Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
sehr aufregend. Die Kinder begannen mit dem kleineren Raum. Die Wände waren mit dunklem Eichenholz getäfelt, aber nirgends sahen sie eine Stelle, wo sich nur acht Tafeln befanden. Deshalb gaben die Kinder die Suche hier bald auf und gingen in das nächste Zimmer.
Dort war die Täfelung anders. Sie schien nicht so alt zu sein.
Die Quadrate hatten auch eine andere Größe. Die Kinder tasteten und drückten an jeder Tafel herum und warteten jeden Augenblick darauf, dass eine der Tafeln zurückgleiten würde wie die in der Halle. Aber sie wurden enttäuscht.
Es geschah gar nichts.
Sie waren noch mitten im Suchen, als sie Schritte und Stimmen in der Halle hörten. Jemand schaute in das alte Wohnzimmer. Es war ein großer, hagerer Mann, der eine Brille auf seiner langen Nase trug.
»Hallo«, sagte er. »Frau Sanders hat mir erzählt, dass ihr auf der Suche nach einem Schatz oder etwas Ähnlichem seid.
Schon was gefunden?«
»Nein, noch nicht«, antwortete Julian. Er blickte zu dem Mann auf und sah hinter ihm einen zweiten stehen, der jünger war und einen großen Mund und ziemlich hervortretende Augen hatte. »Sind Sie die beiden Maler?«, fragte er.
»Ja«, sagte der erste und trat vollends ins Zimmer.
»Wonach sucht ihr denn eigentlich?«
Julian hatte keine Lust ihm Genaueres zu verraten, deshalb druckste er herum: »Ach, wir sehen nur nach, ob ... eh, ob sich die Täfelung vielleicht verschieben lässt.«
Und nach einigem Zögern und einem warnenden Seitenblick zu Anne fügte er hinzu: »In der Halle gibt es so etwas. Es ist aufregend, so herumzustöbern.«
»Sollen wir helfen?«, fragte der erste Maler. »Wie heißt ihr?
Ich heiße Thoma und mein Freund heißt Wilder.«
Die Kinder unterhielten sich eine Weile mit den Männern und wünschten im Geheimen, die Maler würden bald wieder verschwinden. Wenn etwas zu finden war, dann wollten sie selbst es finden. Die ganze Freude wäre ihnen verdorben, wenn Erwachsene das Rätsel lösten.
Trotzdem waren sie bald alle wieder eifrig damit beschäftigt, die hölzernen Wände abzuklopfen. Um die Maler kümmerten sie sich nicht weiter.
Sie waren mitten in der Arbeit, als eine Stimme hinter ihnen ertönte. »Hallo! Meine Güte, seid ihr fleißig!«
Die Kinder drehten sich um und sahen ihren Lehrer in der Tür stehen. Auch die beiden Maler blickten ihn an.
»Ist das ein Freund von euch?«, fragte Herr Thoma.
»Ja, unser Hauslehrer, er ist nett«, sagte Anne freundlich und lief zu Herrn Roland. »Das sind die beiden Maler, Herr Roland, Sie wissen schon ...«
»Ach ja, ich habe von Ihnen gehört. Ja, ich bin der Hauslehrer der Kinder. Mein Name ist Roland.«
Die Männer nickten, der eine sagte: »Wilder«, und der andere deutete eine leichte Verbeugung an und murmelte: »Thoma.«
»Wohnen Sie hier?«, fragte Herr Roland. »Ein sehr schönes altes Bauernhaus, nicht wahr?«
»Wir müssen doch noch nicht gehen, oder?«, fragte Julian, der eine Uhr schlagen hörte.
»Ich fürchte, doch«, sagte Herr Roland. »Ich bin später gekommen, als ich dachte. In etwa fünf Minuten müssen wir aufbrechen, auf keinen Fall später. Ich werde euch noch ein bisschen helfen, den geheimnisvollen Weg zu finden.«
Aber so sehr sie auch tasteten und drückten, in beiden Zimmern konnten sie nichts ausfindig machen. Das war eine große Enttäuschung.
»Jetzt müssen wir aber gehen«, sagte Herr Roland.
»Kommt und verabschiedet euch von Frau Sanders.«
Sie gingen alle in die warme Küche, wo es köstlich duftete.
»Ist das unser Mittagessen, Frau Sanders?«, fragte Herr Wilder. »Alle Achtung! Sie sind eine wundervolle Köchin!«
Frau Sanders lächelte. Dann wandte sie sich an die Kinder.
»Nun, ihr Lieben, habt ihr gefunden, was ihr finden wolltet?«
»Nein«, antwortete Herr Roland für die Kinder. »Wir konnten den Geheimgang nicht entdecken.«
»Den Geheimgang?«, fragte Frau Sanders überrascht.
»Was wisst denn ihr davon? Ich dachte, das sei längst vergessen - ich muss sogar gestehen, dass ich niemals an das Vorhandensein eines geheimen Ganges geglaubt habe.«
»Frau Sanders, Sie wissen also darüber Bescheid?«, schrie Julian. »Wo ist er?«
»Das weiß ich nicht, mein Junge. Das Geheimnis ist schon vor langer Zeit verloren gegangen«, sagte die alte Frau. »Ich erinnere mich noch, dass meine Großmutter mir etwas darüber erzählte, als ich noch jünger war als ihr jetzt. Aber ich habe mich damals nicht für solche Dinge interessiert. Ich war mehr für Kühe
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