Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
aber brannten sie darauf, auf Entdeckungsreise zu gehen.
»Ja, natürlich gehe ich mit«, sagte Georg und sah dabei etwas freundlicher aus. »Tim kommt auch mit. Er will spazieren gehen.«
Aber als das Mädchen bemerkte, dass sich Herr Roland anschloss, änderte sie ihren Entschluss sofort.
Das fehlte ihr gerade noch, mit dem Lehrer auszugehen.
Nein, sie würde allein mit Tim spazieren gehen.
»Aber Georg, stell dir doch nur die Aufregung vor, wenn wir den Geheimgang suchen«, sagte Julian und hielt sie am Arm fest. Georg entwand sich ihm.
»Ich gehe aber nicht mit, wenn er auch dabei ist«, sagte sie widerspenstig, und die anderen merkten sofort, dass jeder weiter Überredungsversuch zwecklos war.
»Ich gehe allein mit Tim spazieren«, sagte sie giftig.
»Schmeichelt euch bei eurem geliebten Roland ein!«
Sie machte sich mit Tim auf den Weg und bald waren die beiden Gestalten nicht mehr zu sehen. Die anderen blickten ihnen traurig nach. Das war scheußlich. Georg wurde mehr und mehr von allem ausgeschlossen, aber schließlich war sie ganz allein daran schuld.
»Nun, Kinder, seid ihr fertig?«, fragte Herr Roland.
»Geht bitte schon voraus. Ich treffe euch dann im Bauernhaus. Ich muss erst noch etwas im Dorf holen.«
So machten sich die drei Kinder allein auf den Weg und wünschten wirklich sehr, dass Georg bei ihnen wäre. Sie war aber nirgends zu sehen.
Herr und Frau Sanders freuten sich, die drei Kinder wieder zu sehen. Sie mussten gleich mit in die große Küche kommen, wo sie Honigbrote und heiße Milch vorgesetzt bekamen.
»Na, seid ihr gekommen, um noch mehr Geheimnisse zu entdecken?«, fragte Frau Sanders lächelnd.
»Dürfen wir noch einmal nachsehen?«, fragte Julian.
»Wir suchen ein Zimmer, das nach Osten liegt, einen Steinfußboden hat und getäfelt ist.«
»Alle Räume hier haben Steinfußböden«, sagte Frau Sanders.
»Ihr könnt alles durchstöbern, wenn ihr wollt. Ich weiß, dass ihr nichts kaputtmacht. Aber geht nicht in die beiden Zimmer nebenan. Da habe ich nämlich die Maler einquartiert.«
»In Ordnung«, sagte Julian, der es allerdings sehr bedauerte, dass sie nicht wieder in dem aufregenden Schrank spielen durften. »Sind denn die Maler schon hier? Ich möchte so gern mit ihnen sprechen, ich will nämlich auch Maler werden.«
»Ach, wirklich?«, sagte die alte Frau. »Sieh mal einer an! Ich wundere mich, dass manche Leute mit Bildermalen Geld verdienen können.«
»Künstler denken nicht nur ans Geldverdienen. Das Malen ist ihnen das Wichtigste«, erklärte Julian und sah dabei sehr klug und weise aus. Frau Sanders musste lachen.
»Ja, das klingt sehr einleuchtend«, sagte sie. »Aber ich will euch nicht weiter aufhalten. Geht nur, sucht, sucht, was ihr finden wollt. Du kannst heute sowieso nicht mit den beiden Malern sprechen, Julian. Sie sind ausgegangen.«
Die Kinder aßen ihre Brote, tranken ihre Milch und standen dann vom Tisch auf. Sie überlegten, wo sie mit der Suche beginnen sollten.
»Welche Seite des Hauses liegt nach Osten, Frau Sanders?«, fragte Julian. »Wissen Sie es zufällig?«
»Ja, und nicht nur zufällig. Die Küche liegt genau nach Norden«, sagte die alte Frau. »Wo Osten ist, kannst du dir dann eigentlich selbst denken.«
»Danke«, sagte Julian und musste lachen. »Vorwärts, kommt mit, Leute!« Die drei Kinder verließen die Küche und wandten sich nach rechts. Dort lagen drei Räume und eine Art Wasch-oder Spülküche, die aber nicht mehr oft benutzt wurde, ferner ein kleiner Raum, der als Rumpelkammer diente, außerdem ein ehemaliges Wohnzimmer, das offensichtlich nicht mehr benutzt wurde.
»Überall Steinfußböden«, stellte Julian fest.
»Dann werden wir eben alle drei Räume durchstöbern«, sagte Anne.
»Nein«, bremste Julian ihren Tatendrang. »Wir werden zum Beispiel nicht in der Spülküche suchen.«
»Warum nicht?«, wollte Anne wissen.
»Weil die Wände aus Stein sind, Dummkopf, und wir brauchen getäfelte Wände«, sagte Julian. »Denk doch selber mal ein wenig nach, Anne.«
»Fein, das ist schon ein Raum weniger.« Dick rieb sich die Hände. »Sieh her - die Rumpelkammer und das alte Wohnzimmer haben beide getäfelte Wände. Wir müssen also in beiden suchen.«
»Es muss irgendeinen Grund haben, dass gerade acht Quadrate aufgezeichnet wurden«, sagte Julian nachdenklich und betrachtete erneut den Leinwandstreifen. »Wir suchen also am besten nach einer Stelle, die acht Quadrate auf einmal aufweist.«
Die Suche war
Weitere Kostenlose Bücher