Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel
Tisch weg und stellte die Kiste an den alten Platz zurück.
Als er zurückkam, zwinkerte er beruhigend. Sie fühlten sich erleichtert. Jetzt bekümmerte es sie nicht mehr, daß sie bei Onkel Quentin schlecht angeschrieben waren. Anne sagte während des Kaffeetrinkens kein einziges Wort. Sie hatte schreckliche Angst, etwas von Tim oder der Kiste verraten zu können. Auch die anderen sprachen sehr wenig. Während sie noch Kaffee tranken, läutete das Telefon. Tante Fanny ging hin, um aber gleich wieder zurückzukommen.
»Es ist für dich, Quentin«, sagte sie. »Anscheinend hat das alte Wrack einige Aufregung hervorgerufen, und am Apparat sind Leute vom >Städtischen Anzeiger< die dich darüber befragen wollen.«
»Sag ihnen, daß ich sie um sechs Uhr empfangen werde«, sagte Onkel Quentin. Die Kinder blickten sich gegenseitig erregt an.
Hoffentlich sagt Onkel Quentin den Leuten von der Zeitung nichts von der Kiste, dachten alle. Dann könnte das Geheimnis von dem verborgenen Gold herauskommen.
»Ein Glück, daß wir wenigstens eine Kopie von der Karte haben«, sagte Julian nach dem Kaffee zu den anderen.
»Aber ich ärgere mich, daß wir nun doch die richtige Karte in der Kiste gelassen haben. Wie leicht kann jemand anderes unser Geheimnis entdecken!«
Ein überraschendes Angebot
Am nächsten Morgen brachten die Zeitungen in großer Aufmachung die seltsame Geschichte von dem alten Wrack, das während des Unwetters aus der See hochgeschleudert worden war. Die Zeitungsleute hatten Onkel Quentin nach allen Einzelheiten gefragt und so auch von dem verlorenen Gold erfahren. Einige von ihnen bewerkstelligten es sogar, auf der Felseninsel zu landen und das alte Ruinenschloß zu fotografieren.
Georg war wütend. »Es ist mein Schloß«, stürmte sie auf ihre Mutter ein. »Es ist meine Insel. Du hast gesagt, daß sie mir gehören wird. Ja, das hast du gesagt.«
»Ich weiß, Georg, mein Liebling«, sagte die Mutter. »Aber du darfst nicht so empfindlich sein. Es kann doch der Insel wirklich nichts schaden, wenn einige Leute dort landen, und es tut doch auch dem Schloß nichts, wenn es mal l fotografiert wird.«
»Aber ich wünsche nicht, daß fotografiert wird«, erwiderte Georg mit finsterem Gesicht. »Es gehört mir, und auch das Wrack gehört mir. Du hast es selbst gesagt.«
»Nun ja, ich wußte aber nicht, daß es einmal auf diese Weise an die Oberfläche kommen würde«, sagte die Mutter, nicht überempfindlich, Georg. Was ist schon dabei, renn die Leute hingehen und das Wrack besehen? Du kannst sie nicht daran hindern.«
Ja, so war es, aber das machte das Mädchen nur um so rüder.
Die Gespielen Georgs waren erstaunt über das Interesse, dem das aufgetauchte Wrack und die Felseninsel begegneten.
Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung kamen zur Besichtigung. Den Fischern gelang es, die kleine Landebucht zu finden und die Leute dort abzusetzen. Georg tobte vor Wut, und Julian versuchte, sie zu beruhigen.
»Hör zu, Georg! Bis jetzt kennt doch niemand unser Geheimnis. Wir warten, bis sich die erste Aufregung gelegt hat, und dann gehen wir zum Felsenschloß und finden die Ingots.«
»Wenn sie nicht jemand vor uns entdeckt«, fiel ihm das Mädchen ins Wort und wischte sich verstohlen die Augen ab.
Sie war wütend über sich selbst, weil sie weinte, aber sie konnte es nicht ändern. »Wer sollte das fertigbringen?« sagte Julian. »Bis jetzt hat niemand einen Blick in das Innere der Kiste geworfen. Ich werde eine günstige Gelegenheit abpassen, um die Karte aus der Blechbüchse herauszunehmen, bevor sie jemand sieht.«
Aber dazu kam es nicht mehr. Etwas Schreckliches passierte.
Onkel Quentin verkaufte die alte Kiste an einen Mann, der sich für Antiquitäten interessierte. Ein oder zwei Tage nachdem die Aufregung um das Wrack und die Insel eingesetzt hatte, kam Onkel Quentin strahlend aus seinem Studierzimmer und erzählte es Tante Fanny und den Kindern. »Ich habe mit einem Mann einen sehr guten Handel abgeschlossen«, sagte er zu seiner Frau. »Du erinnerst dich doch jener alten Kiste mit der Blechbüchse von dem Wrack? Nun, dieser Bursche sammelt seltsame Dinge wie diese und bot mir einen sehr guten Preis dafür. Sehr gut, wirklich. Eigentlich mehr, als ich für mein Buch, das ich schreibe, erwarten kann. Als er die Karte in der Blechbüchse sah und das alte Tagebuch, sagte er, er wolle die ganze Sammlung kaufen.«
Die Kinder starrten Onkel Quentin ganz entsetzt an.)ie Kiste war verkauft!
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