Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
Julian dir geschenkt hat! Ein Halsband mit großen Messingknöpfen ringsherum. Na, du wirst vielleicht vornehm aussehen! Geh, gib ihm Pfötchen und bedank dich schön!«
»Von wem ist denn das? Da hängt ein Kärtchen dran!
Ah, von Herrn Roland. Das ist großartig von ihm! Sieh mal her, Julian, ein Taschenmesser mit drei Klingen!«
So riefen sie durcheinander und entdeckten immer wieder etwas Neues. Tim kramte begeistert in dem knisternden Geschenkpapier herum und wedelte hingebungsvoll mit dem Schwanz, als er endlich die große Wurst erschnüffelt hatte, das Geschenk von Georg und Anne. Die Schlafzimmer waren in einer unvorstellbaren Unordnung, als die Kinder alles ausgepackt hatten.
»Von vom hast du das Hundebuch, Georg?«, fragte Julian, der es in Georgs Geschenkeecke liegen sah.
»Von Herrn Roland«, sagte Georg kurz.
Julian wunderte sich, dass Georg es überhaupt angenommen hatte. Er konnte es kaum glauben. Aber die kleine Kratzbürste hatte schweren Herzens den Entschluss gefasst, wenigstens während der Weihnachtsfeiertage gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Und so schloss sich Georg den anderen an und bedankte sich bei Herrn Roland für das Geschenk.
Alle hatte ihrem Hauslehrer etwas geschenkt, nur Georg nicht. Herr Roland dankte ihnen herzlich und schien wirklich sehr erfreut zu sein. Anne versicherte er, dass ihre Weihnachtskarte die hübscheste sei, die er jemals bekommen habe. Glücklich strahlte sie ihn an.
»Ich muss sagen, es ist wirklich sehr schön, Weihnachten hier zu feiern«, sagte Herr Roland, als alle um den festlich gedeckten Mittagstisch saßen. »Darf ich Ihnen das Aufschneiden des Bratens abnehmen?«, wandte er sich an Onkel Quentin. »Darin bin ich Meister.«
Onkel Quentin übergab ihm Messer und Gabel nur zu gern.
»Ich freue mich, dass Sie hier sind«, sagte er herzlich. »Ich habe das Gefühl, dass Sie sich gut eingelebt haben.«
Es war wirklich ein fröhliches Weihnachtsfest. An diesem und dem folgenden Tag hatten die Kinder selbstverständlich keinen Unterricht. Sie vergnügten sich mit ihren neuen Spielsachen. Dick probierte sein Taschenmesser aus und wollte Johanna ständig helfen, alles Mögliche klein zu schnippeln. Georg saß in ihrem Zimmer und las in dem neuen Hundebuch.
Zwischendurch schleckten sie alle mehr Süßigkeiten, als ihnen gut tat, und am Abend bewunderten sie den Christbaum.
Wenn alle Kerzen brannten, sah er besonders schön aus.
Warm strahlten sie in der dunklen Halle und das Lametta glitzerte und glühte im Kerzenschein. Tim saß dabei und bestaunte den Lichterglanz. »Ihm gefällt es genauso gut wie uns«, sagte Georg.
Am Abend fielen die Kinder todmüde ins Bett. »Ich schlaf schon fast«, sagte Anne und gähnte. »Oh, Georg, das war schön, nicht wahr? Mir hat der Christbaum soooo gut gefallen.«
»Ja, es war wunderwunderschön«, bestätigte Georg und schlüpfte ins Bett. »Meine Mutter sagt uns noch gute Nacht. -
Körbchen, Tim, Körbchen!«
Tim trottete brav in sein Körbchen unterm Fenster.
Dort hielt er sich immer auf, wenn Georgs Mutter heraufkam, um Gute Nacht zu wünschen. Aber sobald sich die Tür wieder hinter ihr geschlossen hatte, sprang Tim mit einem großen Satz auf Georgs Bett. Dort schlief er dann ein. Sein Kopf lag auf Georgs Beinen.
»Meinst du nicht, es wäre besser, wenn Tim heute Nacht unten schläft?«, fragte ihre Mutter. »Johanna hat mir berichtet, dass er sehr viel gefressen hat und dass ihm wahrscheinlich schlecht werden wird.«
»Ach nein, bitte nicht, Mutter«, protestierte Georg sofort.
»Tim soll heute unten schlafen? Ausgerechnet an Weihnachten? Was würde er von mir denken?«
»Na schön«, sagte ihre Mutter lachend. »Ich hätte mir denken können, dass es zwecklos ist, diesen Vorschlag überhaupt zu machen! Nun schlaft aber schnell ein, Kinder. Es ist schon spät und ihr seid sicher todmüde.«
Dann ging sie in das Jungenzimmer hinüber und sagte dort ebenfalls Gute Nacht. Julian und Dick murmelten nur noch müde.
Zwei Stunden später lag alles in tiefem Schlaf. Georg und Anne lagen friedlich in ihren Betten und Tim träumte an Georgs Fußende.
Plötzlich wachte Georg auf. Tim hatte leise geknurrt.
Lauschend hob er den Kopf.
»Was ist los, Tim?«, flüsterte sie. Anne atmete tief und ruhig.
Wieder knurrte Tim. Georg richtete sich auf und fasste ihn am Halsband, um ihn zum Schweigen zu bringen. Wenn Vater davon wach würde, gäbe es Krach.
Tim hörte auf zu knurren, denn er hatte erreicht, was
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