Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
das Pony die Straße entlangtrottete.
»Ich gebe zu, dass ich zuerst sehr enttäuscht war, dass wir nicht nach Hause fahren können. Ich hätte mir so gern das Märchenspiel ›Aladin und die Wunderlampe‹ und den Zirkus angesehen. Aber es ist auch sehr schön, wieder im Felsenhaus zu sein. Ich wollte nur, wir könnten mehr so spannende Abenteuer erleben wie im Sommer. Allerdings fürchte ich, dass dazu diesmal nicht viel Gelegenheit sein wird.«
»Die Ferien haben nur einen Haken«, meinte Julian, »und das ist der Hauslehrer.«
»Ja«, sagte Anne. »Ich bin gespannt, was das für einer ist.
Hoffentlich versteht er auch Spaß.«
Julian und Dick verzogen die Gesichter. Sie waren davon überzeugt, dass jeder Hauslehrer, der von Onkel Quentin ausgesucht wurde, alles andere als ein »feiner Kerl« war. Nur ein strenger, trübsinniger Pauker würde Onkel Quentins Vorstellungen von eine m Hauslehrer entsprechen.
Nun, wenn schon! Zunächst hatten sie noch ein bis zwei Tage Galgenfrist. Die Jungen kraulten Tims Fell.
Der hatte es gut, der musste sich keine Gedanken um Hauslehrer und Zeugnisse machen. Glücklicher Tim!
Nach kurzer Zeit kamen sie am Felsenhaus an. Die Jungen freuten sich sehr ihre Tante wieder zu sehen und waren erleichtert, als sie hörten, dass Onkel Quentin nicht zu Hause war.
»Er ist fortgegangen, um sich die zwei oder drei Lehrer anzusehen, die sich auf seine Anzeige hin gemeldet haben«, erklärte sie. »Er wird wohl bald zurück sein.«
»Mutter, ich brauche doch keinen Unterricht zu nehmen, oder?«, fragte Georg. Bisher hatte noch niemand etwas davon zu ihr gesagt und sie wollte über diesen Punkt Klarheit haben.
»O doch, Georg«, sagte ihre Mutter. »Dein Vater hat dein Zeugnis gesehen. Obwohl es nicht gerade schlecht ist und wir keine hervorragenden Noten erwartet haben, werden dir ein paar Nachhilfestunden gut tun.«
Georgs Gesicht verdüsterte sich. »Anne ist die Einzige, die keine Nachhilfestunden braucht«, maulte sie.
»Ich werde auch mitmachen«, versprach Anne.
»Vielleicht nicht immer, Georg - wenn es draußen schön ist, zum Beispiel -, aber meistens, um dir Gesellschaft zu leisten.«
»Vielen Dank«, sagte Georg schnippisch.
»Aber meinetwegen brauchst du keine Opfer zu bringen. Ich werde jedenfalls Tim bei mir behalten.«
Georgs Mutter äußerte Zweifel.
»Na, wir werden erst mal sehen, wie der Lehrer darüber denkt«, sagte sie schließlich.
»Mutter! Wenn der sagt, dass Tim nicht bei mir bleiben darf, kann er was erleben. Dann mach ich keinen Strich!«
Ihre Mutter lachte. »Na, na, jetzt wart doch erst mal ab«, sagte sie. »Und ihr, Julis und Dick, geht jetzt und wascht eure Hände. Und kämmt euch! Ihr habt anscheinend den ganzen Schmutz der Eisenbahn mitgeschleppt.«
Die Mädchen und Tim gingen mit nach oben. Es machte so viel Spaß, wieder zu fünft beisammen zu sein. Ja, zu fünft, denn Tim gehörte dazu. Er begleitete sie überall hin und schien tatsächlich jedes Wort zu verstehen, das sie sagten.
»Ich bin wirklich gespannt, was für einen komischen Hauslehrer Onkel Quentin anschleppen wird«, fing Dick wieder an, während er sich die Nägel schrubbte.
»Wenn er nur den richtigen findet - einen, der lustig ist und Spaß versteht und der weiß, dass Nachhilfestunden in den Ferien scheußlich sind - und der versucht, das dadurch wieder gutzumachen, dass er außerhalb des Unterrichts ein prima Kerl ist. Ich fürchte, wir müssen jeden Morgen lernen.«
»Beeil dich, Dick, ich hab Hunger«, unterbrach Julian ihn.
»Los! Komm endlich! Einzelheiten über das Ferienekel von Hauslehrer erfahren wir noch früh genug.«
Sie gingen gemeinsam hinunter und setzten sich an den Tisch.
Die Köchin Johanna hatte einen ganzen Berg Korinthenbrötchen und einen Riesenkuchen gebacken.
Von beidem war nicht mehr viel übrig, als die Kinder vom Tisch aufstanden.
Onkel Quentin kehrte zurück, als sie gerade mit Teetrinken fertig waren. Er schien mit sich selbst zufrieden zu sein, er begrüßte die beiden Jungen und wusste offensichtlich nicht, was er sonst noch reden sollte. In Gedanken war er anscheinend schon wieder bei seiner Arbeit.
»Hast du einen Hauslehrer für uns gefunden?«, begann Anne, die merkte, dass die anderen vor Spannung schier platzten.
»Ach ja, richtig, ich habe einen«, sagte Onkel Quentin. Er setzte sich an den Tisch und Tante Fanny schenkte ihm Tee ein. »Ich sprach mit drei Bewerbern und hatte mich beinahe schon für einen von ihnen entschieden,
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