Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel
ich bin reichlich froh. Meine Arme sind rechtschaffen müde, und einen Hunger habe ich, ich könnte eine ganze Speisekammer leerfuttern.«
»Wau«, sagte Tim, Julian’ letzte Worte bekräftigend. Georg sprang aus dem Boot. »Ich werde Tim jetzt zu Alf bringen. Ihr zieht inzwischen das Boot aufs Land. In wenigen Minuten bin ich wieder bei euch.«
Es dauerte nicht lange, und alle vier saßen fröhlich und einträchtig beim dampfenden Kaffee. Tante Fanny hatte frische Biskuits und wunderbaren Kuchen gebacken. So köstlich hatte es den Kindern schon lange nicht mehr ge schmeckt. Sie aßen alles bis auf den letzten Krümel auf.
»Nun, wie war’s?« fragte Tante Fanny, als sie gesättigt waren. »Habt ihr viel erlebt?«
»O ja«, sagte Anne eifrig. »Der Sturm war großartig. Er warf …« Julian und Dick versetzten ihr gleichzeitig einen Tritt unter dem Tisch. Georg stieß ins Leere: sie konnte nicht so weit hinüberreichen. Anne guckte wütend und mit Tränen in den Augen auf die Jungen.
»Was ist denn los?« fragte Tante Fanny verwundert. »Hat dich jemand gestoßen, Anne? - Ja, wirklich? - Dieses Gestoße unter dem Tisch muß aber ein für allemal aufhören. Die arme Anne wird ja von blauen Flecken übersät. Also - was hat die See herauf geworfen, Liebes?«
»Die riesenhaftesten Wellen«, antwortete Anne und sah die ändern herausfordernd an. Sie wußte, alle hatten damit gerechnet, sie würde von dem Wrack sprechen - aber sie hatten falsch gedacht. Die Tritte hatte sie nun für nichts und wieder nichts bekommen.
»Es tut mir leid, daß ich dich gestoßen habe«, sagte Julian.
»Mein Fuß war mir ausgerutscht.«
»Meiner auch«, sagte Dick. »Ja, Tante Fanny, es war ein wundervoller Anblick. Die Wellen wühlten die ganze Landebucht auf, und wir mußten unser Boot bis an die Spitze der kleinen Klippe dort hinaufziehen.«
»Ich war gar nicht so ängstlich bei dem Sturm«, sagte Anne.
»Wirklich, ich hatte nicht soviele Bang wie Ti …«
Jetzt stand aber eindeutig fest, daß Anne Tim nennen wollte.
Wie auf Kommando unterbrachen sie alle und sprachen sehr laut durcheinander. Julian brachte es sogar fertig, Anne noch einen Tritt zu versetzen.
»Au!« rief Anne. Das war alles.
»Die Kaninchen waren so zahm«, sagte Julian besonders laut.
»Wir beobachteten die Kormorane«, rief Dick, und auch Georg warf laut dazwischen: »Die Dohlen machten einen solchen Krach und schimpften die ganze Zeit über >chäck-chäck-chäck »Hört auf! Wenn ihr alle auf einmal sprecht, dann klingt das ja, als wenn ihr selbst Dohlen wäret«, wehrte Tante Fanny unter herzhaftem Lachen ab. »Seid ihr jetzt fertig? Gut, dann geht eure klebrigen Hände waschen-ja, Georg, ich weiß, sie sind klebrig, denn ich habe den Sirupkuchen gemacht, und du hast drei Stück davon gegessen. Und dann schlage ich vor, spielt ihr schön ruhig in dem Zimmer nebenan, weil es regnet und ihr nicht hinaus könnt. Aber störe deinen Vater nicht, Georg. Er ist sehr beschäftigt.«
Die Kinder gingen, sich zu waschen. »Du Dummkopf«, sagte Julian zu Anne. »Beinahe hättest du uns zweimal verraten.«
»Ich wollte ja gar nicht das sagen, was ihr dachtet, beim erstenmal«, wehrte sich Anne entrüstet.
Georg unterbrach sie: »Ich hatte bestimmt geglaubt, du gäbest unser Geheimnis von dem Wrack preis. Und dann auch noch mein Geheimnis über Tim«, sagte sie. »Du redest zu unüberlegt.«
»Ja, das ist schon so«, seufzte Anne bekümmert. »Ich glaube, es wird das beste sein, wenn ich bei den Mahlzeiten nicht mehr spreche. Ich liebe doch Tim so sehr. Ich kann es nicht begreifen, daß ich von ihm sprechen wollte.«
Dann gingen alle zum Spielen in den anderen Raum. Julian drehte unter großem Krach einen Tisch um. »Wir wollen >auf Wrack< spielen«, sagte er. »Dies ist das Wrack. Jetzt beginnen wir, es zu durchsuchen.«
In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen, und wütend stand Onkel Quentin im Rahmen.
»Was soll dieser Krach?« rief er. »Georg, hast du den Tisch umgekippt?«
»Ich war es«, antwortete Julian an ihrer Stelle. »Es tut mir leid. Ich vergaß, daß du arbeitest, Onkel Quentin.«
»Noch einmal solchen Krach, und ich lasse euch morgen alle im Bett«, drohte Georgs Vater. »Georg, paß auf, daß deine Vettern sich ruhig verhalten.«
Die Tür schloß sich wieder. Onkel Quentin war gegangen.
Die Kinder sahen einander an.
»Dein Vater ist jetzt schrecklich ärgerlich, nicht?« sagte Julian kleinlaut.
»Sei mir bitte nicht
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