Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
Mahlzeiten in Bärbels Arbeitszimmer servieren. Dort werdet ihr meinen Mann am wenigsten stören. Er mag keine Unterhaltung beim Essen und das lässt sich bei sechs Kindern ja nicht vermeiden.«
Herr Schwarz setzte wieder sein merkwürdiges Läche ln auf.
Dabei blickte er die Kinder mit seinen kalten blauen Augen durchdringend an. »Ach ja, Peter«, sagte er ganz unvermutet,
»ich verbiete dir, durch die Katakomben in diesem Hügel zu laufen, ich habe es dir schon einmal gesagt. Und ebenso wenig dulde ich deine waghalsigen Klettereien. Außerdem möchte ich nicht, dass du auf der Stadtmauer herumläufst und dich in Gefahr begibst. Wirst du mir das versprechen?«
»Ich hab das ja auch gar nicht getan«, beteuerte der Junge.
»Du spielst immer den Unschuldigen«, sagte sein Vater und seine Nasenspitze wurde weiß. Anne beobachtete es aufmerksam. Sie wusste nicht, dass sich seine Nase immer verfärbte, wenn er wütend war.
»Oh, ich bin in der Klasse einer der besten Schüler«, sagte Peter in gereiztem Ton. Die anderen merkten sofort, dass er seinen Vater ablenken wollte, um nicht das verlangte Versprechen geben zu müssen.
Die Mutter sagte beschwichtigend: »Peter hat wirklich im letzten Schuljahr viel gearbeitet. Erinnerst du dich?«
»Genug damit!«, rief Herr Schwarz und sein gewohntes Lächeln verschwand diesmal ganz aus seinem Gesicht. »Geht raus, alle miteinander!«
Erschreckt eilten Julian, Dick, Anne und Georg aus dem Zimmer. Peter und Bärbel folgten ihnen. Peter grinste frech, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
»Ich habe ihm nichts versprochen«, sagte er. »Mein Stiefvater wollte uns alle Freude verderben. Dieser Ort hier ist langweilig, wenn man nicht auf Entdeckungen ausgehen kann.
Ich kann euch eine Menge geheimnisvoller Plätze zeigen.«
»Was sind eigentlich Katakomben?«, fragte Anne. Sie konnte sich darauf keinen Reim machen.
»Das sind unterirdische Gewölbe, geheime Gänge im Hügel«, erklärte Peter. »Niemand kennt sie alle. Man kann sich leicht darin verirren und findet dann nie wieder heraus. Vielen ist es schon so ergangen.«
»Warum gibt es hier so viele geheime Gänge und Winkel?«, wollte Georg wissen.
»Das ist ganz einfach. Hier befand sich doch einmal ein Schmugglernest, und sehr oft mussten die Schmuggler nicht nur ihre Waren, sondern auch sich selbst verstecken.«
»Und nach Peters Bericht lebt ja hier noch immer ein Schmuggler.
Wie heißt er doch gleich - Schleicher, nicht wahr?«, sagte Georg.
»Richtig«, bestätigte Peter. »Jetzt aber kommt schnell hinauf!
Ich zeige euch eure Zimmer. Ihr habt von dort eine großartige Aussicht auf den spitzen Turm.«
Er führte seine Freunde in zwei Räume, die nebeneinander lagen, gegenüber der breiten Steintreppe, die zu seinem und Bärbels Schlafzimmer führte. Die Räume waren klein, aber gut eingerichtet.
Die Kinder hatten tatsächlich eine herrliche Aussicht auf die altertümlichen Giebeldächer und Türme der Stadt. Außerdem konnten sie direkt auf Schleichers Haus blicken.
Georg und Anne schliefen in dem einen, Julian und Dick in dem anderen Zimmer. Frau Schwarz war es anscheinend nicht entgangen, dass es zwei Mädchen und zwei Jungen waren.
»Wie behaglich die Räume sind«, stellte Anne fest. »Ich habe diese dunklen Holzwände zu gern.«
»Wartet nur ab!« Peter grinste. »Seht, hier sind eure Sachen.
Minna hat schon alles ausgepackt und in die Fächer gelegt.
Ihr werdet sehen, Minna ist ein guter Mensch, dick und rund, froh und glücklich, ganz anders als dieser Block.«
Peter schien über alldem Tim vergessen zu haben. Georg erinnerte ihn jetzt daran.
»Was wird mit dem Hund? Er muss in meiner Nähe sein. Wir müssen uns darüber klar werden, wie er sein Fressen bekommen und wo er herumlaufen kann. Er wird bestimmt brav sein.«
»Ich werde ihm etwas Auslauf in dem Durchgang zu meinem Schlafzimmer geben und ihn außerdem bei jeder Gelegenheit füttern.
Jeden Morgen werden wir ihn durch einen Geheimgang, der auf halbem Wege zur Stadt ins Freie führt, hinausschmuggeln.
Dort kann er dann nach Herzenslust umhertollen. Oh, wir werden eine herrliche Zeit mit Tim verleben.«
Georg traute dem Frieden nicht. »Kann er nicht nachts bei mir schlafen?«, fragte sie.
»Er heult sonst wie toll.«
»Gut, wir werden es versuchen«, meinte Peter. »Du hast versprochen sehr vorsichtig zu sein. Du weißt ja, mein Stiefvater ist zu allem fähig«, fügte er warnend hinzu.
Sie waren jetzt, nachdem sie ihn
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