Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
für Sie übrig«, stellte Georg fest und sah dabei Herrn Roland durchdringend an. »Aber - vielleicht mögen Sie Hunde nicht? Die spüren so etwas gleich.«
»Ganz recht«, bestätigte Herr Roland. »Ich kann Hunde nicht leiden. Als Junge bin ich einmal von einem Hund gebissen worden und seitdem habe ich eine verständliche Abneigung gegen Hunde. Aber ich glaube, dieser Hund wird sich früher oder später an mich gewöhnen.«
Dann stiegen alle in den Pferdewagen. Es war ziemlich eng.
Tim warf einen schrägen Blick auf Herrn Rolands Beine, zog die Lefzen hoch und knurrte leise.
Anne lachte. »Tim benimmt sich sonderbar«, sagte sie und blickte dabei zu dem neuen Lehrer auf. Dieser lächelte sie an.
Seine Augen war so blau wie die von Georg. Anne fand ihn nett. Er alberte mit Dick und Julian herum, während sie kutschierten, und auch die beiden Jungen hatten das Gefühl, dass Onkel Quentin vielleicht doch keine so schlechte Wahl getroffen hatte.
Nur Georg sagte keinen Ton. Sie merkte, dass der neue Lehrer eine Abneigung gegen Tim hatte, und sie weigerte sich, jemanden nett zu finden, der nicht auch sofort mit Tim Freundschaft schloss. Er ist ein kluger Hund, dachte sie. Er weiß, dass Herr Roland ihn nicht ausstehen kann, und deshalb gibt er nicht Pfötchen. Ich verstehe dich, mein guter Tim. Ich würde auch niemandem die Hand geben, den ich nicht leiden kann.
Sie kamen im Felsenhaus an. Tante Fanny zeigte Herrn Roland sein Zimmer, und während er sich frisch machte, kam sie zu den Kindern herunter. »Nun, er macht doch einen sehr netten und lustigen Eindruck, oder?«
»Ich finde, dass er furchtbar alt ist«, sagte Julian. »Er muss mindestens vierzig sein. Und außerdem mag er keine Hunde!«
Tante Fanny lachte. »Kommt er euch so alt vor?«, fragte sie.
»Na, ich glaube trotzdem, dass er sich mit euch vertragen wird.
Und mit Tim auch.«
»Tante Fanny, wir werden doch nicht etwa schon vor Weihnachten Unterricht haben, oder?«, fragte Julian ängstlich.
»Aber selbstverständlich«, sagte Tante Fanny. »Es ist noch fast eine Woche bis Weihnachten - bildet euch nicht etwa ein, dass wir Herrn Roland zum Nichtstun herbestellt haben.«
Die Kinder stöhnten.
»Wir wollten ein paar Weihnachtseinkäufe machen«, sagte Anne.
»Das könnt ihr nachmittags tun«, antwortete Tante Fanny.
»Ihr habt nur morgens Unterricht. Das wird keinem schaden.«
In diesem Augenblick kam der neue Hauslehrer die Treppe herunter und Tante Fanny führte ihn zu Onkel Quentin. Sie schien sehr erfreut, als sie zurückkam.
»Herr Roland wird deinem Onkel gute Gesellschaft leisten«, sagte sie zu Julian. »Sie werden, glaube ich, gut miteinander auskommen. Er scheint sehr viel von der Arbeit deines Onkels zu verstehen.«
»Dann wollen wir hoffen, dass er die meiste Zeit mit ihm verbringt«, murmelte Georg leise.
»Kommt, ich möchte nach draußen«, sagte Dick.
»Es ist so schön. Heute Morgen haben wir doch keinen Unterricht, nicht wahr, Tante Fanny?«
»Nein, nein«, sagte die Tante. »Erst morgen! Geht nur spazieren! Nützt das schöne Wetter aus.«
»Wollen wir zum Felsenhof hinübergehen?«, schlug Julian vor. »Da waren wir noch nie. Komm, Georg, zeig uns den Weg!«
»Das ist ein guter Gedanke«, sagte Georg. Sie pfiff nach Tim, der in großen Sätzen angesprungen kam. Alle fünf brachen auf, gingen die Landstraße entlang und bogen dann in den Weg ein, der über die Dorfwiese zu dem auf einem Hügel liegenden Bauernhof führte.
Nach einem längeren Marsch über die Wiese erreichten die Kinder das Bauernhaus. Georg öffnete das Hoftor und betrat den Hof. Sie hielt Tim am Genick fest, weil zwei Hofhunde in der Nähe umherliefen.
Jemand kam mit schweren Schritten um die Scheunenecke herum. Es war ein alter Mann, den Georg mit großem Hallo begrüßte.
»Guten Tag, Herr Sanders. Wie geht es Ihnen?«
»Na, wenn das nicht Herr Georg ist«, sagte der Alte mit breitem Grinsen. Georg lachte ebenfalls. Sie hatte es gern, wenn man sie mit »Herr« anstatt mit »Fräulein« anredete.
»Das sind meine Vettern und meine Kusine!«, rief Georg laut.
Dann wandte sie sich an die anderen. »Er ist nämlich schwerhörig«, erklärte sie. »Ihr müsst schreien, wenn er euch verstehen soll.«
»Ich heiße Julian!«, rief dieser laut und die anderen nannten ebenfalls ihre Namen. Der Bauer strahlte übers ganze Gesicht.
»Kommt rein und sagt meiner Frau Guten Tag«, sagte er. »Sie wird sich sehr freuen, euch alle zu sehen. Wir haben
Weitere Kostenlose Bücher