie sind zum Bootshaus gegangen«, berichtete er.
»Ich habe sie in diese Richtung verschwinden sehen.
Wahrscheinlich suchen sie die›Freche Franziska‹.«
»Komm, setz dich, während des Essens können wir unsere Pläne schmieden«, meinte Julian.
»Überlegen wir uns doch einmal, was die beiden wohl jetzt tun werden. Das ist nämlich sehr wichtig! Sie wissen ja mit den Worten auf dem Zettel mehr anzufangen als wir. Wenn wir beobachten, was sie tun, gibt uns das doch einen Wink, was wir unternehmen müssen.«
»Das ist wahr«, sagte Dick.
»Grete und Dick das Ekel kennen sich gewiß auf Nagels Plan aus, sie haben ja auch die Nachricht verstanden.«
Er kaute nachdenklich an seinem Brot. Wenn er doch den Sinn des geheimnisvollen Zettels ergründen könnte!
»Am besten wäre es, wenn wir bei unserem ursprünglichen Plan blieben«, brach Julian das Schweigen.
»Wir fahren mit dem Floß auf dem See herum. Das sieht nicht weiter verdächtig aus. Dabei können wir das Ufer absuchen - und sollten die beiden auch in einem Boot sitzen, lassen wir sie nicht aus den Augen.«
»Gute Idee«, rief Georg.
»Das wird ein herrlicher Nachmittag! Hoffentlich ist das Floß auch in Ordnung!«
»Aber natürlich«, beruhigte sie Dick.
»Flöße macht man doch aus einem besonders guten Holz.
Reich mir den Kuchen, Georg - und hebe ihn nicht für Tim auf.
Das ist doch die reinste Verschwendung!«
»Nein, du weißt doch, wie gerne er ihn frißt!«
»Das schon. Trotzdem behaupte ich, daß es eine Verschwendung ist«, beharrte Dick.
»Wir müssen Gott danken, daß wir einen so großen Kuchen gekauft haben. Gibt es noch ein paar Kekse?«
»Eine ganze Menge«, erwiderte Anne. »Auch Schokolade!«
»Sehr schön! Hoffentlich kommen wir mit dem Essen aus.
Das ist nämlich sehr fraglich, falls Georg wieder ihren üblichen Bärenhunger haben sollte!«
»Wie ist denn das mit dir, Dick?« erboste sich Georg, die jedesmal auf seine Neckereien hereinfiel.
»Haltet den Mund, ihr beiden!« rief Julian.
»Ich hole jetzt einen Krug Wasser, dann trinken wir noch Orangensaft. Gebt mir etwas für Tim mit!«
Ungefähr eine halbe Stunde lang aßen die Kinder zu Mittag.
Dann beschlossen sie, ins Bootshaus zu gehen und das Floß auf den See hinauszuziehen. Sie wußten, daß es recht schwierig sein würde. Als sie in der Nähe des Bootshauses standen, erblickte Julian plötzlich etwas auf dem See.
»Schaut, sie haben sich eines der Boote aus dem Bootshaus geholt, wahrscheinlich das eine, welches nur halb versunken war. Wie Dick das Ekel schnell rudert! Da gibt es keinen Zweifel mehr, sie suchen auch die ›Freche Franziska‹.« Die Kinder blieben stehen und beobachteten das Boot. Dick war entmutigt. Werden Grete und Dick das Ekel früher als die Kinder das Diebesgut finden? Wußten die beiden bereits, wo die ›Freche Franziska‹ war?
»Kommt weiter«, sagte Julian.
»Wir müssen uns beeilen, denn wir wollen sie doch nicht aus dem Auge lassen. Sie rudern sicher dorthin, wo die ›Freche Franziska‹ versteckt ist.«
Die Kinder kletterten in das Bootshaus, um das Floß zu holen.
Julian bemerkte sofort, daß eines der Boote fehlte, es war die
›Lustige Liesl‹, das einzige Boot, das in Ordnung war. Die vier versuchten nun, das Floß flottzumachen. Sie faßten es an den Seilgriffen und legten es auf die Kante des Stegs.
»Ganz langsam«, befahl Georg.
»Nicht mit Gewalt! So - jetzt gleitet es schön ins Wasser.«
Es gab einen tüchtigen Platsch - das Floß schaukelte sanft - es war ein festes Floß, auf dem man sich sicher fühlen konnte.
»Nehmt die Ruder, damit wir uns abstoßen können«, rief
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