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Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden

Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden

Titel: Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Fledermäusen fliegen hier herum. Deshalb riecht es so säuerlich. Kommt weiter, ich führe euch in eine hübschere Höhle!« Sie krochen um einen Felsvorsprung in eine trockene Höhle. Dort roch es auch nicht mehr nach Fledermäusen.
    »Weiter bin ich noch nicht gewesen«, erklärte Jo.
    »Hier hat Vater auf Rotturm gewartet. Plötzlich stand er da, ich wusste selbst nicht, woher er kam.«
    »Von irgendwoher muss er schließlich gekommen sein«, meinte Dick und knipste seine Taschenlampe an.
    »Wahrscheinlich führt ein Gang her, wir werden ihn gleich finden.« Er begann mit Julian in der Höhle einen Gang, einen kleinen Tunnel oder ein Loch zu suchen.
    Eine andere Verbindung zum Haus hinauf konnte es gar nicht geben. Nur so war Rotturm in die Höhle gekommen. Jo stand in einer Ecke und wartete, sie hatte keine Taschenlampe bei sich. Plötzlich erstarrten die Jungen vor Schreck. In der kleinen Höhle dröhnte ohrenbetäubend eine Stimme.
    »Wer wagt es, herzukommen?« Jo versteckte sich flink hinter einem Felsen. Die beiden Jungen blieben wie angewurzelt stehen. Woher kam die Stimme?
    »Wer seid ihr?«
    »Wer sind denn Sie?« schrie Julian zurück.
    »Kommen Sie ‘raus und zeigen Sie sich! Wir suchen einen Mann namens Rotturm. Führen Sie uns zu ihm!« Sofort wurde es still. War der Mann wieder verschwunden? Dann aber erscholl es wieder: »Warum wollt ihr Rotturm sehen? Wer schickt euch?«
    »Niemand. Wir kommen, weil wir unsere Kusine und ihren Hund holen wollen«, brüllte Julian. Er versuchte, die Stimme zu übertönen. Wieder Stille. Dann baumelten aus einem Loch in der Decke zwei Beine, gleich darauf sprang jemand neben die Jungen. Julian richtete die Taschenlampe auf den Mann. Es war ein riesiger Bursche mit flammendrotem Haar und einem ebensolchen Backenbart. Julian blickte dem Mann in die Augen und wusste sofort, mit wem er es zu tun hatte.
    »Ein Verrückter!« dachte er.
    »Das also ist Rotturm! Was treibt der Mann eigentlich? Ist er gar ein Wissenschaftler wie Onkel Que ntin und auf dessen Erfolg eifersüchtig oder ein Dieb, der wichtige Papiere stiehlt und teuer verkauft? Auf jeden Fall ist er verrückt.«
    Auch der Mann sah sich die beiden Jungen aus der Nähe an.
    »Ihr glaubt also, dass ich eure Kusine versteckt habe? Wer ha t euch denn diesen Unsinn erzählt?« fragte er höhnisch. Julian antwortete nicht. Rotturm trat näher.
    »Wer hat euch das erzählt?«
    »Das erfahren Sie, sobald die Polizei hier ist«, sagte Julian kühn. Rotturm trat wieder einen Schritt zurück.
    »Die Polizei? Warum kommt sie her? Antworte!«
    »Der Polizei ist eine ganze Menge von Ihnen bekannt, Herr Rotturm«, sprach Julian.
    »Wer hat Leute angeheuert, dass sie wichtige Schriftstücke meines Onkels stehlen? Wer hat einen Zettel geschickt und weitere Aufzeichnungen verlangt? Wer hat unsere Kusine entführt und hält sie noch versteckt, bis die gewünschten Notizbücher geschickt werden? Wer hat Georg von Simmys Wohnwagen hergebracht? Wer …«
    » Woher wisst ihr das alles?« schrie der Mann zornig.
    »Das ist nicht wahr! Hat die Polizei diese haarsträubende Geschichte auch erfahren?«
    »Selbstverständlich!« antwortete Julian und wünschte sich von ganzem Herzen, die Polizisten wüssten tatsächlich all das, und er hätte nicht bloß bluffen müssen. Rotturm zupfte sich am Bart. Seine Augen funkelten grün, als er nachdachte. Plötzlich rief er durch das Loch in der Decke: »Markhoff, komm ‘runter!« Zwei Beine schwangen sich aus dem Loch, und ein kleiner, stämmiger Mann sprang neben die Jungen auf den Boden.
    »Kriech schnell hinunter in die Bucht, dort ist das Boot, mit dem die Jungen gekommen sind. Zertrümmere es sofort«, befahl er.
    »Dann komm wieder zurück und bring die beiden in den Hof hinauf. Binde sie fest an. Wir müssen schnell weg, das Mädel nehmen wir mit.«
    Der andere Mann hörte verdrießlich zu.
    »Wie können wir denn fort, du weißt doch, dass die Maschine nicht fertig ist.«
    »Mach sie endlich schnell fertig«, schimpfte Rotturm.
    »Wir gehen heute nacht fort.
    Die Polizei ist uns auf den Fersen, hörst du! Dieser Junge weiß alles, die Polizei vermutlich auch. Ich sage dir, wir müssen so schnell wie möglich fort!«
    »Was tun wir mit dem Hund?« fragte Markhoff.
    »Erschießen! Erledige das noch, bevor wir gehen. Wir hätten ihn schon längst abknallen sollen. Geh jetzt und zertrümmere das Boot!« Der Mann verschwand hinter dem Felsvorsprung, der zu der Fledermaushöhle führte.

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