Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
Halsband fest.
»Jetzt ist alles in Ordnung, Georg«, beruhigte Peter das Mädchen.
»Hier sind wir ungestört. Mein Schlafraum und Bärbels Zimmer liegen getrennt von der übrigen Wohnung. Wir hausen in dem einen Flügel des Gebäudes ganz für uns allein und sind nur durch einen langen Gang zu erreichen.«
Er öffnete die Tür, um ihnen die Örtlichkeiten zu erklären.
Nebenan lag Bärbels Zimmer, dazwischen ein Gang mit Steinboden, der mit Matten belegt war.
Die Wände waren ebenfalls aus Stein. Am Ende des Ganges fiel durch ein großes Fenster Licht herein. Dort befand sich auch eine schwere eichene Tür, die verschlossen war.
»Ihr seht also, dass wir hier ungestört und ganz unter uns sind.
Tim könnte hier nach Herzenslust bellen, ohne dass es jemand hört.«
»Kommt denn wirklich niemand hierher?«, fragte Anne erstaunt.
»Und wer hält denn die Zimmer in Ordnung?«
»Das macht Minna. Sie kommt jeden Morgen und räumt die Zimmer auf«, sagt Peter. »Aber sonst erscheint hier keine Menschenseele. Außerdem merke ich, wenn irgendeiner die große Tür dort vorn auf schließt.«
Die anderen blickten auf das Gangende. »Woran merkst du das denn?«, wollte Dick wissen.
»Ich habe einen Apparat angebracht. Sowie jemand die Tür öffnet, ertönt in meinem Zimmer ein Summton«, erklärte Peter stolz.
»Wir wollen es mal ausprobieren. Wartet mal, ich öffne die Tür, und ihr bleibt hier und horcht.«
Peter lief den Gang entlang und öffnete die schwere Tür.
Unmittelbar darauf vernahmen die Kinder im Zimmer ein summendes Geräusch, das sie zusammenfahren ließ. Selbst Tim spitzte die Ohren und heulte fürchterlich. Peter schloss schnell die Tür und kam zu seinen Freunden zurück.
»Habt ihr das Geräusch gehört? Nicht wahr, das ist ein guter Einfall von mir!«, lobte er sich selber. »Ich denke mir oft solche Dinge aus.«
Die Kinder blickten sich im Schlafzimmer um. Es war einfach eingerichtet und durch keinerlei Ordnung verunziert.
Das Bett war nicht gemacht, auf dem Tisch lagen neben einem aufgeschlagenen Buch getragene Wollsocken. Den Raum erhellte ein großes Butzenscheibenfenster. Anne ging hin, um die Aussicht zu genießen.
Dann fuhr sie erschrocken zurück. Sie hatte nicht erwartet, in einen so tiefen Abgrund zu blicken. Die Schmugglerspitze stand auf der höchsten Erhebung des Hügels. An der Seite, wo sich Peters Schlafzimmer befand, fiel der Hügel schroff bis zum Moor hinunter ab.
»Seht nur, wie steil es da ist!«, rief sie erschrocken. »Es wird mir ganz sonderbar zu Mute, wenn ich hinunterschaue.«
Die anderen drängten sich ebenfalls an das Fenster und auch sie hatten beim Hinaussehen ein komisches Gefühl im Magen.
Die Sonne schien gerade auf die Hügelspitze, aber rundherum lagen Nebelschwaden über dem Moor und der weit entfernten See.
»Wenn die Nebel fort sind, kann man über das Sumpfgelände bis an die Küste des Meeres schauen«, sagte Peter.
»Eine Sehenswürdigkeit. Es ist schwer zu sagen, wo das Moor aufhört und das Meer beginnt, höchstens, wenn das Wasser sehr blau ist. Vor sehr langer Zeit ist das Meer über die Ufer getreten, schloss den Hü gel ein und machte ihn zu einer Insel.«
»Davon hat uns der Wirt schon erzählt«, unterbrach Georg ihn.
»Aber warum flutete die See wieder zurück?«
»Das weiß ich auch nicht«, sagte Peter. »Die Leute erzählen, dass das Meer nach und nach zurückgewichen ist. Es wurde dann ein Plan ausgearbeitet, den Sumpf trockenzulegen und in fruchtbaren Boden zu verwandeln. Aber das ist bis heute noch nicht gelungen.«
»Ich mag das Moor nicht«, sagte Anne und schüttelte sich.
»Es ist ein unheimlicher Ort.«
Tim fing an zu winseln. Das erinnerte Georg daran, dass sie ihn ja verstecken wollten. Sie wandte sich an Peter. »Weißt du schon, was mit Tim geschehen soll? Wo sollen wir ihn verstecken? Er muss ja auch sein Futter kriegen und sich etwas bewegen können. Du weißt, es ist ein kräftiger Hund.«
»Richtig. Wir wollen überlegen«, sagte Peter. »Mach dir keine Sorgen, Georg. Ich habe Hunde gern und werde alles daransetzen, Tim hier zu behalten und gut zu verstecken. Aber ich muss dich nochmals warnen, dass wir alle einen tüchtigen Rüffel bekommen, wenn er entdeckt wird, und du wirst als unerwünschte Person nach Hause geschickt.«
»Warum kann denn euer Vater Hunde nicht leiden?«, fragte Anne. »Es ist mir unverständlich. Fürchtet er sich vor ihnen?«
»Das glaube ich nicht. Er muss irgendeinen Grund
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